Description: Titel: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebaubereich Goitsche-Holzweißig-Rösa Planungsstand: verbindlicher Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan seit 05.12.2002, zur Zeit Planfortschreibung entsprechend § 6 Abs. 5 SächsLPlG Inhalt: * Das Hochwasser an der Mulde vom August 2002 hat die gesamte Bergbaufolgelandschaft Goitsche länderübergreifend geschädigt. Durch das Überschwappen von Muldewasser wurden die östlichen Böschungsbereiche des zukünftigen Seelhausener See erheblich geschädigt und der Wasserspiegel im Restloch angehoben. Die Ortsverbindungsstraße Löbnitz-Pouch und die Flutungsleitung der LMBV mbH wurden zerstört. Durch den massiven Wassereintritt in den Goitschesee wurde die geplante Endwasserspiegelhöhe frühzeitig erreicht und kurzzeitig überschritten. Der Lober-Leine-Kanal musste in den Seelhausener See eingeleitet werden. * Die vom Hochwasser verursachten Schäden machen eine Gesamtfortschreibung des Braunkohlenplans unerlässlich. Die Fortschreibung wurde am 13.12.2002 mit Beschluss Nr. III VV 11/02/2002 durch die Verbandsversammlung beschlossen. Die Fortschreibung wurde zunächst in Übereinkunft mit der sachsen-anhaltischen Planungsgemeinschaft Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg länderübergreifend nach dem Prinzip "Ein Plan - zwei Verfahren" für den Gesamtraum des ehemaligen Tagebaukomplexes begonnen. Aufgrund des parallel laufenden Verfahrens zum Regionalen Entwicklungsprogramm bei den sachsen-anhaltischen Kollegen musste die Fortschreibung des Teilgebietsentwicklungsprogramms "Goitzsche" zurückgestellt werden. Unter Leitung der Regionalen Planungsstelle Leipzig wurde eine Arbeitsgruppe zur Schaffung der fachlichen Grundlagen für die erforderliche Planfortschreibung konstituiert. In der Arbeitsgruppe sind die Fachämter und -behörden, das verantwortliche Bergbauunternehmen LMBV mbH sowie von der Planung berührten Kommunen vertreten. Bisher fanden 8 Arbeitsgruppensitzungen statt. * Die Durchführung der Aufstellungsbeteiligung für den Rohentwurf des fortgeschriebenen Braunkohlenplans entsprechend § 6 (1) SächsLPlG erfolgte im III. Quartal 2004 unter Beteiligung von 130 Trägern öffentlicher Belange. Mit Beschluss Nr. IV VV 03/04/2005 der Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbands Westsachsen am 01.07.2005 wurde die Abwägung der im Zuge der Aufstellungsbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen abgeschlossen. * Der weitere Verfahrensfortgang ist jedoch derzeit ausgesetzt. Grund hierfür ist der nach einer nunmehr 10-jährigen Laufzeit des wasserrechtlichen Planfestellungsverfahrens ausstehende Beschluss zur Festlegung der Endwasserspiegelhöhe im Seelhausener See. Von dieser Festlegung sind insgesamt 14 von 33 Zielen und Grundsätzen des Braunkohlenplans betroffen. * Die Hochwasserschäden aus dem Jahr 2002 sind behoben. Der größte Sanierungsbedarf bestand in der Wiederherstellung des stark zerstörten Lober-Leine-Kanals und dessen Wiedereinbindung in die Mulde. * Die bergbauliche Sanierung mit Tagebaugroßgeräten (Anstützung/Profilierung von Böschungen) wurde im Mai 1997 im Restloch Rösa (Seelhausener See) abgeschlossen. In den Folgejahren wurden die Arbeiten für die Herstellung standsicherer Böschungen mit mobiler Erdbautechnik fortgeführt (Restlöcher Rösa und Holzweißig-West). * Die Maßnahmen zur Landschaftsgestaltung sind weitgehend abgeschlossen. Die im Plangebiet vorhandenen Kleinrestseen (Neuhauser See, Paupitzscher See und Ludwigsee) sind als Vorranggebiete für Natur und Landschaft zum Schutz der eingesetzten natürlichen Entwicklung ausgewiesen und bleiben der Sukzession vorbehalten. Maßgebliche Aspekte für die