Description: Nachhaltigkeit von Bioö konomie in Sachsen-Anhalt: Fallstudien zu Baustoffen, Ernä hrung und Bioraffinerien Walther Zeug, Anastasiya Mirutko, Anisha Uppal, Alberto Bezama Arbeitsgruppe SABE, Department Bioenergie Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Permoserstr. 15, 04318 Leipzig Kontakt: walther.zeug@ufz.de / +49 341/235 4775 Department Bioenergie/Bioenergy Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Permoserstraße 15, 04318 Leipzig Telefon/Phone: +4934160254771 Sitz der Gesellschaft/Registered Office: Leipzig Registergericht/Registration Office: Amtsgericht Leipzig Handelsregister Nr./Trade Register Nr.: B 4703 Vorsitzender des Aufsichtsrats/Chairwoman of the Supervisory Board: MinDirig'in Oda Keppler Wissenschaftliche Geschäftsführerin/Scientific Director: Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese Administrative Geschäftsführerin/Administrative Director: Dr. Sabine König Inhalt 1. Einleitung............................................................................................................................................... 1 2. Methode ................................................................................................................................................ 3 2.1. Produktspezifische Nachhaltigkeitsanalyse mit LCA ................................................................... 3 2.2. Nachhaltigkeitspotenziale in Sachsen-Anhalt ............................................................................. 6 3. Fallstudie Baustoffe: Furnierschichtholzbalken .................................................................................... 7 3.1. Produktspezifische Nachhaltigkeitsanalyse ................................................................................ 8 3.2. Nachhaltigkeitspotenziale in Sachsen-Anhalt ........................................................................... 10 4. Fallstudie Bioraffinerien ...................................................................................................................... 11 4.1. Produktspezifische Nachhaltigkeitsanalyse Bioethanol............................................................ 14 4.2. Nachhaltigkeitspotenziale in Sachsen-Anhalt bei Bioethanol .................................................. 18 5. Fallstudie Ernährung: Pflanzliche Fleischalternativen auf Soja- und Erbsenbasis .............................. 19 5.1. Produktspezifische Nachhaltigkeitsanalyse Fleischalternativen............................................... 22 5.2. Nachhaltigkeitspotenziale in Sachsen-Anhalt bei Fleischalternativen ..................................... 25 6. Diskussion und Zusammenfassung ..................................................................................................... 26 Literatur .................................................................................................................................................... 28 Anhang ..................................................................................................................................................... 31 1. Einleitung Globale gesellschaftliche Herausforderungen, wie bspw. Klimawandel, Armut, Hunger, Biodiversitätsverlust und Flächendegradation, sind auf internationaler, nationaler und landespolitischer Ebene durch eine Reihe von Zielvereinbarungen und Strategien (z.B. SDGs, Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung und des Landes Sachsen-Anhalt) adressiert worden. Zusätzlich zu bestehenden globalen Krisen, sowie den Nachwirkungen der Corona- Pandemie, kommt mit diesem Krieg gegen die Ukraine eine weitere Krise mit globalen Auswirkungen hinzu (Bioökonomierat 2022a). Neben den deutlich gestiegenen Energiekosten wird es zunehmend schwieriger, die Verfügbarkeit fossiler industrieller Rohstoffe wie Vorprodukte der chemischen Industrie zu sichern. Diese Krisen überlagern und verstärken sich gegenseitig. Als mögliche Strategien eines Transformations- und Innovationsprozesses, bieten verschieden Konzepte der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft (Circular Bioeconomy) die Chance, regionale Entwicklung mit lokaler und globaler Nachhaltigkeit zu verknüpfen. Bioökonomie bezeichnet jene Teile der Wirtschaft, die auf biologischen Ressourcen und dem Wissen zu deren Nutzung basieren, d.h. die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen (Bioökonomierat 2022b). Eine nachhaltige Bioökonomie kann zur Beantwortung der Fragen beitragen, wie kurz- und mittel- bis langfristig die Folgen der Ernährungskrise abgemildert werden sowie die Energie- und Rohstoffwende gelingen können (Bioökonomierat 2022a). Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit sind allerdings kein immanenter Charakter der Bioökonomie, sondern Potenziale die sich unter geeigneten Voraussetzungen erschließen lassen. Im Gegensatz zu einer fossilen Ökonomie ist die zentrale Voraussetzung einer nachhaltigen Bioökonomie, dass die Abbaurate erneuerbarer Rohstoffe nicht deren Regenerationsrate übersteigt. Dabei ist es essenziell, dass die Erschließung neuer erneuerbarer Rohstoffe ohne eine weiter zunehmende Belastung der angespannten globalen Ernährungssituation und zunehmende Flächenverbräuche und Konkurrenzen erfolgt, bspw. in dem ineffiziente oder ökologisch nachteilige Nutzungsformen von Flächen wie ein Anbau von Futtermittel in Monokultur zurückgefahren und/oder durch andere Nutzungsformen substituiert werden (Bioökonomierat 2022a). Deutschland nutzt circa achtmal so viel Land zur Energiegewinnung wie zur Herstellung stofflicher Produkte in der Industrie, und für den gesamten deutschen Konsum wird insgesamt eine Agrarfläche von 51 Mio. ha benötigt (2015) – dreimal so viel, wie im Inland verfügbar ist (Pommerenke et al. 2022). Es ist daher zwingend erforderlich, Ernährungssicherheit, d.h. die globale Verfügbarkeit von bezahlbaren hochwertigen Lebensmitteln, prioritär gegenüber stofflicher und energetischer Nutzung landwirtschaftlicher Produkte und Biomasse zu behandeln. Lösungen für die Energiesicherheit liegen vor allem in einer Senkung des Verbrauchs der Nutzung fossiler Energieträger, einer Steigerung der Energieeffizienz, dem Ausbau von Wind- und Solarenergie, der besseren Nutzung von Biomasse und einer konsequenten Kreislaufwirtschaft (Bioökonomierat 2022a). Primärholz aus dem Wald darf nicht als Ersatz für fossile Energieträger verbrannt werden, sondern muss für eine höherwertige stoffliche Nutzung zur Verfügung stehen. Artenreiche Lebensräume und Kohlenstoffsenken des Waldes müssen erhalten und ausgebaut werden (Aktionsforum-Bioökonomie 2022). 1
Origins: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU
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Language: Deutsch
Issued: 2024-10-02
Modified: 2024-10-02
Time ranges: 2024-10-02 - 2024-10-02
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