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LUA-Bilanz Infektionsprävention 2015

Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-Bilanz InfektionsPrävention Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2015 KategorieDiagnose/Erreger20152014 Gastroenteritische Infektionen (Durchfallerkrankungen)Campylobakter Enteritis3.8193.903 Clostridium difficile6532 EHEC-Erkrankung (außer HUS)124107 Giardiasis136156 HUS24 Kryptosporidiose5860 Norovirus-Erkrankung5.2043.411 Rotavirus-Erkrankung1.1891.236 Salmonellose732880 Shigellose2434 Yersiniose170163 Hepatitis A3626 Hepatitis B4832 Hepatitis C257264 Hepatitis D02 Hepatitis E8624 Diphtherie10 Haemophilus influenzae2817 Meningokokken (invasiv)2422 Masern68 Mumps4058 Röteln04 Pertussis (Keuchhusten)337576 Varizellen605738 Influenza3.460293 Adenovirus (Konjunktivalabstrich)5234 Borreliose1.0761.003 Brucellose17 Dengue-Fieber2528 FSME32 Hantavirus-Erkrankung116 Legionellose4131 Leptospirose43 Listeriose1527 MRSA (aus Blut)9391 Q-Fieber936 Tuberkulose273201 Tularämie30 Typhus abdominalis54 Hepatitiden (Leberentzündungen) Impfpräventable Infektionen gemäß den Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch- Institut (STIKO) Weitere Infektionen    Übersicht über die Meldezahlen der häufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten nach RKI-Referenzdefinition. 2 Infektionsbilanz 2015: Im Zeichen der Flüchtlingskrise Eine starke Grippesaison und viele Magen-Darm- Erkrankungen: Im Jahr 2015 hat das Landesunter- suchungsamt (LUA) 18.188 meldepflichtige Er- krankungsfälle aus Rheinland-Pfalz registriert. Die Flüchtlinge, die nach Rheinland-Pfalz kamen und routinemäßig auf Infektionskrankheiten unter- sucht wurden, sorgten für einen deutlichen An- stieg der Probenzahlen in den Laboren des LUA. Magen-Darm-Erreger machten einen Großteil der landesweit registrierten Infektionen aus. Meist waren Noroviren (5.204 Fälle) oder Campylobac- ter (3.819) die Auslöser, weniger häufig auch Ro- taviren (1.189) oder Salmonellen (732). Die Influenzawelle 2015 war mit 3.460 gemel- deten Fällen die bisher stärkste außerhalb der Schweinegrippe-Pandemie im Jahr 2009. Wind- pocken und Keuchhusten spielten im Gegensatz zu 2014 keine große Rolle, insgesamt machten sie wie die durch Zecken übertragene Borreliose le- diglich fünf Prozent der Meldungen aus. Die Daten zu den betroffenen Patienten werden von den rheinland-pfälzischen Gesundheitsäm- tern gemäß Infektionsschutzgesetz in anonymi- sierter Form ans LUA übermittelt und dort von In- fektionsepidemiologen ausgewertet. Sie können anhand dieser Meldungen zum Beispiel überregio- nale Krankheitsausbrüche frühzeitig erkennen und gemeinsam mit dem zuständigen Gesundheits- amt Gegenmaßnahmen einleiten. Die Flüchtlinge, die 2015 nach Rheinland-Pfalz ge- kommen sind, schlagen zwar in der Statistik der Infektionserkrankungen nur wenig zu Buche - für die Gesundheitsbehörden waren die Asylsuchen- den dennoch eine Herausforderung. Widrige hy- gienische Verhältnisse in einer von bewaffneten Konflikten gezeichneten Heimat und ein durch die Flucht geschwächtes Immunsystem machen Flüchtlinge besonders anfällig für Infektionskrank- heiten. Um diese rechtzeitig zu erkennen und ei- ner Ausbreitung vorzubeugen, werden alle Asyl- suchenden in Rheinland-Pfalz unmittelbar nach ihrer Ankunft ärztlich untersucht. Die zuständigen Gesundheitsämter werden dabei vom LUA mit La- boruntersuchungen und seuchen-hygienischer Ex- pertise unterstützt. 