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Entdeckerheft - Tiere und Pflanzen meiner Umgebung: Begleitheft für Lehrkräfte

Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Entdeckt! ren pu entdecken Tiere und Pflanzen meiner Umgebung Begleitmaterial für Erwachsene s d Mach ir eine n Tie r -Rüssel ink Tr Liebe Freundinnen und Freunde der Natur, und Regen- haben Sie als Kind Vögel gefüttert n Sie sagen: würmer beobachtet? Was würde Verhältnis Ihr gen Haben diese Naturerfahrun zur Natur geprägt? Natur in den Allgemein hat die Beziehung zur enommen. abg vergangenen Jahrzehnten leider sinkt, auch die Und nicht nur die Artenkenntnis Artenvielfalt reduziert sich. so viele Vögel Unsere Großeltern konnten 3-mal te ein Spatz beobachten wie wir heute. Wo heu te drei sitzt, saßen früher drei! Und wo heu t neun. Zei sitzen, saßen vor nicht allzu langer Der Prozess ist Uns fällt kaum auf, wie viel fehlt. schleichend. und zuletzt auch Doch Klimawandel, Artensterben hältnis zur Na- die Pandemie verändern unser Ver steigt wieder und tur: Die Wertschätzung der Natur n etwas tun! die Erkenntnis wächst: Wir müsse sten Übung: Beginnen wir daher mit der leichte en und riechen, sch lau Rausgehen und eintauchen, besser kennen- entdecken und die Natur wieder g für die Natur lernen. Geben wir die Wertschätzun eitern gemein- an unsere Kinder weiter und erw über Natur und sam mit diesen unsere Kenntnisse Arten! Inhaltsverzeichnis VögelSeite 4–9 SäugetiereSeite 10–15 BlumenSeite 16–21 der bewussten Denn Artenkenntnis ist die Basis macht Freude, zu Beschäftigung mit Natur. Und es n die Art bestim- entdecken, zu beobachten und dan se Wertschät- men. Je früher wir den Kindern die Heft für große zung vermitteln, desto besser. Das decker gibt und kleine Entdeckerinnen und Ent dafür praktische Hilfestellungen.SchmetterlingeSeite 22–27 FluginsektenSeite 28–33 Käfer und WanzenSeite 34–39 Amphibien und ReptilienSeite 40–45 zu den Vögeln Also: raus an die frische Luft, hin und Regenwürmern!BodenbewohnerSeite 46–51 Spinnen und HüpferSeite 52–57 Katrin Eder Staatsministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und MobiliätBäumeSeite 58-63 Die Kapitelreihenfolge entspricht jener im Kinderheft. Zu jeder Artengruppe finden Sie je eine Doppel- seite mit Hintergrundwissen, eine mit Aktivitäten und eine mit Merkmalen der vorgestellten Arten. Das Kinderheft In den Händen halten Sie das Begleitheft zum Tier- und Pflanzen- Entdeckerheft für Kinder im Alter von 5–8 Jahren. Das Material eignet sich für Familien und Bildungseinrichtungen und wird von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz kostenfrei verteilt. Entdeckendes Lernen Das Entdeckerheft samt Begleitmaterial wurde von Pindactica entwickelt und gestaltet. Pindactica ist ein gemeinnütziger Verein und bringt seit zehn Jahren frischen Wind in die Bildungsland- schaft: Statt auf Stillsitzen und Zuhören setzen wir auf Draußensein, Ausprobieren und Selbermachen. Die alltägliche Umgebung wird zum Lernanlass und Experimentierfeld. Neben vielen Entdeckerheften entwickeln wir auch den jährlichen Entdeckerkalender und verschiede- ne Unterrichtsmaterialien. Wir bieten Workshops, Touren und Fortbildungen an. Was alle Angebote vereint, ist die Idee des Entdeckenden Lernens. 