Description: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Springfrosch Rana dalmatina Bonaparte, 1840 Der Springfrosch ist den anderen beiden Braunfroscharten Grasfrosch und Moorfrosch sehr ähnlich, besitzt aber das größte Trommelfell, die längsten Hinterbeine und das beste Sprungvermögen. Die Schnauze ist deutlich zugespitzt. Kör- peroberseite und Flanken weisen eine hell rötliche oder braune Färbung auf,.Der Springfrosch sendet kurze, anschwel- lende, durch deutliche Pausen unterbrochene Rufserien wie „ko-ko-ko“ aus, die meist unter Wasser ausgestoßen werden. MASSE UND ZAHLEN Gesamtlänge: 5,5 bis 6,5 cm Gewicht: ca. 20 g LEBENSRAUM Der Springfrosch besiedelt vor allem warme, lichte Laub- und Mischwälder mit Altholzbeständen, wo er sich außerhalb der Laichzeit bevorzugt an krautreichen, trockenen Stellen in sonniger Lage aufhält, so z. B. auf Waldwiesen, Kahlschlägen, Lichtungen sowie an Wald- und Wegrändern. In der Trocken- aue südlich von Breisach und in den Hardtwäldern im Raum Karlsruhe ist er jedoch auch in Kiefernbeständen anzutreffen. Als Laichplätze nutzt die Art sowohl Kleingewässer wie Grä- ben und Tümpel als auch Altwässer, Teiche, Rückhaltebecken und Seen. Im Bodenseegebiet stellen Toteislöcher und Riede, im Neckarbecken Waldtümpel und Bombentrichter und in rheinnahen Wäldern alte Schluten ohne permanenten Wasser- durchfluss charakteristische Laichgewässer dar. LEBENSWEISE Der Springfrosch ist in Baden-Württemberg die erste Am- phibienart, die das Laichgewässer aufsucht. Meist geschieht dies schon im Februar, das Ablaichen vollzieht sich im März. Die Weibchen setzen einen, selten zwei Laichballen ab. Sol- che Laichballen, die 300 bis 1000 Eier enthalten können, fin- det man in einer Wassertiefe von 5 bis 40 cm an Schilfhalmen oder Ästen. Unter dem Einfluss von Gasbildung treibt der Laich im Laufe der Entwicklung an die Oberfläche.Die Lar- ven ernähren sich vor allem von Algen, während erwachsene Springfrösche gern Insekten, Spinnen und Schnecken erbeu- ten. VERBREITUNG Das Verbreitungsgebiet des Springfrosches erstreckt sich von der französischen Atlantikküste im Westen bis zum Karpaten- bogen und zur Westküste des Schwarzen Meeres im Osten. Außerhalb Europas kommt die Art lediglich entlang der Süd- küste des Schwarzen Meeres vor. Die nördlichsten Vorkom- men liegen auf den dänischen Inseln und im äußersten Süd- osten Schwedens. Im Süden reicht das Areal bis nach Kala- brien bzw. bis auf den Peloponnes. In Deutschland liegt der Schwerpunkt der Verbreitung in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen. Zudem gibt es mehrere kleinräumige, verstreut liegende Verbreitungsinseln, von denen die nördlichsten an der Ostseeküste liegen. VERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG In Baden-Württemberg besitzt der Springfrosch zwei vonei- nander isoliert liegende Verbreitungsschwerpunkte: das west- liche Bodenseegebiet mit dem Hegau sowie einen Bereich, der die Oberrheinebene, den Kraichgau und das Neckarbe- cken umfasst. Zudem gibt es vor allem im Norden und Nord- osten des Landes weitere verstreut liegende Fundorte. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Landesweit sind die Bestände momentan als stabil einzuschätzen. In einigen Landesteilen häuften sich die Fundmeldungen in den letzten Jahren, ob jedoch eine tatsächliche Bestandszunahme und Ausbreitungstendenz oder lediglich ein Kenntniszuwachs vor- liegt, kann gegenwärtig nicht eindeutig beurteilt werden. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE BW SCHUTZSTATUS D BNATSCHG 3*BESONDERSSTRENG GEFÄHRDETUNGEFÄHRDETGESCHÜTZTGESCHÜTZT GEFÄHRDUNGSURSACHEN VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG - - IV - BARTSCHV - - SCHUTZMASSNAHMEN Grundwasserabsenkung in Flussauen Lebensraumverlust durch großflächige Auskiesungen in rheinnahen Wäldern Verfüllen von Senken und Kleingewässern zur Eindäm- mung der Stechmückenplage in der Oberrheinebene Aussetzen von Fischen in Laichgewässer Zerschneidung der Landschaft (u.a. Verluste durch Kraft- fahrzeugverkehr während der Laichwanderung) Förderung altholzreicher Laubwaldbestände, kleiner Waldwiesen, vor allem kraut- und gebüschreicher Säume und Waldränder Erhaltung und Pflege bestehender und die Anlage neuer (fischfreier) Kleingewässer in Wäldern Erhaltung bzw. Schaffung von Trittsteinhabitaten und Wanderkorridoren zur Vernetzung von Populationen Errichten von Fangzäunen an stark befahrenen Straßen in der Umgebung von Laichgewässern SCHUTZPROJEKTE Umsetzung FFH-Richtline Art des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg Art des 111-Arten-Korbs FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Für den Springfrosch, als Art des Anhangs IV, werden im Rah- men der FFH-Richtlinie keine Schutzgebiete ausgewiesen. ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG EINZELBEWERTUNG GESAMTBEWERTUNG VERBREITUNGSGEBIETPOPULATIONHABITATZUKUNFTSAUSSICHTEN GÜNSTIGGÜNSTIGGÜNSTIGGÜNSTIG GÜNSTIG
Types:
Origin: /Land/Baden-Württemberg/LUBW
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Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 7.511871829775875° .. 10.49574877933999° x 47.53236022056467° .. 49.79147764980276°
License: other-closed
Language: Deutsch
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