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Talsperre Thülsfeld füllt sich nächste Woche weiter mit Wasser

Description: Die Talsperre in Thülsfeld wird sich ab kommenden Freitag weiter mit Wasser füllen: "Angepeilt wird ein Wasserstand, wie er in den Wintermonaten üblich ist, nämlich 21,50 über Normal Null", sagte Rainer Carstens aus der Direktionsleitung des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) am Freitag in einer Informationsveranstaltung für Anlieger, Kommunen und Verbände. 21,50 über Normal Null – das ist ein Meter höher als jetzt. Es wird etwa zwei Wochen dauern, bis der geplante Wasserstand erreicht ist; derzeit beträgt der Zufluss etwa 800 bis 1000 Liter pro Sekunde. Ein früherer Termin für den höheren Einstau sei nicht möglich, weil zunächst im Einvernehmen mit der Talsperrenaufsicht ein weiterer Brunnen zur Absenkung des Grundwassers installiert werden muss. Das Sommerstau-Niveau (NN +22,50 Meter) wird in diesem Jahr nicht mehr erreicht. Mehr als 30 Interessierte waren der Einladung des NLWKN gefolgt und ließen sich aus erster Hand über die Sanierung der Talsperre und die weitere Planung informieren. Verblüfft waren sie über die Komplexität der Abläufe auf der Baustelle. Martin Windhaus, Leiter der Betriebsstelle Cloppenburg, betonte, dass der NLWKN seine Informationspolitik fortsetzen werde: "Bei Bedarf werden wir auch weiter zu den Freitagsbesprechungen einladen oder per E-Mail über die wichtigsten Fakten informieren". Hier kurz die Chronologie der Ereignisse: Ab 16. Februar 2009 war der Wasserspiegel in der Talsperre schrittweise um zweieinhalb Meter gesenkt worden, weil sich im Erdreich unter dem Ablaufstollen verstärkt Hohlräume gebildet hatten und ein Dammbruch nicht ausgeschlossen werden konnte. Inzwischen wurden die Hohlräume mit Zementinjektionen gefüllt und damit der Ablaufstollen stabilisiert. Am 19. Mai 2009 begann der Probestau: Das Wasser der Soeste wurde zunächst bis zu einer Höhe von NN plus 20,50 Meter eingestaut. Dieser Wasserstand – etwa anderthalb Meter mehr als vor dem Probestau – wurde am 29. Mai 2009 erreicht. Dieser Wasserstand musste auf Anordnung der Talsperrenaufsicht mindestens drei Wochen lang gehalten werden. Reiner Jürgenschellert vom NLWKN in Cloppenburg, der die Sanierung federführend betreut, betonte in seinem Vortrag, dass die Verfüllung der Hohlräume im Erdreich unter dem Ablaufstollen an der Talsperre genau die richtige Entscheidung war, der Erfolg sei sichtbar. Letztlich habe sich durch die Sanierung auch bestätigt, dass der NLWKN Mitte Februar richtig gehandelt habe: "Wir mussten die Talsperre entleeren, weil wir einen Dammbruch damals nicht ausschließen konnten". Martin Krentz, Spezialist für Injektionstechnik, dessen Firma die Injektionsarbeiten geplant und überwacht hat, erläuterte das schwierige Verfahren, bei dem die Hohlräume mit 18 Kubikmeter Zementmasse verfüllt wurden. Irmgard Remmers aus dem Geschäftsbereich Naturschutz des NLWKN berichtete, dass seit Mitte Mai die besonders feuchtigkeitsabhängigen Flächen, also zum Beispiel die Uferbereiche mit feuchten Hochstaudenfluren und feuchten Sandheiden im FFH-Gebiet Thülsfelder Talsperre bewässert werden. In diesem Zusammenhang bedankte sie sich ausdrücklich bei der Brunnenbaufirma, die schnell und unkompliziert die Wünsche des NLWKN umgesetzt hatte. Rainer Carstens kündigte an, dass Ende Juli die schon im August 2008 begonnenen Bauarbeiten in der Soeste unmittelbar unterhalb des Auslaufbauwerkes fortgesetzt werden. Hier war es zuvor verstärkt zu Grundwasseraustritten an den Böschungen direkt unterhalb der Talsperre und an den Fugen im Anschlussbereich der Betonsohle gekommen. Deshalb wird jetzt eine 18 Meter lange, wasserundurchlässige Stahlbetonwanne eingebaut, um direkt unterhalb der Talsperre die Sohle der Soeste abzudichten, um Wasser- und Sandaustritte dauerhaft zu unterbinden. Die Bauarbeiten werden etwa neun Wochen dauern. Das gerichtliche Beweissicherungsverfahren im Zusammenhang mit dem Einbau der Stahlbetonwanne läuft weiter. Es waren zunächst zu kurze Zugpfähle gerammt worden, die die Verankerung der Betonwanne nicht sicherstellen könnten. Der NLWKN hatte deshalb ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren erwirkt. Der vom Landgericht Aurich bestellte Gutachter hat am 8. April 2008 die Baustelle besichtigt.

Types:
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Origin: /Land/Niedersachsen/NLWKN

Tags: Aurich ? Ufer ? Grundwasserabsenkung ? Talsperre ? Verfüllung ? Dammbruch ? FFH-Gebiet ? Baustelle ? Wasserquelle ? Wasserstand ? Wasserwirtschaft ? Naturschutz ?

Region: Niedersachsen

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License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2009-06-19

Modified: 2010-04-27

Time ranges: 2009-06-19 - 2010-04-27

Status

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