2 Im Sinne der Chancengerechtigkeit sind fast alle Angebote kostenfrei erhältlich. Pindactica kooperiert mit Vereinen, Schulen und Verbänden und wurde für seine Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet. Das Geheimnis von Pindactica: die enge Zusam- menarbeit von neugierigen Kindern, erfahrenen Pädagog:innen und spezialisierten Gestalter:innen, unterstützt von Fachleuten aus den verschiedenen Themenbereichen. Stöbern Sie unter www.entdeckerhefte.de Wir wünschen viel Freude beim Entdecken! Bestellbar bei: Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz Diether-von-Isenburg-Straße 7 55116 Mainz Telefon: 06131 16 5070 www.snu.rlp.de Auch das Begleitmaterial, das Sie in den Händen halten, können Sie dort nachbestellen oder unter folgendem Link herunterladen: www.entdeckerhefte.de/natur-erforschen Ein Projekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz Mit freundlicher Unterstützung von 3 Rätseltext Hintergrundwissen Vögel Vögel gehören zu den Wirbeltieren und sind über- all auf unserer Erde heimisch. Weltweit werden mehr als 10.000 Vogelarten unterschieden, man geht jedoch davon aus, dass die eigentliche Anzahl sogar doppelt so hoch ist. Als wichtiges Merkmal gelten die Federn, die vermutlich ursprünglich zur Wärmeisolation und erst später zum Fliegen ge- nutzt wurden. Die verschiedenen Arten sind gut an die unter- schiedlichen Lebensräume angepasst: Es gibt Wasservögel mit Schwimmhäuten und wasser- dichtem Gefieder (Stockente, Haubentaucher). Es gibt bodenbewohnende Vögel, die nicht fliegen, aber gut laufen können (Strauß). Es gibt nachtak- tive Vögel, mit lichtempfindlichen Augen und einem ausgeprägten Gehör, um sich im Dunkeln zu orientieren (Eulen). Einige Vogelarten nehmen UV-Licht wahr (Turmfalke), andere haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn (Kiwi). Zugvögel besitzen einen Magnetsinn, um sich auf ihren Rei- sen orientieren zu können: Sie nehmen damit das Magnetfeld der Erde wahr (Taube, Nachtigall). Auch im Fressverhalten unterscheiden sich die Vogelarten sehr. Es gibt Nahrungsspezialisten, wie die Schleiereule, die sich fast ausschließlich von Mäusen ernährt. Andere, wie die Rabenvögel, ge- hören zu den Allesfressern. In Deutschland wurden über 500 Vogelarten beob- achtet, von denen beinahe die Hälfte auch hier brütet. Viele von diesen überwintern als Zugvögel in wärmeren Gefilden (Weißstorch), manche sind immer zu entdecken (Amsel) und andere lassen sich in Deutschland ausschließlich im Winter beobachten (Blässgans). Etwa zwei Drittel der deutschen Brutvogelarten gelten als gefährdet. Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber in der Regel menschengemacht. Am bedeutendsten ist wohl der Verlust von Lebensräumen durch die zunehmende Nutzung von Flächen durch uns Menschen, z. B. durch Siedlungen und Straßenbau. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sind auch viele Ackerflächen nicht mehr als Lebensraum geeignet. Eng damit verbunden ist das Insektensterben: Viele Arten sind auf Insekten als Nahrung angewiesen. Weitere Gefahrenquellen sind Vogelschlag (Fens- terscheiben, Autos), Hauskatzen und die gezielte Bejagung von Vögeln. Vogel-Rekorde Kleinster Vogel Deutschlands und Europas: Das Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) ist etwa 9 cm lang und wiegt 4–5 Gramm, ungefähr so viel wie ein DIN-A4-Blatt. Es ist vor allem im Winter zu entdecken, sein gelber Kopfstreif ist sehr markant. Kleinster Vogel der Welt: Die Bienenelfe (Mellisuga helenae), eine Kolibriart, kommt ausschließlich auf Kuba vor. Die Männchen haben eine Gesamtlänge von 5–7 cm und wiegen etwa 1,8 Gramm. Sie sind in der Tat so klein, dass sie mit bestimmten Insekten um Nahrung konkur- rieren müssen. Sie schlagen ihre Flügel schneller, als wir es sehen können. Um den hohen Energie- verbrauch zu decken, müssen sie etwa 1.500 Blüten pro Tag besuchen. Größte Vögel Deutschlands: Der Höckerschwan (Cygnus olor) erreicht eine Körperlänge von 1,60 bis 1,70 Meter. Seine Spann- weite kann bis zu 2,40 Meter erreichen. Die Großtrappe (Otis tarda) ist mit bis zu 18 kg einer der schwersten flugfähigen Vögel der Welt. Großtrappen waren früher weit verbreitet. Heute kommen sie in Deutschland nur noch in einzelnen Gebieten vor. 4 Größter Vogel der Welt: Der Afrikanische Strauß (Struthio camelus) wird bis zu 2,50 Meter hoch und wiegt bis zu 135 kg. Die Weibchen sind etwas kleiner. Diesen Rätseltext können Sie zum Einstieg vorlesen. Zu jeder Tier- oder Pflanzengruppe gibt es einen solchen Rätseltext. Die Kinder raten jeweils, um welche Art aus dem Heft es sich handelt. Einfache Variante, z. B. für jüngere Kinder: Verraten Sie, auf welcher Seite im Heft die Lösung zu sehen ist. Wer errät, welche Art gesucht ist? Die Kinder können die Hand heben, in Teams darüber sprechen, oder – wer es schon kann – die Lösung auf einen Zettel schreiben. Lösung: Kohlmeise Diesen Text gibt es auch als Hörstück zum Download: www.entdeckerhefte.de/wer-bin-ich Amselgedicht Das Samenkorn von Joachim Ringelnatz kt t. Ich kann sehr geschic „Ich bin klein und leich eig Zw am er d sogar kopfüb klettern, balancieren un - ob be er das ganze Jahr üb hängen. Man kann mich . nd Stadt oder auf dem La achten, egal ob in der . Ich en m Sa d h Insekten un Ich fresse hauptsächlic picke d un m Futterhäuschen komme auch gerne zu ln in zu den häufigsten Vöge am Knödel. Ich gehöre Deutschland. einen mir einen Partner und Im Frühling suche ich r in ste uen keine offenen Ne guten Nistplatz. Wir ba hlen Wir brüten in Baumhö n. he sc Bü er od en um Bä auf- die Menschen für uns oder in Nistkästen, die inen Kle die pfen füttern wir hängen. Nach dem Schlü s da Nest lang. Wir halten auch ungefähr drei Wochen ragen. Kot der Kleinen davont sauber, indem wir den Kopf ein M : rschiedene Farben Mein Federkleid hat ve ter un großen weißen Fleck ist schwarz mit einem hwarzen t ist gelb mit einem sc us Br e ein M n. ge Au n de meines tet sich von der Farbe Streifen. Mein Name lei e ...“ ein arz wie Kohlen. Ich bin Kopfes ab: Er ist schw Ein Samenkorn lag auf dem Rücken, die Amsel wollte es zerpicken. Aus Mitleid hat sie es verschont und wurde dafür reich belohnt. Das Korn, das auf der Erde lag, das wuchs und wuchs von Tag zu Tag. Jetzt ist es schon ein hoher Baum und trägt ein Nest aus weichem Flaum. Die Amsel hat das Nest erbaut; dort sitzt sie nun und zwitschert laut. Schnellster Vogel Deutschlands und der Welt: Der Wanderfalke (Falco peregrinus) gehört zur Fami- lie der Falken. Er zählt zu den größten Vertretern der Familie und ist mit einer Spitzengeschwindig- keit von 320 km/h das schnellste Tier der Welt. Strauß n Spannende Vogel-Fakte sein. , müssen Vögel leicht Um fliegen zu können Blase. ine ke n und sie habe Ihre Knochen sind hohl en ied ch gemeinsam ausges Kot und Urin werden (schwarz-weißer Kot). Zähne. en Schnabel, aber keine Alle