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Alternative Arten als Kandidaten für die Teichwirtschaft in Brandenburg

Description: Das Projekt "Alternative Arten als Kandidaten für die Teichwirtschaft in Brandenburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. In der Karpfenteichwirtschaft Brandenburgs beträgt der Anteil des Karpfens an der Abfischungsmenge mehr als 90 %. Daraus resultiert eine starke Abhängigkeit von der Produktionssicherheit sowie den Produktionskosten und Absatzpreisen einer einzigen Art. Einer Diversifizierung der in Teichwirtschaften aufgezogenen Arten kommt daher eine steigende Bedeutung zu. Im Rahmen des Projektes sollen geeignete Standorte für die Kultivierung von Edelkrebsen (Astacus astacus) in der brandenburgischen Teichwirtschaft erkundet und exemplarisch genutzt werden. Hinzu kommt die Dokumentation der noch in Brandenburg existierenden Edelkrebspopulationen als eine Basis für die Bereitstellung genetisch optimal geeigneter Laichtierbestände. Von 19 ausgewählten Gewässerabschnitten in Brandenburg mit Hinweisen auf Edelkrebsbestände nach 1998 konnte lediglich an acht Gewässern ein Edelkrebsaufkommen nachgewiesen werden. Die Bestandssituation des Edelkrebses in Brandenburg ist hinsichtlich Bestandsanzahl und Bestandsdichte als sehr schlecht und die Art als besonders schützenswert einzustufen. Die Gefahr des Verlustes der verbliebenden Bestände durch die weitere Verbreitung amerikanischer Flusskrebsarten als Überträger des Krebspesterregers, Prädatoren und/oder unzureichende Umweltbedingungen scheint groß. Im Rahmen des Vorhabens konnten zwei für die Projektdurchführung geplante teichwirtschaftliche Betriebe mit einer Quellteichanlage gefunden werden, die insbesondere durch das Fehlen von Erregern der Krebspest und amerikanischen Flusskrebsarten für die Edelkrebshaltung geeignet erschienen. Die Generierung von Elterntierbeständen aus den verbliebenden Edelkrebspopulationen Brandenburgs für die Erhaltung und Nutzung in den ausgewählten Teichwirtschaften verlief unzureichend. Die noch existierenden Edelkrebsbestände sind in ihrer derzeitigen Bestandsdichte nicht in der Lage, Elterntiere in einer für den angestrebten Populationsaufbau nötigen Anzahl zu generieren, bei der die Inzuchtgefahr minimiert wird. Unbefriedigende Aufzuchtergebnisse in den ausgewählten Betrieben zeigten, dass die Neuetablierung einer Edelkrebsaufzucht in der Teichwirtschaft schnell an ihre Grenzen stoßen kann. In Kombination mit den geringen Bestandsdichten der der in Brandenburg noch vorhandenen Edelkrebsbeständen ist der Ansatz 'Schutz durch Nutzung' unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht umsetzbar. Eine unter vollständiger Kontrolle durchgeführte Haltung (Beckenanlage mit Bodensubstrat und Versteckmöglichkeiten, Auskletterschutz, Kreislaufführung mit Wasseraufbereitungseinheit, unter Dach, tägliche Betreuung) erscheint notwendig, um die wertvollen Tiere in kleinen Stückzahlen sicher zu halten und kontrolliert zu vermehren. Die geschilderten Tatbestände und Probleme führten in Absprache mit dem Fördergeber zunächst zu einer Reduzierung der ursprünglich für die Projektbearbeitung eingeplanten Mittel und schließlich zur vorzeitigen Beendigung des Projektes mit seiner ursprünglichen Ausrichtung.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Karpfen ? Brandenburg ? Brandenburg ? Genetik ? USA ? Karpfenteich ? Diversifikation ? Domestiziertes Tier ? Teichwirtschaft ? Prädator ? Binnenfischerei ? Populationsdichte ? Produktionskosten ? Landwirtschaft ? Standortbedingung ? Gewässer ?

Region: Brandenburg

Bounding box: 13.01582° .. 13.01582° x 52.45905° .. 52.45905°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2009-01-01 - 2013-12-31

Status

Quality score

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