Description: Das Projekt "Untersuchungen zur Lebensweise des holzbohrenden Rüsselkäfers Pentarthrum huttoni (Coleoptera: Curculionidae) als Grundlage für die Entwicklung eines Integrated Pest Managements - Konzepts für die Wiener Michaelergruft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. Der im April 2005 erstmals für Österreich nachgewiesene holzbohrende Rüsselkäfer Pentarthrum huttoni (Halmschlager et al. 2007) wurde als Verursacher für den rapiden Verfall von historisch wertvollen Holzsärgen aus dem 17. u. 18. Jh. in der Wiener Michaelergruft identifiziert. Eine Beteiligung anderer holzzerstörender Insekten, die durch ähnliche Schadbilder charakterisiert sind (wie z.B. Anobium punctatum, Nagekäfer) kann auf Grund bisheriger Analysen ausgeschlossen werden. Somit könnte ein sehr material- und umweltschonender Ansatz zur Bekämpfung des Käfers angewendet werden: Berichten und Beobachtungen aus der Praxis zufolge, tritt P. huttoni nämlich nur an feuchtem bis nassen Holz auf oder befällt vorzugsweise solches, das bereits von Braunfäulepilzen besiedelt ist. Grundlegende Daten über die Ansprüche, die der Käfer an die Umgebung und sein Brutmaterial stellt, fehlen jedoch gänzlich. Diese wären aber dringend notwendig, um eine Bekämpfung des Insektes im Sinne eines Integrierten Pest Management -Verfahrens (IPM) durchzuführen. Im Zuge des vorliegenden Projekts soll daher der Einfluss der wesentlichen Kardinalwerte (Temperatur, Substratfeuchte) auf die Entwicklung des Käfers bestimmt werden, um so dessen Vitalbereich abgrenzen zu können. Diese Untersuchungen müssen unter kontrollierten Bedingungen im Labor erfolgen. An Hand der Ergebnisse der Laborversuche sowie eines parallel laufenden Monitorings des Käferauftretens und der derzeitigen Entwicklungsbedingungen in der Gruft (Käferfänge in Barber- und Klebefallen, Bohrmehlkontrollen; Temperatur- und Luftfeuchtebedingungen; Substratfeuchte) sollen dann die Bedingungen für das Raumklima und/oder für das Brutmaterial des Rüsselkäfers so verändert werden, dass eine Entwicklung nicht mehr möglich ist. Durch die mittlerweile eingeleitete Entfeuchtung konnte die Luftfeuchtigkeit, die zu Beginn der Maßnahmen ganzjährig stets nahe dem Sättigungspunkt lag, in der Gruft auf ca. 80 Prozent r.F. gesenkt werden. Eine weitere Absenkung auf 60 Prozent r.F. scheint aber technisch schwierig. Mittels der im Labor ermittelten bionomischen Daten können die Schwellenwerte für die Entwicklung von P. huttoni bestimmt und somit die Frage der Notwendigkeit zusätzlicher technischer Maßnahmen geklärt werden.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Käfer ? Insekt ? Entomologie ? Substrat ? Wien ? Temperaturentwicklung ? Temperaturabhängigkeit ? Materialschaden ? Weichholz ? Entwicklungsbiologie ? Österreich ? Gemeiner Nagekäfer ? Holzschädling ? Ökologische Bestandsaufnahme ? Temperatur ? Pilzbefall ? Holzschutz ? Tierischer Schädling ? Populationsdichte ? Raumklima ? Management ? Monitoring ? Waldschutz ? Schadorganismus ? Schädlingsbefall ? Kirchengemeinde ? Luftfeuchtigkeit ? Laborversuch ? Insektenbekämpfung ? Artenbestand ? Minderungspotenzial ? Fortpflanzung ? Schwellenwert ? Standortbedingung ? Schädlingsbekämpfung ? Feuchtigkeit ? Arbeit ? Bohrung ? Denkmalschutz ? Gesundheit ? Braunfäulepilz ? IPM ? Michaelergruft ? Pentarthrum huttoni ? Rüsselkäfer ? Integriertes Pest Management-Verfahren ? Populationsanalyse ? Bionomie ? Art [Spezies] ? Kulturgüterschutz ? Vermehrung ? Holzsarg ?
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2008-08-01 - 2009-07-31
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