Description: Das Projekt "In vitro-Kultur von Schistosoma mansoni - Kulturschale statt Säugetierendwirt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Borstel-Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften durchgeführt. Weltweit leiden ca. 200 Millionen Menschen an Schistosomiasis, einer parasitären Wurmerkrankung mit z.T. lebensbedrohlichen Folgen, und noch weitaus mehr Menschen sind dadurch gefährdet. In den betroffenen Ländern, u.a. Schwellenländern wie China, Brasilien und Südafrika, besteht somit ein großes Interesse an einer wirksamen Therapie und Prävention dieser Erkrankung. Die Entwicklung und Optimierung der in vitro-Kultur von Schistosomen soll dazu beitragen, die deutlich absehbare Flut an Tierversuchen zur Erforschung dieser Parasiten pro-aktiv und nachhaltig zu reduzieren bzw. zu ersetzen. Ziel unseres Vorhabens ist es, die in vitro-Kultur von Schistosomen so zu optimieren, dass sich Schistosomula (d.h. Larven) in vitro komplett bis zum erwachsenen Parasiten inklusive Ablage reifer, infektöser Eier entwickeln. Wir wollen damit alle Entwicklungsstadien des Parasiten aus dem Säugetier in die Kulturschale verlegen. Parallel dazu wird die Technik der Kryokonservierung (des schonenden Einfrierens) lebender Schistosomen optimiert und eine Schistosomenbank aufgebaut. Dies gestattet den bedarfsgerechten Zugriff auf infektiäse Stadien des Parasiten und macht die permanente Unterhaltung des Lebenszyklus des Parasiten in Versuchstieren überflüssig. Nach Optimierung der Nachzucht von Wasserschnecken der Gattung Biomphalaria glabrata (Zwischenwirt für Schistosoma mansoni) und deren Infektion stehen uns Zerkarien (= infektiöse Larven für den Säugetierwirt) als Ausgangsmaterial für die in vitro-Kultur zuverlässig und in großer Zahl zur Verfügung. Durch Modifikation des ZerkarienTransformationsprotokolls lässt sich nunmehr eine sehr homogene Entwicklung der Parasiten erzielen (http://surgemail.fz-borstel.de:80/users/hhaas/Ra n dorn/1 292864709- 3242244138/SchistoinvitroHR.wmv). Damit steht uns ein hoch-effektives Instrument für parasitologische und immunologische Fragestellungen zur Verfügung, das es ermöglicht, u.a. den Effekt potentieller neuer Pharmaka gegen Schistosomen im high-throughput-Verfahren zu testen. Im Gegensatz zum Tierversuch (= black box, 'Ein-Punkt'-Messung) gestattet die in vitro-Kultur die kontinuierliche Beobachtung des Parasiten und damit den gezielten Zugriff auf jedes beliebige Entwicklungsstadium sowie die Registrierung von morphologischen Veränderungen nach Wirkstoffzugabe in Echtzeit. Die daraus resultierende präzise Aussage wird neben der Einsparung von Versuchstieren wesentlich zur Verbesserung des KostenLeistungsverhältnisses in der Schistosomenforschung beitragen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Larve ? Säugetier ? Schnecke ? Arzneimittel ? Sportanlage ? Würmer ? Brasilien ? China ? Material ? Immunologie ? Therapie ? Versuchstier ? Wassertier ? Erwachsener ? Bilharziose ? Südafrika ? Arzneistoff ? Vermeidung von Tierversuchen ? Blut ? Ei ? Entwicklungsland ? Organisches Gewebe ? in vitro ? Magen-Darm-Trakt ? Parasit ? Tierversuch ? Züchtung ? Globale Aspekte ? Infektion ? Krankheit ? Forschungseinrichtung ? Lebenszyklus ? Gesundheitsvorsorge ? In-Vivo ? Histologie ? Wassergüteverbesserung ? Kontinuierliches Verfahren ? Stoffwechselveränderung ?
Region: Schleswig-Holstein
Bounding box: 9.75° .. 9.75° x 54.2° .. 54.2°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2008-09-01 - 2013-02-28
Webseite zum Förderprojekt
http://www.fz-borstel.de//cms/index.php?id=285 (Webseite)Accessed 1 times.