Description: Das Projekt "Genetische Inventarisierung fragmentierter Fischpopulationen als Basis fuer ihr Erhaltungsmanagement in Baden-Wuerttemberg: Risikobewertung von Gewaesserversauerung, Habitatisolation und Besatzmassnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Zoologisches Institut I durchgeführt. Ziel der populationsgenetischen Erfassung baden-wuerttembergischer Populationen von Bachforelle, Groppe und Schlammpeitzger mit etablierten elektrophoretischen Methoden ist es, das Schutzkonzept dieser Arten zu verbessern. Die genetische Variabilitaet zwischen und innerhalb der Populationen und das Ausmass des Genflusses zwischen Bestaenden soll Aufschluss geben zur Isolation von Bewohnern sauerstoffreicher Oberlaeufe (Forelle, Groppe) bzw. Reliktvorkommen des Schlammpeitzgers (Problematik der Habitatvernetzung). Der Vergleich von Bewohnern von Baechen im Buntsandstein bzw. kalkreichen Gewaessern gilt der Ermittlung moeglicher saeuretoleranter Standorttrassen (Forelle, Groppe). Der Vergleich der genetischen Konstitution von kuenstlich eingebrachten Besatzfischen (Forelle) mit natuerlichen Populationen soll zeigen, ob sich eingebrachte und bodenstaendige Populationen unterscheiden, bzw. vermischen (Problematik der Atlantik- bzw. Schwarzmeerstaemmigen Forellen in Baden-Wuerttemberg). Dadurch wird die Bewertung des Erfolges von Bestandesstuetzungen als Artenschutzmassnahme moeglich. Die proteinelektrophoretische Untersuchung von 20 Enzymsystemen (die 35 kodierende Loci repraesentieren) aus 224 Bachforellen von elf baden-wuerttembergischen Populationen erbrachte zehn Allozym-Polymorphismen. Ein Locus, LDH-5, zeigt eine Korrelation mit dem Donau-bzw. Rheineinzugsgebiet, wobei das Allel LDH-5 105 im Donausystem deutlich haeufiger ist. Besatzmassnahmen fuehren zu einer Erhoehung der genetischen Vielfalt und zu einer Nivellierung lokaler Formen. Die genetische Vielfalt ist bei Populationen aus versauerten Baechen verringert. Ein Stauwehr trennt genetisch distinkte Bestaende. Ein sinnvolles Erhaltungsprogramm umschliesst zunaechst die Erfassung von weitgehend unbeeinflussten 'autochthonen' Bestaenden in BadenWuerttemberg und deren konsequenten Schutz. Der Erhalt des Polymorphismus in den Populationen erfordert auf laengere Sicht ein Verbundsystem von ausreichend grossen bekannten autochthonen Bestaenden, welche durch die Moeglichkeit wechselseitiger Migration in Austausch stehen. Aus 89 Groppen von vier baden-wuerttembergischen Populationen wurden 14 Enzymsysteme, die 23 genetische Loci darstellen, untersucht. Fuenf Loci zeigten genetischen Polymorphismus. Die genetische Vielfalt der untersuchten Groppen in Baden-Wuerttemberg innerhalb der Bestaende und zwischen den Bestaenden eines Stromeinzugsgebietes, Rhein bzw. Donau, ist gering. Grosse Unterschiede bestehen zwischen Rhein- und Donaupopulation. Im Gegensatz zur Bachforelle ist die Verbreitung der Groppe in Baden-Wuerttemberg noch weitgehend natuerlich, wenn auch lokale Populationen, vor allem in groesseren Fliessgewaessern, heute verschwunden sind. Massiver Besatz ist ausgeblieben, einzelne Massnahmen aus Artenschutzgruenden sind jedoch nicht auszuschliessen. Die populationsgenetische Struktur der Groppe steht in starkem Kontrast zur Bachforelle.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Bachforelle ? Forelle ? Heidelberg ? Baden-Württemberg ? Bach ? Fisch ? Wehr ? Biotopverbund ? Fischbestand ? Fließgewässer ? Genetik ? Genetische Ressourcen ? Habitat ? Artenschutz ? Elektrophorese ? Gewässerversauerung ? Management ? Risikoanalyse ? Genetische Vielfalt ? Migration ? Population ? Gewässer ? Donau ? Rhein ? Risikobewertung ? Biotopisolation ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1992-04-01 - 1993-12-31
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