Description: 1.4.2021 Rede der Präsidentin des zur di- gitalen Festveranstaltung „30 Jahre Landesamt für Umwelt- schutz Sachsen-Anhalt“ 30 Jahre LAU – das klingt nicht nur viel, es ist auch viel. Es sind ganz genau 10.959 Tage vergangen, in denen sich die neu gegründete Um- weltbehörde zu einer festen Größe entwickelt hat – innerhalb des Bun- LAU-Präsidentin Dr. Sandra Hagel deslandes, aber auch als verlässlicher Partner über die Landesgrenzen hinaus. Einige von Ihnen haben das alles seit Beginn miterlebt. 32 Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter waren wortwörtlich von Anfang an dabei und sind es bis jetzt. Im LAU arbeiten heute 189 Kolleginnen und Kollegen in fünf Abteilungen an sechs Standorten in ganz Sachsen-Anhalt. Sie führen sehr verschie- dene, in ihrem Zweck jedoch ähnliche Aufgaben aus: sie messen, analy- sieren und bewerten jene Schutzgüter, die unsere Lebensgrundlage bil- den: Luft, Wasser, Boden, Klima, Fauna und Flora. Das LAU ist eine moderne Behörde geworden, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gute Arbeitsbedingungen bietet. Dazu beigetragen haben u. a. die bauliche Erneuerung des Hauptgebäudes in der Reide- burger Str. in Halle, die Ertüchtigung der Labore, aber auch die günsti- gen Arbeitsbedingungen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. Als das LAU 1991 gegründet wurde, war die schlechte Luftqualität eines der größten Umweltprobleme im neuen Bundesland Sachsen-Anhalt. Staub und Schwefeldioxid belasteten Mensch und Natur hier mehr als im 1 restlichen Deutschland. Heute ist Schwefeldioxid an keinem Ort in Sach- sen-Anhalt mehr ein Problem. Unsere Luft ist überwiegend gut. Aktuell halten uns an einigen Orten eher Feinstaub und Stickstoffoxide in Atem. Daten dazu liefert das landesweite Luftmessnetz mit 25 Stationen, die Messdaten stündlich und rund um die Uhr liefern – nicht nur an Fach- leute im LAU, sondern an alle Menschen in Sachsen-Anhalt, die mit ei- nem Klick auf die LÜSA-App wichtige Umweltdaten in Echtzeit zur Hand haben. Die Verbesserung der Luftgüte in Sachsen-Anhalt - seit 2 Jahren halten wir an allen Messstationen die EU-Grenzwerte sicher ein - ist eine Er- folgsgeschichte. Leider lassen sich nicht alle Umweltschäden innerhalb weniger Jahr- zehnte beheben. Viele von Ihnen werden sich wie ich an die ersten Er- wähnungen eines „Ozonlochs“ erinnern. Damals wurde klar, wie verletz- lich unser Lebensraum auf globaler Ebene ist und wie effektiv wir Men- schen im Zerstören geworden sind. Ozonschädliche Stoffe wurden da- mals recht zügig verboten und nun – viele Jahre später – sehen wir ge- rade die ersten Erfolge – das Ozonloch wächst nicht mehr. Inzwischen sind die klimatischen Veränderungen, die auf Treibhausgase zurückzu- führen sind, deutlich spürbar. Spätestens seit der Bewegung „Fridays for Future“ ist das Klima Gegen- stand öffentlicher Debatten geworden. Die sichtbaren und fühlbaren Auswirkungen kann ohnehin niemand mehr ignorieren, der mit offenen Augen auf die Welt blickt. 68 % Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind inzwischen überzeugt, dass die Ein- dämmung des Klimawandels eine der wichtigsten Aufgaben der Gegen- wart ist, bei der das Tun aller gefragt ist. 2 Das LAU verfolgt diese Entwicklung dank vorausdenkender Fachleute bereits seit Anfang der 2000er Jahre und untersetzt sie mit Zahlen. Kürz- lich ist der erste Monitoringbericht zum Klimawandel in Sachsen-Anhalt erschienen, der nachvollziehbar, fakten- und datenbasiert die Entwick- lung beschreibt. Er bildet eine stabile fachliche Basis für politische und persönliche Entscheidungen in Sachen Klimawandel. Zwangsläufig müssen wir uns an die Folgen des Klimawandels anpas- sen, vor allem aber müssen wir dem Klimaschutz Priorität einräumen. Mit seinem Klima- und Energiekonzept, an dessen Erstellung das LAU maß- geblich beteiligt war, hat Sachsen-Anhalt eine Vorreiterrolle in Deutsch- land eingenommen. Wenn es nun an die Umsetzung, konkret auch an den Ausbau erneuer- barer Energien geht, wird das LAU diese weiter fachlich begleiten. Bei Weitem nicht so präsent in der Öffentlichkeit, aber dennoch ein un- schätzbares - weil nicht erneuerbares - Gut ist der Boden. Täglich werden 1,3 ha Boden in Sachsen-Anhalt neu versiegelt und da- mit der natürlichen Funktion beraubt. Ein sparsamer Umgang mit dem Boden ist somit unerlässlich. Das Landesbodenschutzgesetz beinhaltet den Auftrag, einen Boden- schutzplan zu erarbeiten. Stand heute gibt es einen entsprechenden Ent- wurf, an dem das LAU maßgeblichen Anteil hat. Er enthält zum einen die Eignung der Böden – also eine Art Inventur der Bodenqualitäten und zum anderen Ziele für Sachsen-Anhalt im Bodenschutz. In wenigen Wo- chen wird dieser Entwurf auf einer Tagung zum Flächenrecycling hier im LAU vorgestellt und diskutiert. Nah am Boden begegnet uns auch das Thema Abfall und Altlasten. 3
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Origin: /Land/Sachsen-Anhalt/LAU
Tags: Sachsen-Anhalt ? Luftmessstation ? Habitatverlust ? Luftmessnetz ? Altlast ? Umweltschaden ? Staub ? Flächenrecycling ? Feinstaub ? Schwefeldioxid ? Stickoxide ? Umweltdaten ? Landesbodenschutzgesetz ? Bodenqualität ? Bodenschutz ? Energie ? Hagel ? Luftqualität ? Messdaten ? Klimaschutz ? Energiekonzept ? Abbau der Ozonschicht ? Klimafolgen ? Monitoringbericht ? EU-Grenzwert ? Fauna ? Flora ? Klimawandel ? Treibhausgas ?
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Language: Deutsch
Issued: 2021-04-01
Modified: 2021-04-01
Time ranges: 2021-04-01 - 2021-04-01
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