Planfortschreibung stellen die Sicherung des FFH-Gebiets Nr. 208 "Ehemaliger Übungsplatz und Paupitzscher See" sowie das SPA-Gebiet DE 4439-451 "Goitzsche und Paupitzscher See" im Plangebiet dar. * Mit dem Seelhausener See entsteht der größte Restsee im Plangebiet (6,1 km²). Die Fremdflutung des Seelhausener Sees (bis 08/02 Einleitung von Muldewasser) wurde aufgrund der Hochwassereinflüsse und der erreichten Wasserstände eingestellt. Die Flutung der übrigen Restlöcher im Plangebiet (Neuhauser See, Paupitzscher See, Ludwigsee) erfolgt weiterhin durch den natürlichen Grundwasserwiederanstieg. Den Schwerpunkt bei der Renaturierung von Fließgewässern stellt perspektivisch die geordnete Rückverlegung von Lober und Leine im Bereich der Ortslage Sausedlitz sowie die Sanierung deren Einzugsgebiete dar. * Die Landwirtschaft im Bereich des unverritzten Tagebauvorfeldes wird weitergeführt. Handlungsfelder der Forstwirtschaft bestehen in der naturnahen Bewirtschaftung der auf Kippenflächen vorhandenen Bestände sowie in deren waldökologischem Umbau. * Freizeit und Erholung sollen sich in den teilweise nutzungsorientiert vorprofilierten Uferbereichen am Seelhausener See etablieren (Löbnitz bzw. Sausedlitz). Die im Bereich Löbnitz vorhandenen Freizeitmöglichkeiten (Reitsportzentrum, Sportflugplatz) sollen als Initiale für die weitere touristische Entwicklung ("Erlebnisufer") genutzt und durch alternative Angebote (Yachthafen, Tauch- und Surfzentrum) ergänzt werden. Im Bereich Sausedlitz soll ein "beruhigter" Erholungsbereich entstehen. Das ergänzende touristische Angebot soll für Familien als Zielgruppe ("Das Familienufer") entwickelt werden. Kernprojekt der zukünftigen touristischen Entwicklung stellt die Fortführung der Planung und die Realisierung des länderübergreifenden Gewässerverbunds zwischen Goitzschesee und Seelhausener See dar. * Der Seelhausener See ist über das vorhandene Verkehrsnetz gut erreichbar. Für die durch den Lober-Leine-Kanal noch unterbrochene Verbindungstraße Laue-Sausedlitz soll Ersatz geschaffen werden. Die verkehrsinfrastrukturellen Sanierungsmaßnahmen sind mit der Fertigstellung des asphaltierten Uferrundwegs und der Komplettierung des übrigen Rad- und Wanderwegenetzes weitestgehend abgeschlossen. Im Jahr 2002 wurden Zuwegungen und Parkmöglichkeiten in Löbnitz, Sausedlitz und östlich des Neuhauser Sees sowie die Brücke über den Lober-Leine-Kanal im Rahmen des sog. § 4-Maßnahmeprogramms VA III BKS des Freistaats Sachsen geschaffen. * Die Revitalisierung der bis 1990 für eine Devastierung vorgesehenen Ortslage Sausedlitz ist weit fortgeschritten. Das Wohnumfeld ist weiter zu verbessern, Freizeitmöglichkeiten zu entwickeln und bestehende infrastrukturelle Defizite weiter abzubauen.
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Tags: Ufer ? Leipzig ? Sachsen ? Tagebaurestsee ? Flutung ? Braunkohlenbergbau ? Parkplatz ? Hochwasser ? Sporthafen ? Bergbauindustrie ? Gewässerrenaturierung ? Restloch ? Braunkohlenplan ? FFH-Gebiet ? Sanierungsplan ? Verkehrsnetz ? Wohnumfeld ? Zielgruppe ? Sanierungsmaßnahme ? Bergbaufolgelandschaft ? Naturnahe Bewirtschaftung ? Vorranggebiet ? Einzugsgebiet ? Gewässersanierung ? Grundwasserstand ? Garten- und Landschaftsbau ? Plangebiet ? Revitalisierung ? Sukzession ? Wasserstand ? Erholung ? Forstwirtschaft ? Landwirtschaft ? Raumordnungsgesetz (ROG) ? Wiedernutzbarmachung ? Sächsisches Landesplanungsgesetz (SächLPlG) ? Bergbaufolgelandschaft-Braunkohle ? Vorflut ?
Region: LK Delitzsch (14374000)
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Language: Deutsch
Modified: 2024-10-18
Time ranges: 2024-10-18 - 2024-10-18
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