Vögel besitzen ein is- mbänder. Die charakter Vögel haben keine Stim gan Or en en eig rden mit einem tischen Vogellaute we pf. erzeugt, dem Stimmko und n den Dinosauriern ab Die Vögel stammen vo mit n Tieren am nächsten sind von allen lebende Krokodilen verwandt. Wer bin ich? Wintergoldhähnchen Wanderfalke Bienenelfe Höckerschwan Großtrappe Foto: volganet.ru, CC BY-SA 3.0 l en s s ei gW ö V 5 Nistkasten bauen Das Bauen und Anbringen von Nistkästen verbindet aktiven Naturschutz mit der Schulung des handwerklichen Geschicks. Zieht schließlich noch ein Vogelpaar in den Kasten ein, ist das eine unbezahlbare Selbstwirk- samkeitserfahrung. Der Reformpädagoge und Begründer der Arbeits- schule Georg Kerschensteiner beschrieb schon Anfang des vergangenen Jahrhunderts den viel zitierten „Bau eines Starenkastens“ als wertvolle Methode für den Unterricht. Das Holz muss ver- messen, markiert, bearbeitet und zusammengefügt werden. Man braucht dafür mathematisches Wis- sen, räumliches Denken und motorische Fertigkei- ten. Anhand des Planes aus Papier entwickeln die Kinder ein greifbares Produkt. Sie lernen am Gegen- stand, und der eigene Erfolg ist ersichtlich. Unter Anleitung von Erwachsenen können auch Kinder der 1. Klasse Nistkästen bauen. Die Erfah- rung im Holzbau mit verschiedenen Werkzeugen Vogellaute erkennen ist sehr wertvoll für die Kinder. Insbesondere viele Mädchen haben unserer Erfahrung nach noch nie eine Säge in der Hand gehalten. Der Werkunter- richt bietet ihnen hier eine wertvolle Chance, ihre Fähigkeiten auszuprobieren und zu trainieren. In der 1. und 2. Klasse kann man durchaus schon selbst sägen und schrauben. Für das Vorschulalter eignen sich fertig gesägte Bausätze, die von den Kindern zusammenge- schraubt und angemalt werden können – am bes- ten mit umweltfreundlichen Farben. Warum sind Nistkästen wichtig? Alte und morsche Bäume mit natürlichen Höhlen werden oft gefällt. Auch Gebäude bieten nach Sa- nierungen kaum noch Nischen und Spalten. Da- her können Nistkästen ein wertvoller Ersatz sein. Außerhalb der Brutzeit bieten sie auch im Winter vielen Vögeln und anderen Tieren Schutz. tigt jede Sauerei! Beim Formen kann man direkt eine Schnur als Aufhängung mit einbauen. Oder Sie geben die abgekühlten Knödel in ein kleines Netz oder eine fertige Aufhängung für Meisenknödel. Die Meisenknödel sollten Sie mit den Kindern so aufhängen, dass sie die fressenden Vögel gut von ihrem Fenster aus beobachten können. Möglichst nicht in der prallen Sonne, da an sehr warmen Tagen das Fett flüssig werden kann. Vogelnest-Spiel Für dieses Spiel werden viele Äste und Zweige benötigt. Diese eignen sich auch für viele andere Spiele und sollten in keinem „Kinder-Garten“ fehlen. Die Kinder bauen in Kleingruppen gemeinsam ein Vogelnest; so groß, dass sie sich selbst hineinsetzen können. Ein Foto oder ein echtes Nest dient der Inspiration. Sitzen die Kinder in ihren Nestern, folgt das Futtersuchspiel als Bewegungseinheit. Ein oder mehrere Kinder sitzen im Nest, zwei Eltern- vögel (Kinder) fliegen umher und sammeln Futter 6 Spiel 3: Laut-Paare: Je zwei Kinder bekommen den gleichen Vogel zugewiesen. Alle Kinder fliegen wild durcheinander, machen immer wieder ihren Laut und versuchen ihren Partnervogel zu finden. Laute als MP3 unter: www.entdeckerhefte.de/natur-erforschen Gemeinsame Überlegung: Warum singen Vögel? Warum singt jede