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Stark bedrohte Pflanzenarten in Hessen - Arealanalyse und Klimawandel

Description: Das Projekt "Stark bedrohte Pflanzenarten in Hessen - Arealanalyse und Klimawandel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von LOEWE - Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) durchgeführt. Während allgemeine Folgen des Klimawandels für die Flora Deutschlands bereits in einer übergreifenden Studie untersucht wurden (Pompe et al. 2008, 2009), fehlen bisher Analysen auf regionaler Ebene, besonders für bedrohte und seltene Arten. Die vorliegende Studie untersucht die Frage, welche Arealveränderungen für naturschutzfachlich bedeutende Pflanzenarten in Hessen im Laufe des Klimawandels abgeschätzt werden können und was dies für ihre zukünftige Erhaltung bedeutet. Hierfür wurden 65 der insgesamt über 200 Rote Liste-Arten der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) oder Kategorie 2 (stark gefährdet) ausgewählt. Für die Beurteilung der Reaktion von Arten auf den Klimawandel erwiesen sich Art-Verbreitungsmodelle als hilfreich, weshalb dieser Ansatz für unsere Untersuchungen gewählt wurde. Für die Modellierungen wurden Klimadaten des mittleren A1B-Szenarios gewählt. Auf regionaler Ebene können Klimasignale von Landnutzungseffekten überlagert werden, weil die Überlebenschancen mancher Arten von der Bewirtschaftungsform abhängig sind (Pompe et al. 2009). Deshalb wurden neben Klimadaten auch Landnutzungsdaten in die Modellierung einbezogen. Auf Grundlage aktueller und prognostizierter Umweltdaten erfolgte die Modellierung der aktuellen potenziellen Areale und der potenziellen zukünftigen Areale. Zuletzt fand eine Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen und geeigneter Schutzmaßnahmen unter Verwendung der Modellierungen sowie von Expertenwissen zu Ökologie und aktueller Bestandssituation statt. Für die Modellierungen wurde das Programm Maxent, Version 3.3.3e (Phillips et al. 2010) verwendet. Dies vor allem wegen seiner Fähigkeit auch mit relativ wenigen Fundpunkten noch robuste Modelle zu generieren und weil das Programm bereits in vielen vergleichbaren Studien eingesetzt wurde. Nach unseren Modellierungen existieren im Jahr 2100 nur noch etwa drei Viertel der unter-suchten Arten in Hessen. Dies übersteigt den bisher deutschlandweit vorhergesagten Artverlust von 15-19 Prozent für das A1B-Szenario (Pompe et al. 2008). Allerdings wurden hier auch nur die naturschutzrelevanten Arten behandelt, deren hessische Vorkommen aufgrund der geringen Größe der besiedelten Areale stärker gefährdet sind als bei nicht-gefährdeten Arten mit meist größeren Verbreitungsarealen. Das Ergebnis weist auf die Notwendigkeit von geeigneten Schutzmaßnahmen zum Erhalt der kritischen Arten hin. Eine voraussichtlich wichtigere Rolle als der Klimawandel wird für die bearbeiteten Arten die Landnutzung und ihr Wandel spielen: Viele der untersuchten Arten sind an eine bestimmte, heute zurückgehende Nutzung ihrer Standorte angewiesen. Zum Schutz dieser Arten ist es entscheidend, die entsprechende Nutzung in den verbleibenden Gebieten sicher zu stellen.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Hessen ? Artenverlust ? Ökologie ? Bundesrepublik Deutschland ? Landnutzungsänderung ? Gefährdete Arten ? Pflanzenart ? Landnutzungsdaten ? Umweltdaten ? Handlungsempfehlung ? Rote Liste gefährdeter Arten ? Schutzmaßnahme ? Studie ? Umweltinformation ? Verbreitungsgebiet ? Modellierung ? Klimafolgen ? Bewirtschaftungssystem ? Flora ? Forschungseinrichtung ? Klimawandel ? Umweltprogramm ? Biodiversität ? Klimadaten ? Arealveränderung ? Überlebensfähigkeit ?

Region: Hessen

Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2010-01-01 - 2014-12-31

Status

Quality score

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