Description: Das Projekt "Chemischer Angriff auf Beton in einer Deponie-Sickerwasserklaeranlage - Folgerungen fuer die Bauausfuehrung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz, Amtliche Materialprüfanstalt für das Bauwesen durchgeführt. Die Betonbauteile der Sickerwasserklaeranlage der Hausmuelldeponie Braunschweig-Watenbuettel wurden aufgrund des grossen Ammoniumgehaltes des Sickerwassers (loesender Angriff auf Beton) vollstaendig mit HDPE-Folien ausgekleidet. Ziel dieses Forschungsprojektes war es, zu untersuchen, ob in Teilbereichen einer solchen Klaeranlage auf den Oberflaechenschutz der Betonbauteile verzichtet werden kann, der mit erheblichen Kosten verbunden ist. Dazu wurden Betonproben aus einem Zement HOZ 35 L HS/NW/NA (CEM III/B 32,5HS/NW/NA) mit einem Wasserzementwert von 0,45 hergestellt und in den Rohsickerwasserspeicher, die vorgeschaltete Denitrifikation, den Ueberlauf eines der Becken zur Nitrifikation, den Zwischenspeicher sowie zum Vergleich in Wasser eingelagert. Die maximale Einlagerungsdauer betrug 545 Tage. Die Proben wurden zunaechst auf makroskopisch sichtbare Veraenderungen untersucht. Ausserdem wurde die Wuerfeldruckfestigkeit, die offene Porositaet, die Trockenrohdichte, die Dicke der nichtalkalischen Randzone, die Chloridkonzentration sowie die Porenradienverteilung untersucht. Phasenanalytische Untersuchungen wurden mittels Differentialthermoanalyse/-gravimetrie (DTA/TG) durchgefuehrt. Es zeigte sich, dass die eingelagerten Proben trotz des hohen Ammoniumgehaltes des Sickerwassers keinerlei Korrosionserscheinungen aufwiesen. Dieses Ergebnis ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den grossen Hydrogencarbonatgehalt des Sickerwassers zurueckzufuehren. Im Rahmen eines zeitlich parallel laufenden DFG-Forschungsvorhabens wurde das Problem auch mit einem rechnerischen Simulationsverfahren untersucht. Die Simulationsberechnungen zeigten das gleiche Ergebnis wie die experimentellen Untersuchungen und stuetzen die Aussage, dass die Hemmung des loesenden Angriffs auf den Hydrogencarbonatgehalt des Sickerwassers zurueckzufuehren ist. Die Ammonium-Abbauleistung der Klaeranlage laesst einen Verzicht auf einen Oberflaechenschutz in den Becken zur Nitrifikation und den nachgeschalteten Bereichen zu. In den Becken in denen ein hoher Ammoniumgehalt vorliegt (Rohsickerwasserspeicher und vorgeschalteten Denitrifikation) sollte auch in Zukunft auf einen Oberflaechenschutz nicht verzichtet werden, da ein gleichbleibend hoher Hydrogencarbonatgehalt im Sickerwasser ueber laengere Zeitraeume nicht garantiert werden kann. Eine kurzfristig erhoehte Ammoniumkonzentration in den ungeschuetzten Becken durch moegliche Betriebsstoerungen kann im Hinblick auf den Korrosionsschutz des Betons ohne weiteres toleriert werden. Es wird empfohlen, den Beton nach den Anforderungen der Umweltklasse 3 der DIN V ENV 206 /1/ zu konzipieren und ein Hochofenzement mit grossem Huettensandgehalt sowie auf der Innenseite der Becken ein Nennmass der Betondeckung von 5 cm vorzusehen. Einleitungen saurer Medien in die Becken sind in ausreichender Entfernung von Betonbauteilen anzubringen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Denitrifikation ? Zement ? Beton ? Braunschweig ? Ammonium ? Chloridgehalt ? Baustoff ? Niedersachsen ? Ammoniumverbindung ? Schadstoffgehalt ? Deponiesickerwasser ? Hausmülldeponie ? Kläranlage ? Nitrifikation ? Schadstoffwirkung ? Materialschaden ? Korrosionsschutzmittel ? Brandschutz ? Korrosionsbeständigkeit ? Materialprüfung ? Sickerwasser ? DIN-Norm ? Simulationsmodell ? Werkstoffkunde ? Forschungsprojekt ? Bauen ? Haltbarkeit ? Lebensdauerprognose ? Porosität ? Watenbuettel ?
Region: Lower Saxony
Bounding box: 9.16667° .. 9.16667° x 52.83333° .. 52.83333°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1993-08-01 - 1995-12-31
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