Description: L a n d e s a n s t a lt f ü r U m w e lt , M e s s u n g e n u n d N a t u r s c h u tz B a d e n - W ü r t t e m b e r g 13 Steckbrief „Mineralische Abfälle mit organischen Bindemitteln“ Dieser Steckbrief gilt nur im Zusammenhang mit dem Grundsatzpapier „Allgemeine Grundsät- ze für die Ablagerung von Abfällen auf Deponien, insbesondere „Grenzwertiger Abfälle“ (Stand: 09.09.2024)“. ABFALLSCHLÜSSEL 16 03 04 17 09 04 01 04 10 (Anorganische Abfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 03 03* fallen) (Gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 09 01*, 17 09 02* und 17 09 03* fallen) (Staubende und pulvrige Abfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter 01 04 07* fallen) ZUSAMMENSETZUNG Es handelt sich beispielsweise um Produktionsabfälle (Teile und Stäube) und Fehlchargen, die bei der Produktion von Steinspülen (Handelsname „Silgranit“), Fertigputzen und Mineralfarben, sowie um Abfälle nach Gebrauch dieser Produkte anfallen. Diese Abfälle bestehen aus einem weit überwiegenden mineralischen Anteil, der mit gewissen Men- gen organischer Hilfsmittel vergütet und gebunden wird und ist im Verhältnis des mineralischen An- teils zum organischen Anteil prinzipiell vergleichbar mit Straßenaufbruch auf Asphaltbasis. Je nach Zusammensetzung kann der Brennwert größer als 6.000 kJ/kg sein. Untersuchungen von Steinspülen ergaben Brennwerte von bis zu 7.000 kJ/kg. PROBLEMBESCHREIBUNG Die Materialien wurden für den dauerhaften Einsatz und auf Langlebigkeit hergestellt. Sie sind nicht wasserlöslich und nur bedingt biologisch angreifbar. LUBW, Referat 35 Kreislaufwirtschaft, Chemikaliensicherheit Steckbrief Nr. 13 - Stand: 01.01.2017 1 L a n d e s a n s t a lt f ü r U m w e lt , M e s s u n g e n u n d N a t u r s c h u tz B a d e n - W ü r t t e m b e r g ENTSORGUNGSWEGE Energetische Nutzung oder thermische Behandlung Einbau in untertägigen Grubenbauen als Versatzmaterial Ablagerung auf Deponien der Klassen I oder II nur wenn der Brennwert < 6.000 kJ/kg beträgt. Ggf. ist zur Erzielung einer hohen Einbaudichte eine mechanische Zerkleinerung erforderlich. ENTSORGUNGSANLAGEN Thermische Behandlungsanlagen Versatzbergwerke Deponien der Klassen I oder II EMPFEHLUNGEN UND HINWEISE DER AG „GRENZWERTIGE ABFÄLLE“ Ablagerung auf Deponien der Klassen I oder II von Abfällen, die mit anderem mineralischen Bauschutt bei der Errichtung oder dem Abbruch von Bauwerken anfallen, auch wenn bedingt durch die organischen Bindemittel ein TOC von 1 (DK I) oder 3 (DK II) Masse-% überschritten wird. Der Abfall kann als vergleichbar zusammengesetzter Abfall (Verhältnis des mineralischen Anteils zum organischen Anteil) wie Straßenaufbruch auf Asphaltbasis angesehen werden. I.d.R. kommt es nur zu geringfügigen Überschreitungen des Zuordnungswertes der DK II für den TOC- Gehalt. Mit einer erheblichen Deponiegasbildung ist nicht zu rechnen. Die Möglichkeit einer Verwertung im Versatzbergwerk ist in Abstimmung mit dem Betreiber zu prüfen. Fehlchargen und Produktionsabfälle sind grundlegend zu charakterisieren. Ggf. ist – wenn der Nachweis erbracht wird, dass das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt wird – eine Abla- gerung auf Deponien der Klassen I oder II mit Zustimmung der Behörde möglich. Fehlchargen und Produktionsabfälle mit einem Brennwert > 6.000 kJ/kg sind energetisch zu verwerten oder thermisch zu behandeln. LUBW, Referat 35 Kreislaufwirtschaft, Chemikaliensicherheit Steckbrief Nr. 13 - Stand: 01.01.2017 2
Types:
Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW
Tags: Straßenaufbruch ? Mineralfarbe ? Abfallablagerung ? Bauschutt ? Staub ? Bindemittel ? Bauabfall ? Deponie ? Industrieabfall ? Mineralischer Abfall ? Chemikaliensicherheit ? Brennwert ? Energienutzung ? Thermisches Verfahren ? Kreislaufwirtschaft ? Bauliche Anlage ? Abfalleinstufung ? Gemeinwohlorientierung ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 7.511871829775875° .. 10.49574877933999° x 47.53236022056467° .. 49.79147764980276°
License: other-closed
Language: Deutsch
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