Description: Das Projekt "Teilvorhaben 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Instituts für Geographie und Geoökologie (IfGG), Bereich WWF-Auen-Institut durchgeführt. Die Forstwirtschaft in Auen sieht sich aktuell mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Das Baumartenspektrum für die Bewirtschaftung ist auf den nicht ganz einfachen Auenstandorten eingeschränkt. In der Vergangenheit setzte man vielerorts auf die Begründung von eschenreichen Beständen und naturfernen Monokulturen von Hybrid- und Balsampappel. Die Auwaldbaumart Esche ist derzeit aufgrund des Eschentriebsterbens in ihrer Entwicklung und Verbreitung massiv gefährdet. Dies erinnert an das Sterben der Ulme im letzten Jahrhundert und an die Schwarzerle, die in den letzten 20 Jahren insbesondere entlang von Gewässern durch neuartige Erreger (Erlen-Phytophthora) stark dezimiert wurde. Für diese Baumarten müssen 'Ersatzbaumarten' heimisch oder nicht heimisch gefunden werden, die den Anspruch an Naturschutz und Ökonomie erfüllen. Die heimische Eiche gehört dazu, aber ihre natürliche Verjüngung ist in der Aue schwierig und ihre künstliche Verjüngung kostspielig. Waldbesitzer und -bewirtschafter sehen daher in der Begründung von Pappelkulturen oftmals wieder die einzig wirtschaftlich rentable Option. Doch der Anbau von nichtheimischen Pappeln und Pappelhybriden in den Auen in Monokultur wird aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch beurteilt, da sich dieser aufgrund der vorherrschenden Gleichaltrigkeit, Strukturarmut, der kurzen Umtriebszeit und im Falle von Balsampappeln schwer zersetzbarem Falllaub negativ auf die biologische Vielfalt auswirkt. Dabei sind die von Flächenverlusten stark betroffenen Flussauen und Auenwälder Hotspots der Biodiversität und daher für den Erhalt unzähliger Arten und zahlreicher Lebensraumtypen von herausragender Bedeutung. Dies spiegelt sich in der weitflächigen Unterschutzstellung (Natura2000-Gebiete, Naturschutzgebiete etc.) der deutschen Flussauen wider. Zu dieser grundsätzlichen Problematik kommen die Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Baumarteneig-nung für die vom Klimawandel besonders stark betroffenen Auenflächen. Gleichzeitig sind naturnahe Flussau-enökosysteme als effektive Kohlenstoffsenken besonders geeignet, CO2 Überschüsse zu speichern. Möglicher-weise lässt sich dieser Effekt durch eine naturnahe Auwaldbewirtschaftung mit regelmäßiger Holzentnahme zur Bindung von Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten sogar noch steigern. Auch der vorsorgende Hochwas-serschutz fordert mehr Fläche entlang der Fließgewässer zur Aufnahme von Hochwassern, dabei können Auwäl-der zur Verringerung der Fließgeschwindigkeit und zum Schutz des Bodens vor Erosion beitragen. Diese Funktion der Auwälder ist von besonderer Bedeutung da in Folge des Klimawandels Starkregenereignisse mit großer Wahrscheinlichkeit zunehmen werden. Dies alles erfordert ein Umdenken in der Auwaldbewirtschaftung und neue Konzepte (Waldentwicklungstypen), die die Belange der Ökonomie auf der einen Seite und den Forderun-gen des Klima- und Naturschutzes auf der anderen Seite gleichermaßen berücksichtigen. (Text gekürzt)
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Schwarzerle ? Eiche ? Esche ? Pappel ? Ulme ? Biotoptyp ? Eschentriebsterben ? Baum ? Fließgewässer ? Kohlenstoff ? Erosion ? Hochwasser ? Waldmonitoring ? Klimaresilienz ? Flächenverbrauch ? Forstbetrieb ? Kohlenstoffbilanz ? Kohlenstoffsenke ? Unterschutzstellung ? Flussaue ? Auenboden ? Feuchtgebiet ? Starkregen ? Lech ? Anpassungsstrategie ? Auenlandschaft ? Pflanzenkrankheit ? Bodenorganismen ? Geoökologie ? Überschwemmungsgebiet ? Bodenschutz ? Umweltindikator ? Einzugsgebiet ? Wirkungsanalyse ? Klimaschutz ? Laubwald ? Beobachtungsfläche ? Forstökonomie ? Monokultur ? Klimafolgen ? Waldumbau ? Naturschutzgebiet ? Klimaanpassung ? Schutz der Biodiversität ? Vergleichende Bewertung ? Holzprodukt ? Fließgeschwindigkeit ? Auenwald ? Naturschutz ? Biodiversität ? Donau ? Rhein ? Klimawandel ? Forstwirtschaft ? Waldfunktion ? Bewirtschaftungssystem ? Vorsorgeprinzip ? Risikomanagement ? Standortbedingung ? Nachhaltige Bewirtschaftung ? Einkommenseffekt ? Waldbausystem ? Handlungsorientierung ? Eignungsprüfung ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2018-02-01 - 2021-02-28
Webseite zum Förderprojekt
https://www.tib.eu/de/filter/?repno=22WC411001 (Webseite)Accessed 1 times.