Description: Das Projekt "Tumor-induzierte Angiogenese in Tumor-Stammzell-Konfrontationskulturen: Ein neues Tierversuchsersatzmodell für das Screening anti-angiogener Substanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Physiologisches Institut durchgeführt. Die Beobachtung, dass Tumoren für ihr Wachstum eine Blutgefäß-Versorgung für die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff benötigen, führte zum therapeutischen Konzept der 'anti-angiogenen Therapie' (Angiogenese = Blutgefäßbildung). Ziel dieser vielversprechenden Krebstherapie ist es, das Einwachsen von Blutgefäßen in den Tumor zu verhindern bzw. schon bestehende Tumor-Blutgefäße zu zerstören. Mit dieser Maßnahme werden dem Tumor Nährstoffe und Sauerstoff genommen, er bleibt in seinem Wachstum stehen und kann in einer gleichzeitigen oder nachfolgenden Chemo- oder Radiotherapie leichter vollständig abgetötet werden. Aufgrund der großen Erfolgsaussichten der anti-angiogenen Therapie wurde im vergangenen Jahrzehnt intensiv nach Substanzen gesucht, die das Einwachsen von Blutgefäßen in den Tumor inhibieren. Mittlerweile wurde eine große Anzahl synthetischer, aber auch körpereigener und pflanzlicher anti-angiogener Substanzen entdeckt. Leider wurden und werden diese Substanzen zumeist in Tierexperimenten untersucht. In diesen Experimenten werden den Tieren Tumore zum Beispiel auf das Auge oder unter die Haut implantiert und das Gefäß- und Tumorwachstum untersucht. Mit unserem Forschungsansatz möchten wir derartige Tierversuche ersetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in unserem Labor aus embryonalen Stammzellen Blutgefäße und aus Tumorzellen kleine Mikrometastasen gezüchtet. Bringt man die Mikrotumoren mit den embryonalen Stammzellen in räumliche Nähe, so differenzieren die Stammzellen zu Blutgefäßen und dringen in den Tumor ein. Damit vollziehen sie also genau denjenigen Vorgang der Tumor-induzierten Angiogenese, der beim krebserkrankten Patienten oder beim Tumor-transplantierten Versuchstier auftritt (siehe Abbildung). In unserem Zellkultur-Modell einer Konfrontationskultur zwischen Mikrometastasen und embryonalen Stammzellen können wir somit in der Kulturschale das Einwachsen von Blutgefäßen in den Tumor beobachten, die dabei auftretenden biochemischen und physiologischen Veränderungen beschreiben - und vor allen Dingen effektiv, kostengünstig und ohne Tierversuche Substanzen testen, die das Blutgefäßwachstum hemmen und damit mögliche Kandidaten für neue erfolgsversprechende Krebsmedikamente darstellen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Gießen ? Nährstoff ? Sauerstoff ? Therapie ? Versuchstier ? Haut ? Krebserkrankung ? Mensch ? Testsubstanz ? Tierversuch ? Tumor ? Zellkultur ? Pflanze ? Tier ? Vermeidung von Tierversuchen ? Arbeit ? Änderung ? Nährstoffversorgung ? Auge ? Blutgefäß ? Siebung ?
Region: Hessen
Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2006-04-01 - 2008-12-31
Accessed 1 times.