Art anders? www.pindactica.de/kinder-bauanleitung-nistkasten Meisenknödel machen Rindertalg vom Metzger oder Kokosfett vorsichtig in einem Topf erwärmen. Nicht zu heiß, sonst stinkt es. Wenn das Fett weich ist, können Sie eine Vo- gel-Futtermischung hinzugeben. Mit einem Schuss Speiseöl bleibt das Fett geschmeidig. Lassen Sie die Masse etwas abkühlen. Jetzt kann geknetet werden. Ein großer Löffel voll Futter in jedes Paar Kinderhände. Ziel für die Kinder ist es, eine Kugel zu formen. Das taktile Erlebnis rechtfer- Spiel 1: Die meisten Kinder erkennen Kuckuck, Rabe, Uhu, das Trommeln eines Spechtes, Ente und Taube. Ein Ratespiel: Spielen Sie diese Laute den Kindern vor. Welcher Vogel ist das? Die Töne kön- nen erweitert werden, z. B. um das Klappern des Storchs, den Gesang von Amsel und Zilpzalp. Spiel 2: Ein Kind ahmt einen der gehörten Laute nach, die anderen raten. (Zapfen, Steine, Ästchen – etwas, von dem es viel gibt). Die Elternvögel dürfen jeweils nur ein Stück Futter an das Nest bringen. Die Küken rufen nach Futter. Sie können auch noch ein Kind als Feind auswählen, der die Küken im Nest bedroht, z. B. ein Marder. Die Vogeleltern müssen dann schnell zurückeilen, die Küken beschützen und den Marder vertreiben. Gemeinsame Überlegung: Wozu dient das Nest? Warum gibt es verschiedene Nester? Woher wissen die Vögel, wie man ein Nest baut? Vogelschutz am Fenster basteln Millionen von Vögeln sterben jedes Jahr an Schei- ben in Deutschland. Im Glas reflektiert sich die Umgebung und die Vögel sehen die Scheibe nicht. Die bekannten Greifvogel-Silhouetten helfen leider nicht. Sie werden als „schwarze Form aus Plastik- folie“ erkannt und nicht für einen tatsächlichen Feind gehalten. Die Scheibe von außen zu deko- rieren oder ein Muster aus Streifen oder Punkten anzubringen, kann dagegen Vogelleben retten. Hier eine Idee, bei der viele verschiedene Vögel aus geöltem Papier auf Schnüren sitzen. Die Kinder können eine Vogelvorlage ausmalen oder selbst Vögel gestalten. Eine ausführliche Anleitung dazu: www.pindactica.de/vogelschutz-am-fenster Wichtig: Dekorieren Sie die Scheibe immer auf der Außenseite, nur so lässt sich die Spiegelung unter- brechen. Fernglas-Übung Zur Beobachtung von Vögeln ist ein Fernglas sehr hilfreich. Doch für Kinder ist der Umgang damit schwer, und Vögel sind oft schnell wieder davon geflogen. Mit dieser Aktivität sind den Kindern ein paar Erfolgserlebnisse sicher und sie üben sich im aufmerksamen Beobachten. Anleitung: Drucken Sie die sechs Vögel mit sehr unterschiedlichen Merkmalen aus: Der rote Vo- gel hat sehr lange Beine, der grüne einen langen Schnabel etc. Hängen Sie die Vögel im Park oder Garten so an Bäume oder Sträucher, dass sie von einem bestimmten Beobachtungspunkt entdeckt werden können. Dann basteln sich die Kinder aus zwei leeren Klopapierrollen eigene „Ferngläser“, die sie anmalen und gestalten können. Nun gehen sie mit ihren Ferngläsern auf Vogel- suche. Vom Beobachtungspunkt/einer Beobach- tungslinie aus versuchen die Kinder die Vögel zu entdecken. Die Kinder bekommen ein Blatt mit den sechs Vögeln – aber noch ohne Farbe. Wenn die Kinder einen Vogel entdeckt haben, betrachten sie ihn genau: Ist es der mit den langen Beinen? Dann malen sie ihn auf ihrem Blatt in der entsprech- enden Farbe an, in diesem Beispiel: rot. Bei einer anschließenden Reflexionsrunde können die Kinder das verbale Beschreiben üben: „Ich habe zuerst den Vogel mit den langen Beinen entdeckt. Er ist rot. Er ist im großen Baum neben dem Haus.