Description: In Deutschland wurden in den Jahren 2012 bis 2015 täglich 66 ha unbebaute Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das sind etwa 100 (!) Fußballfelder, die wir an nur einem Tag einfach "verbauen". Stattdessen könnten wir verstärkt auf Brachflächen zurückgreifen, um den akuten Flächenbedarf zu stillen. Laut einer Studie des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR) aus dem Jahr 2013 gibt es in Deutschland Innenentwicklungspotenziale in einer Größenordnung von ca. 120.000 bis 165.000 ha auf Brachen und Baulücken. Das entspricht 15 bis 20 m² je Einwohner bzw. bis zu vier Prozent der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche. Wie viele dieser Flächenpotenziale für bauliche Zwecke mobilisiert werden können, hängt stark von der jeweiligen Nachfrage vor Ort ab. Die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung strebt ein 3-zu-1-Verhältnis von Innen- zu Außenentwicklung an (vgl. S. 51). Dieser Ansatz nutzt Kommunen, um etwa die Attraktivität der Innenstädte zu steigern oder die Umnutzung von Gebäudebeständen und Brachflächen gezielt voranzutreiben. Mittlerweile gibt es vielfältige Instrumente zur Aktivierung von Brachflächen, zur Innenentwicklung und zum Flächenrecycling. Dass immer mehr Kommunen ihre Flächenpolitik am Prinzip „Innen- vor Außenentwicklung“ ausrichten zeigen viele gute Beispiele aus der kommunalen Praxis . ... erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Es lohnt sich genauer hinzuschauen, welche Vorteile das Flächenrecycling für Ökonomie, Ökologie und für den Städtebau haben kann. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.
Types:
Text { text_type: Editorial, }
Origin: /Bund/UBA/Aktion Fläche
Tags: Köln ? Land Berlin ? Ohio ? Ökologie ? Raumordnung ? Biodiversitätsstrategie ? Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ? Flächenrecycling ? Flächenverbrauch ? Innenstadt ? Wirtschaftswachstum ? Innenentwicklung ? SUV- und Geländefahrzeuge ? Flächensparen ? Brachfläche ? Flächennutzung ? Freifläche ? Nutzungsänderung ? Studie ? Siedlungs- und Verkehrsfläche ? Gebäudebestand ? Bauen ? Naturhaushalt ? Städtebau ? Argumente ? Bestand ?
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2016-01-04
Time ranges: 2016-01-04 - 2016-01-04
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