Description: Innenentwicklung hat unbestrittene Vorteile. Eine zu starke und den örtlichen Bedingungen nicht angemessene Verdichtung wäre allerdings kontraproduktiv. Um die Lebensqualität durch Innenentwicklung zu steigern, sind auch hier qualitative Vorstellungen nötig. Innenentwicklung kann die Lebensqualität von Dörfern, Städten und Quartieren steigern, Kosten senken und trägt dazu bei, Freiflächen im Außenbereich von Bebauung frei zu halten. Allerdings kann eine unkontrollierte Nachverdichtung von Bestandsgebieten genauso zu negativen Konsequenzen führen wie der ausufernde Flächenverbrauch auf der 'grünen Wiese'. Deshalb ist es bei der Innenentwicklung wichtig, die örtlichen Bedingungen zu berücksichtigen, genügend innerörtliche Freiflächen zu erhalten und eine qualitativ angepasste Bauweise vorzuschreiben. Angemessene bauliche Dichte Eine angemessene bauliche Dichte sollte trotz Innenentwicklung nicht überschritten werden. Natürlich lässt sich eine optimale Siedlungsdichte nicht pauschal formulieren; es müssen die individuellen Voraussetzungen des Areals sowie des Ortes oder Quartiers im gesamtstädtischen Kontext berücksichtigt werden. Schließlich ist für die Qualität eines Wohnumfeldes die Gestaltung von öffentlichen Räumen und Freiräumen ganz entscheidend. So stellt sich die Frage, wie auch im Zuge der Innenentwicklung attraktive innerstädtische Freiflächen geschaffen werden können, z.B. durch die Umwandlung von Gewerbe- oder Industriebrachen in Grünflächen. Mischen fördert Vielfalt Eine Nutzungsmischung zu erzielen, ist elementar für jede qualitative Entwicklung des Bestandes. Während der zunehmende Flächenverbrauch im Außenbereich meist zu Nutzungstrennung und damit einer Abgrenzung von Quartieren führt, will Innenentwicklung dies bewusst vermeiden. Attraktive Wohnstandorte beispielsweise können vorrangig durch eine gute Mischung des Wohnangebotes und ihrer Bevölkerungsstruktur erzielt werden. Hamburg gilt als grüne Stadt. Damit dies trotz Siedlungsdruck und Nachverdichtung auch so bleibt, entwickelten die Hanseaten den strategischen Planungsansatz "Qualitätsoffensive Freiraum". Mit einer "Charta für Baukultur" will Schwerin das Bewusstsein für gute Architektur und Innenentwicklung schärfen. Tradition verpflichtet - so könnte man die Beweggründe der Landeshauptstadt für die Erstellung des Leitbildes beschreiben. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.
Text { text_type: Editorial, }
Origin: /Bund/UBA/Aktion Fläche
Tags: Köln ? Schwerin ? Hamburg ? Land Berlin ? Hamburg ? Wiese ? Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ? Architektur ? Flächenverbrauch ? Industriebrache ? Innenstadt ? Wirtschaftswachstum ? Innenentwicklung ? SUV- und Geländefahrzeuge ? Flächensparen ? Bevölkerungsstruktur ? Freifläche ? Grünfläche ? Wohnumfeld ? Stadt ? Siedlungsverdichtung ? Siedlungs- und Verkehrsfläche ? Naturhaushalt ? Siedlungsdichte ?
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Language: Deutsch
Issued: 2016-01-04
Time ranges: 2016-01-04 - 2016-01-04
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