“ www.pindactica.de/fernglas-spiel Im Anschluss können die Kinder probieren, mit richtigen Ferngläsern Vögel zu beobachten, am besten am Futterhaus oder die Enten am Teich. Entdecken und zählen Bei der Stunde der Gartenvögel vom NABU werden eine Stunde lang alle Vögel gezählt, die man z. B. im Garten entdecken kann. Dieses Prinzip übernehmend können Sie etwa 15 Minuten lang (je nach Alter und Geduld der Kinder) eine Liste führen und alle Vogelarten aufschreiben, die Sie gemein- sam entdecken. Wie viele werden es am Ende sein? Meist wird der Ehrgeiz mit einer Strichliste gepackt. Notiert wird jeweils die höchste Anzahl gleichzeitig gesehener Vögel. Diese Liste mit Abbildungen hilft beim Zählen: www.pindactica.de/voegel-zaehlen Die Zählung lässt sich auch in Abständen wiederho- len oder als kleines Ritual einführen und die Ergeb- nisse können verglichen werden. Jede Sichtung kann im ArtenFinder eingetragen werden. Damit helfen Sie ganz konkret bei der Bestandsaufnahme der Tiere: www.artenfinder.rlp.de oder www.kinder-artenfinder.de it l v i e kt gA ö V en t ä 7 Alle vorgestellten Vögel sind in Stadt und Land weit verbreitet und ganzjährig zu beobachten. Verhalten: Häufig in alten Bäumen mit Totholz anzutreffen. Das Trommeln ist ihr Gesang, um Weibchen anzulocken. Sie klemmen Zapfen in Rindenspalten ein und hacken sie auf. Verhalten: Sie sucht oft an den äußeren Zweigen von Bäumen nach Insekten. Dabei klettert sie flink und oft auch kopfüber umher. Ko Kohlmeise Parus major m hl eis e M ä nnc he Kleiber Sitta europaea n Ta n ne Aussehen: 12–15 cm, orange-braune Unter- und blaue Oberseite. Schwarzer Augenstreif. nm eis Aussehen: 13–15 cm, die größte Meise Europas. Der weiße Wangenfleck, umrahmt von Schwarz, ist auch aus größerer Entfernung gut erkennbar. Bei Weibchen ist der schwarze Streifen über die Brust schmal, manchmal unterbrochen. Die Tannen- meise ist ähnlich gefärbt, hat aber einen weißen Streifen oben auf dem Scheitel. e Zaunkönig Troglodytes troglodytes Rotkehlchen Erithacus rubeculaAussehen: 9–11 cm, nach dem Winter- und Sommergoldhähnchen der drittkleinste Vogel Europas. Runde Gestalt mit auffällig aufrechtem Schwanz. Verhalten: Er huscht zwischen Ästen und Zweigen hindurch, lebt in Büschen und Gestrüpp, wo er auch sein Nest baut. Singt erstaunlich laut, auch im Winter. Aussehen: 12–14 cm, Gesicht und Brust unverwechselbar ziegelrot, Männchen und Weibchen sind nicht zu unterscheiden. Jungvögel sind gänzlich braun. Verhalten: Häufig in Bodennähe und in Gebüschen zu entdecken, wo es auch brütet. Immer einzeln. Sie singen das ganze Jahr, auch die Weibchen (etwas leiser und kürzer). Ringeltaube Columba palumbus Aussehen: 38–43 cm, die größte Taube Europas und relativ plump. Ausgewachsene Vögel haben einen typischen hellen Fleck am Hals. Die Männchen sind etwas größer, sonst optisch gleich. Im Flug leuchtet über den Flügeln ein weißer Streifen. Elster Pica pica Aussehen: 40–51 cm, markant sind der ungewöhnlich lange Schwanz, der schwarze Latz und die blau schimmernden Flügelspitzen. Verhalten: Zur Brutzeit paarweise, sonst auch in größeren Trupps unterwegs. Suchen am Boden nach Nahrung. Ruft häufig ein fünfsilbiges „rugúgu, gugu“. Verhalten: Fast immer zu zweit unterwegs (lebenslange Partnerschaft). Scheu und klug. Neugierig beobachten und untersuchen sie alles Mögliche und nehmen auch manch- mal Dinge mit. Dass sie dabei eine Vorliebe für Glänzendes haben, ist ein Gerücht. Amsel Turdus merulaTipps zum Entdecken Aussehen: 23–29 cm, auch Schwarzdrossel genannt. Mit dem schwarzen Gefieder und dem leuchtend gelb-orangen Schnabel und Augenring nicht zu verwechseln. Die Weibchen sind braun. Junge Männchen haben einen braunen Schnabel.Vögel kann man praktisch überall entdecken – auch mitten in der Stadt. In naturnahen Gärten, Wäldern, an Seen und in Naturschutzgebieten sind es natürlich ungleich mehr. Oft hört man die Vögel, bevor man sie sieht. Und es ist gar nicht so leicht, den gehörten Vogel auch wirklich zu entdecken. Ein Fernglas ist eine enorme Hilfe bei der Vogelbeobachtung, ebenso wie ein gutes Bestimmungsbuch. Manche Apps bestimmen die Vögel anhand von Tonaufnahmen. Wenn man einen speziellen Vogel beobachten möchte, muss man sich über dessen Lebensraum informieren. Es gilt auch die Jahreszeit, Tageszeit und das Wetter zu beachten, um wirklich erfolg- reich zu sein. Die meisten Vögel sind in den frühen Morgenstunden aktiv. sp i n g m ä n nl. e rl Ha us Verhalten: Suchen am Boden nach Würmern. Sie singen vor allem morgens und abends von Dächern und Baumspitzen. Feld s pe rl in gm Aussehen: 14–16 cm, Scheitel und Wangen einfarbig grau, der Feldsperling dagegen ist auf dem Scheitel braun und hat dunkle Wangenflecken. Die Weibchen beider Arten sind unscheinbarer und schwer zu unterscheiden. ss pe r li n g w e i b l. ä n n l. Ha u 8 Verhalten: Einer der wenigen unserer Vogelarten, die kopfüber den Baum herunterklet- tern können. In der Rinde sucht er nach Nahrung. Häufig an älteren Laubbäumen zu entdecken. Brütet in alten Spechthöhlen, deren Eingang er mit Lehm verkleinert. Daher leitet sich der Name ab: „Kleiber“ waren früher Handwerker, die Lehmwände erstellten. Verhalten: Zutraulich, häufig am Futterhaus. Brütet eigentlich in Baumhöhlen, nutzt häufig Nistkästen, aber auch Fahrradkörbe, Briefkästen und Gummistiefel. Verhalten: Immer in Trupps unterwegs, sitzen in dichten Gebüschen und tschilpen. Auch beim Brüten sind sie gesellig und bilden Kolonien. n Aussehen: 23–26 cm, Oberseite und Flügel schwarz-weiß, Unterseite weiß mit rotem Unterschwanz. Das Männchen hat einen roten Nackenfleck, das Weibchen nicht. Klein- und Mittelspecht sehen ähnlich aus, man beachte Kopf- und Wangenfärbung. Aussehen: 11–12 cm, der blaue Scheitel und die leuchtend gelbe Brust machen die Blaumeise unverwechselbar. Die Farben des Männchens sind etwas leuchtender. Haussperling Passer domesticus che M Blaumeise Cyanistes caeruleus ä Buntspecht Dendrocopos major nn • Fernglas-Nutzung spielerisch üben (Seite 7) • Futterstelle und Nistkasten erleichtern die Beobachtung • Wasservögel am Teich fliegen nicht so schnell weg • Wenn Laubbäume und Sträucher kahl sind, kann man die Vögel leichter sehen und auch ihre Nester entdecken. m l k r ee gM ö V ale 9

Types:
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    text_type: Publication,
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Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/Stiftung Natur und Umwelt

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Time ranges: 2021-01-01 - 2021-12-31

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