2015 wurde bei nahezu allen Asylsuchenden in Rheinland-Pfalz eine Untersuchung des Stuhls auf Typhus- und Durchfallerreger (Salmonellen, Shigellen) sowie Wurmeier veranlasst. Die gute Nachricht: Bei knapp 24.000 untersuchten Stuhl- proben gab es keine besorgniserregenden Be- funde. Typhus und Paratyphus wurden gar nicht nachgewiesen, die Durchfall verursachenden Sal- monellen in etwa im selben Umfang, wie sie auch in Deutschland als Ursache von nahrungsmittel- bedingten Krankheitsausbrüchen auftreten. Wurminfektionen wie beispielsweise die durch Schistosoma mansoni verursachte Darmbilharzio- se kommen zwar bei Flüchtlingen vor, können un- ter den hiesigen hygienischen und ökologischen Gegebenheiten aber nicht übertragen werden. Fazit der Infektionsepidemiologen des LUA: Eini- ge Asylsuchende bringen zwar Durchfallerreger und Parasiten mit – von diesen geht aber kein re- levantes Infektionsrisiko für die hiesige Bevölke- rung aus. Zu den meldepflichtigen Erkrankungen, die bei Flüchtlingen vorkommen, gehört auch die Tu- berkulose. Grundsätzlich wird jeder Asylbe- gehrende in Deutschland, der in einer Gemein- schaftsunterkunft lebt, auf eine Erkrankung mit Tuberkulose-Erregern hin untersucht. Ergeben sich beispielsweise bei der Röntgenuntersuchung Verdachtsmomente, muss die Diagnose durch den direkten Nachweis der Tuberkulosebakterien im Körper gesichert werden. Dafür schickten die für die amtsärztliche Untersuchung von Flüchtlin- gen zuständigen Gesundheitsämter 2015 mehr als 2.200 zu untersuchende Proben in die Tuberkulo- selabors des LUA - mehr als doppelt so viele wie beispielsweise im Jahr 2012. Doch nicht jede Tu- berkulose-Meldung steht im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise. 2015 waren 68 von 273 an Tuberkulose Erkrankten Asylbewerber. In keiner 3 vom LUA untersuchten Probe wurden Tuberkulo- sestämme identifiziert, die gegen mehrere Anti- biotika resistent und dadurch nur schwer zu be- handeln sind. Impfungen gut angenommen Um zu wissen, welches Impfangebot an Flücht- linge in Rheinland-Pfalz sinnvoll ist, werden seit 2013 Asylsuchende auf ihre Immunität gegen übertragbare Krankheiten hin getestet. Die Aus- wertung der Daten durch das LUA ergab, dass Asylsuchende je nach Herkunftsland nicht ausrei- chend gegen Masern und/oder gegen Windpocken geschützt sind. Deshalb werden allen Asylsuchen- den in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes entsprechende Impfangebote gemacht. Die Imp- fungen werden mehrheitlich über die zuständigen Herausgeber: Landesuntersuchungsamt Mainzer Straße 112 56068 Koblenz poststelle@lua.rlp.de www.lua.rlp.de Gesundheitsämter organisiert, die von ehrenamt- lich arbeitenden Ärztinnen und Ärzten und von Hilfsorganisationen unterstützt werden. Das An- gebot umfasst Impfungen gegen Mumps, Masern, Röteln, Windpocken, Influenza, Diptherie, Teta- nus, Keuchhusten, Polio, Hepatitis B und Haemo- philus influenzae. Die gute Nachricht: Die Akzeptanz bei den Asylsu- chenden ist hoch, vor allem wenn es um die Imp- fung von Kindern geht. Bisher wurden im Rahmen dieses Programmes vom Land 22.300 Impfdo- sen gekauft und zu 90 Prozent auch verimpft. Die ebenfalls im LUA angesiedelte „Koordinie- rungsgruppe Flüchtlinge“ des Öffentlichen Ge- sundheitsdienstes stellt dabei die reibungslose Kommunikation zwischen Landesregierung und Kommunen sicher.

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Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/LUA

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Language: Deutsch

Time ranges: 2016-01-01 - 2016-12-31

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