Description: Das Projekt "Modellvorhaben zur Beseitigung und Verhuetung bergbaubedingter Schaeden am Dom St. Marien in Zwickau (Sachsen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Evangelisch-lutherisches Dompfarramt, Sankt Marien Zwickau durchgeführt. Der Steinkohlenbergbau wurde im Zwickauer Revier 1978 planmäßig eingestellt. Unter dem Dom wurde vorwiegend im Zeitraum nach 1920/1930 in etwa 400 m Tiefe Steinkohle abgebaut. Die seinerzeit sorgfältig dokumentierten Bergsenkungen hatten zu Bauschäden am Dom und zur Überschreitung statischer Normen geführt, außerdem zum Nachweis einer tektonischen Störung diagonal unter dem Dom. Unerwartet traten etwa 1989/90 neue Risse am Dom auf, die durch Hebungen verursacht wurden. Der Hebungsvorgang wurde regional erfasst und berechnet. Die Beobachtungen am Dom waren dabei in mehrere andere Programme integriert. Die Bearbeitungsergebnisse der sekundären, bergbauinduzierten Hebungen erreichten Modellcharakter für die Bergschadenstheorie. Das Abklingen der bergbauinduzierten Bewegungen war Voraussetzung für die Beseitigung der Bauwerksschäden am Dom. Es bestand eine gute Kooperation zu Arbeitsprogrammen des Freistaates Sachsen. Die historischen Dokumentationen zum Dom, aktuelle Kontrollmessungen zur Bauwerkssicherheit und sorgfältige Beobachtungen zum Grundwasserstand an den beiden neu angelegten Dommessstellen waren wertvolle Bausteine. Es wurde nachgewiesen, dass die sekundäre Hebung erneut tektonische Linien aktivierte. Die Spezialmessungen zum Dom waren wertvolle Ergänzungen zur Modellierung des Hebevorganges und zur sicheren Aussage des Abklingens des Hebungsvorganges nach 1999. Parallel wurden Methoden zur Bausicherung an historischen Gebäuden weiterentwickelt, die ebenfalls Modellcharakter besitzen. Es ging darum, auseinandergerissene Bauwerksteile durch Rissverschluss und Vernadelung wieder zum vollen Querschnitt und Lastabtrag zu ertüchtigen, auch um andere Bereiche vor Überlastung und Brüchen zu schützen. Dazu mussten Verträglichkeitsprüfungen der verwendeten Materialien (Kohlefaserstäbe statt Stahlnadeln; geeignete Vergießmörtel) zum historischen Mauerwerk des bedeutenden Baudenkmals erfolgen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Zwickau ? Bergschaden ? Sachsen ? Steinkohle ? Steinkohlenbergbau ? Gebäude ? Bodensenkung ? Mauerwerk ? Baudenkmal ? Bergbau ? Grundwasserstand ? Kirchengemeinde ? Modellierung ? Bauliche Anlage ? Denkmal ? Pilotprojekt ?
Region: Sachsen
Bounding box: 10.40664° .. 10.40664° x 49.29433° .. 49.29433°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1998-10-05 - 2003-12-31
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