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Erfassung der über Ausscheidungen in die Umwelt abgegebenen radioaktiven Stoffe nach ihrer Anwendung in der Nuklearmedizin

Description: Das Projekt "Erfassung der über Ausscheidungen in die Umwelt abgegebenen radioaktiven Stoffe nach ihrer Anwendung in der Nuklearmedizin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin durchgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollten die über Ausscheidungen in die Umwelt abgegebenen radioaktiven Stoffe nach ihrer Anwendung in der Nuklearmedizin erfasst werden. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Therapie benigner und maligner Schilddrüsenerkrankungen mit radioaktivem Iod-131, da Einigkeit bestand, dass diese Anwendung aufgrund der Halbwertzeit von 8 Tagen den unter radioökologischen Gesichtspunkten relevantesten Beitrag liefert. Vorarbeiten ließen erkennen, dass das von der ICRP verwendete Iodstoffwechselmodell die Ausscheidung des Jods aus dem Körper unterschätzt, während eine einfache Bilanzrechnung ein besserer und im Sinne des Strahlenschutzes konservativer Schätzer ist. In 5 großen nuklearmedizinischen Kliniken wurden für das Jahr 2002 sämtliche Daten erhoben, die für die Berechnung der Ausscheidung von Bedeutung sein können, und einer statistischen Auswertung unterzogen. Daraus wurden erwartete ausgeschiedene Iod-131-Aktivitäten pro Patient errechnet. Diese betragen bei Therapien wegen gutartiger Schilddrüsenerkrankungen im Mittel 56 MBq (Median 43 MBq, 25.-Perzentil 26 MBq, 75.-Perzentil 70 MBq), bei Therapien von Schilddrüsenkarzinomen im Mittel 102 MBq (Median 77 MBq, 25.-Perzentil 46 MBq, 75.-Perzentil 128 MBq). Bundesweit wurden im Jahr 2002 ca. 47.000 Therapien mit radioaktiven Stoffen stationär durchgeführt. Aus den auf das Bundesgebiet hochgerechneten Inzidenzdaten für Schilddrüsenkarzinome des Saarländischen Krebsregisters lassen sich geschätzte Zahlen von jährlich 5.000 Therapien von Schilddrüsenkarzinomen und 8.000 diagnostischen Ganzkörperuntersuchungen in der Verlaufskontrolle des Schilddrüsenkarzinoms herleiten. Die regionale Verteilung der Wohnorte der behandelten Patienten lässt keine signifikanten örtlichen Variationen erkennen, so dass von einer bundesweit ähnlichen Anzahl von Therapien pro Einwohner und Jahr ausgegangen wird. Mit leicht konservativ abgeschätzten Therapiezahlen (44.000 pro Jahr bei benignen, 6.000 bei malignen Schilddrüsenerkrankungen, zudem 10.000 diagnostische Prozeduren) werden die erwarteten Ausscheidungen von Iod-131 pro Bundesbürger und Jahr errechnet: Im Mittel sind dies 41 kBq (Median 31 kBq, 25.-Perzentil 19 kBq, 75.-Perzentil 51 kBq), sofern die diagnostischen Prozeduren sämtlich stationär durchgeführt werden. Würden letztere sämtlich ambulant durchgeführt, so verdoppeln sich die Werte etwa. Aus diesen Zahlen lässt sich für ein beliebiges zu betrachtendes Gebiet aufgrund seiner Einwohnerzahl die erwartete Iod-131-Ausscheidung errechnen und unter Hinzuziehung von Daten über die Wasserversorgung daraus z.B. die Vorbelastung des Wasserpfades.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Köln ? Iod ? Iod-131 ? Abfallablagerung ? Abfluss ? Nuklearmedizin ? Radionuklid ? Strahlenschutz ? Therapie ? Krankenhaus ? Vorbelastung ? Schadstoffpfad ? Demografie ? Halbwertszeit ? Krebserkrankung ? Radioaktiver Stoff ? Schadstoffausbreitung ? Statistische Analyse ? Wasserversorgung ? Forschungsprojekt ? Bevölkerung ? Informationsgewinnung ? Radioaktivität ? Regionale Verteilung ? Statistik ? Durchfluss ? Vermessung ?

Region: Nordrhein-Westfalen

Bounding box: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2003-09-01 - 2004-06-30

Status

Quality score

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