Description: Von der Braunen Tageule bis zur Kohleule Wie ihre Namensvettern – die Eulen – sind die Eulenfalter, Trägspinner und Graueulchen dämmerungs- und nachtaktiv. Einige Arten wie die Braune Tageule ( Euclidia glyphica ) sind auch am Tag zu bestaunen. Die meisten Arten können von Frühjahr bis Herbst beobachtet werden. Manche, wie die Satellit-Wintereule ( Eupsilia transversa ) oder die Schwarzgefleckte Wintereule ( Conistra rubiginosa ), unterbrechen bei milder Witterung sogar ihre Winterruhe und können dann auch zwischen November und Februar erscheinen. Unter den Faltern gibt es auch einige Arten, wie die Kieferneule, Gemüseeule oder Kohleule, die in Monokulturen Ertragseinbußen verursachen können. Daher sind sie in der Forst- und Landwirtschaft nicht beliebt. Tarnen und warnen? Wer die Raupe des Beifuß-Mönchs ( Cucullia artemisiae ) entdecken möchte, muss bei ihrer Futterpflanze, dem Beifuß, schon ganz genau hinschauen. Durch ihre Rinden- bzw. Moos- und Flechtenimitation verschmelzen z. B. die Imagines der Goldhaar-Rindeneule ( Acronicta auricoma ) oder der Hellgrünen Flechteneule ( Cryphia muralis ) ganz mit ihrem Hintergrund. Teilweise wird diese Tarnfärbung mit einer deutlichen Warnfarbe ergänzt. So signalisieren beispielsweise das Weidenkarmin ( Catocala electa ) oder die Hausmutter ( Noctua pronuba ) ihren Fressfeinden mit ihren rot bzw. orange gefärbten Hinterflügeln, dass sie nicht gut schmecken. Frühwarnsystem vor Fledermäusen Zu den natürlichen Fressfeinden der Falter gehören die Fledermäuse. Die Falter besitzen an ihrem Thorax ein „Ohr“, das Tympanalorgan, mit dem sie die Ultraschallrufe von Fledermäusen wahrnehmen können. Die Falter reagieren mit einem Zickzackflug oder lassen sich schlagartig fallen, um ihren Jägern auszuweichen. Wie geht es den Eulenfaltern, Trägspinnern und Graueulchen? In der aktuell gültigen Roten Liste gelten von den 530 bewerteten Arten und -unterarten 28 % als bestandsgefährdet und 4 % als ausgestorben bzw. verschollen. Mit 54 % werden mehr als die Hälfte der Arten und -unterarten als ungefährdet eingestuft. Insgesamt 186 zeigen langfristig rückläufige Bestände. Dagegen konnten für 250 Arten und -unterarten mehr oder weniger stabile langfristige Bestände ermittelt werden. Gefährdungsursachen sind der massive Verlust von Lebensräumen wie trockenem Offenland und Feuchtlebensräumen, aber auch der Einsatz von Insektiziden. Aktuelle Rote Liste (Stand Dezember 2007; geringfügig ergänzt Dezember 2010) Wachlin, V. & Bolz, R. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter, Trägspinner und Graueulchen (Lepidoptera: Noctuoidea) Deutschlands. – In: Binot-Hafke, M.; Balzer, S.; Becker, N.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G. & Strauch, M. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 197–239. Die aktuellen Rote-Liste-Daten sind auch als Download verfügbar. Artportraits Olivgrüne Schmuckeule ( Valeria oleagina )
Types:
Text { text_type: Editorial, }
Origin: /Bund/BfN/Rote-Liste-Zentrum
Tags: Kohleule ? Schmetterling ? Münster ? Eule ? Fledermaus ? Larve ? Habitatverlust ? Futterpflanze ? Strauch ? Kiefernschädling ? Insektizidanwendung ? Gehörorgan ? Frühwarnsystem ? Monokultur ? Rote Liste gefährdeter Arten ? Witterung ? Pilz ? Pflanze ? Landwirtschaft ? Naturschutz ? Biodiversität ?
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Language: Deutsch
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