Description: Merkblatt zur Bewirtschaftung von Lärchenbeständen des Landes Sachsen-Anhalt Merkblatt – Bewirtschaftung von Lärchenbeständen Inhalt 1.Vorbemerkungen........................................................................................................................... 3 2.Ausgangslage................................................................................................................................. 3 3.Ziele und Grundsätze................................................................................................................... 5 4.Ökologische Eigenschaften........................................................................................................ 5 5.Bestandespflege............................................................................................................................ 6 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 6. Jungwuchs (Pflege im Höhenrahmen von 1,5 bis 3 Meter Oberhöhe)........................................ Dickung (Pflege im Höhenrahmen von 3 bis 7 Meter Oberhöhe).......................................... Läuterung (Pflege im Höhenrahmen von 7 bis 12 Meter Oberhöhe)......................................... Jungdurchforstung (Pflege im Höhenrahmen von 12 bis 20 Meter Oberhöhe)...................................... Altdurchforstung (ab 20 Meter Oberhöhe).................................................................................................. Zielstärkennutzung / Endnutzung................................................................................ 6 6 7 7 8 8 Übersicht des Bewirtschaftungskonzeptes für Lärchenbestände.................................... 9 Abkürzungen.......................................................................................................................................... 10 Impressum Herausgeber:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leipziger Straße 58 · 39112 Magdeburg Telefon: +49 391 567 1950 Telefax: +49 391 567 1964 E-Mail: printmedien@mule.sachsen-anhalt.de www.mule.sachsen-anhalt.de Redaktion:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Abt. 5 - Forsten, Zahlstelle für EGFL und ELER, Leiter der Zahlstelle Arbeitsgruppe Waldbau unter wissenschaftlicher Begleitung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Layout: Foto:medien & werbeservice, Magdeburg (Titel) „Lärche, Larix decidua“, H. Zell@Wikimedia Ausgabe 2020 2 1. Vorbemerkungen Die Europäische Lärche wird seit fast 300 Jahren in sachsen-anhaltischen Wäldern angebaut. Um 1730 wurde unter Johann Georg von Langen mit dem Lärchenanbau im Harz, vermutlich mit Saatgut aus Tirol, begonnen. Danach gab es mehrere Wellen, in denen die Lärche mehr oder weniger erfolgreich angebaut wurde. Wesentliche Ursachen für die Fehlschläge beim An- bau der Lärche waren neben der falschen Herkunftswahl eine zu späte und nicht ausreichende Bestandespflege, Schäden durch Wild oder die zu späte Einbringung der Lärche in Buchennaturverjüngungen. Dort, wo der Anbau der Lärche gelungen ist, haben sich oft struktur- und vorratsrei- che Buchen-Lärchen-Mischbestände ent- wickelt, die heute einen hohen Anteil an werthaltigem Lärchenstarkholz aufweisen. Der überwiegende Teil der heute vorhan- denen Lärchenflächen wurde im Zeitraum zwischen 1950 und 1990 als Freiflächenkul- turen oder Ergänzung lückiger Buchenna- turverjüngungen begründet. Seitdem haben sich mit dem Übergang von Kahl- bzw. Großschirmschlägen mit schneller Räumung über der Verjüngung zu einzelstamm- und gruppenweisen Zielstärkennutzungen mit langen Verjün- gungszeiträumen die waldbaulichen Mög- lichkeiten für den Anbau der Lichtbaumart Lärche deutlich verschlechtert. Die Europäische Lärche ist im Hügel- und Bergland Sachsen-Anhalts eine standort- gerechte und leistungsfähige Baumart. Ihr derzeitiger Flächenanteil an der Bau- martenzusammensetzung sollte daher erhalten und im Hinblick auf eine Risiko- verteilung im Klimawandel angemessen erweitert werden. Dabei soll ihr Anbau überwiegend in Mischung mit der Buche erfolgen. Die Bestandesbehandlung muss dem hohen Lichtbedürfnis der Lärche gerecht werden. Höhenwachstum und lau- fender Zuwachs der Lärche kulminieren so früh wie bei keiner anderen Nadelbaumart. Das bedeutet, dass Bestandespflege und einzelstammweise Förderung sehr früh einsetzen müssen. In diesem Merkblatt werden Entschei- dungshilfen für die Pflege von Beständen mit führender Europäischer Lärche und von Buchen-Lärchen-Mischbeständen gegeben. Die hier gegebenen Hinweise sind auf Grund ähnlicher Wachstumsgänge auch auf die Japanlärche übertragbar. Die Bestandesbegründung wird in den Merkblättern „Verjüngungsplanung und Verjüngungsverfahren“ sowie „Pflanzen- zahlen zur künstlichen Bestandesbegrün- dung“ erläutert. 2. Ausgangslage Die Lärche spielt in der Baumartenzu- sammensetzung der Wälder Sachsen-An- halts eine relativ untergeordnete Rolle. Der Flächenanteil der Lärche beträgt etwa 12.000 Hektar. Das entspricht 2,4 Prozent der Gesamtwaldfläche. Der überwiegende Teil entfällt auf die Euro- päische Lärche. In Sachsen-Anhalt wurde die Europäische Lärche überwiegend im Hügel- und un- teren Bergland auf mittleren bis reichen Standorten mit mindestens durchschnitt- licher Wasserversorgung angebaut. Die Japanlärche ist mit weniger als 500 Hektar Anbaufläche unbedeutend.Die Altersklassenstruktur der Baumart Lärche zeigt einen Schwerpunkt in der III. Alters- klasse. Über 75 Prozent der Lärchenbe- stände sind jünger als 60 Jahre. Viele der Bestände der II. und III. Altersklasse sind nach heutigem Verständnis unzureichend gepflegt. 3
Origins: /Land/Sachsen-Anhalt/MWL
Tags: Magdeburg ? Europäische Lärche ? Buche ? Lärche ? Sachsen-Anhalt ? Nadelbaum ? Tirol ? Baum ? Saatgut ? Energie ? Forst ? Öffentlichkeitsarbeit ? Wasserversorgung ? Waldverjüngung ? Flächenanteil ? Forstwirtschaft ? Klimawandel ? Landwirtschaft ? Wald ? Gebirge ? Landwirtschaftliche Fläche ?
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Language: Deutsch
Issued: 2020-10-05
Modified: 2020-10-05
Time ranges: 2020-10-05 - 2020-10-05
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