Description: Das Projekt "Auswirkung von Stress auf das Schaelverhalten beim Rotwild" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie durchgeführt. Schaelschaeden an der Waldvegetation durch- Rotwild (Cervus elaphus) stellen ein grosses Problem dar und verursachen oft betraechtlichen wirtschaftlichen Schaden. Als eine der Hauptursachen fuer uebenmaessiges Schaelen wird Stress als Folge menschlicher Stoerungen und sozialen Stressoren vermutet. Haeufige Beunruhigungen durch Menschen beschneiden den Lebensraum der Tiere, die sich in deckungsgebietende Einstaende zurueckziehen und diese oft nur mehr in den Nachtstunden verlassen. Als Folge wird die Nahrungsaufnahme unterbrochen, was zu Stoerungen der Verdauungsprozesse fuehren kann. Das Schaelen von Baumrinde wirkt diesen Stoerungen aber substituierend fuer unzureichende, Nahrungsaufnahme entgegen. Die Wildfuetterung soll nun vor allem ueber die Wintermonate uebermaessiges Schaelen verhindern. Die Winterfuetterung stellt jedoch haeufig eine zusaetzliche Stressbelastung dar, vor allem dann, wenn Dominante niederrangige Tiere von den Futterstellen vertreiben. Stressbelastung fuehrt zu einer Mobilisation schnell verfuegbarer Energie und der Steigerung von Blutdruck und Herzschlag. Prozesse, wie Wachstum, Verdauung, Fortpflanzung oder die Immunreaktion werden dagegen unterdrueckt. Ausschlaggebend fuer diese Reaktionen sind die Hormone der Nebenniere - Katcholamine und Glucocorticoide. Besonders die Glucocorticoide werden herangezogen, um das Ausmass von Stressbelastungen zu untersuchen. Gerade bei frei lebenden Tieren ist eine Blutabnahme, jedoch kaum moeglich oder verursacht ihrerseits Stress, der die Resultate beeintraechtigen wuerde. Es wurden daher Methoden entwickelt, Corticoid-Metabolite aus Kot zu bestimmen. Anhand von Kotproben ist es moeglich, Hormonkonzentrationen nicht-invasiv zu messen. Die Tiere muessen dabei nicht manipuliert werden, was gerade fuer die Untersuchung frei lebender Wildtiere von entscheidender Bedeutung ist. Die Aufnahme von Rinde kann ebenfalls anhand der Kotproben quantifiziert werden. Rinden aller Gehoelzpflanzen enthalten im Gegensatz zu allen anderen Pflanzenteilen groessere Mengen an Suberin, einer unverdaulichen Substanz, die dem Schutz der Pflanzen dient. Die Quantifizierung des Suberingehaltes im Kot gibt daher Auskunft ueber das Ausmass der Schaelbelastung durch das Rotwild. Im Rahmen dieser Studie sollen nun nicht-invasive Methoden zur Bestimmung des Cortisol-Metabolit- bzw. Suberin-Gehaltes aus dem Kot beim Rotwild angewandt werden. Das ermoeglicht einerseits, Hauptursachen der Stressbelastung von Rotwild zu untersuchen. Zum anderen koennen die Auswirkungen von Stress auf das Schaelverhalten festgestellt werden. Dieser Forschungsansatz liefert nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Verstaendnis der Ursachen und Auswirkungen von Stress beim Rotwild, er bildet auch die Grundlage fuer eine effiziente und zielgerichtete Wildbewirtschaftung.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Rotwild ? Wien ? Tierverhalten ? Waldschaden ? Wildschaden ? Biologische Wirkung ? Fäkalien ? Ökologie ? Rind ? Wildhege ? Tierhabitat ? Baumrinde ? Belastungsfaktor ? Stoffwechselprodukt ? Stress ? Wildtier ? Hormon ? Kausalzusammenhang ? Mensch ? Quantitative Analyse ? Bestimmungsmethode ? Studie ? Tierernährung ? Energie ? Pflanze ? Immunsystem ? Anthropogener Einfluss ? Bewirtschaftungssystem ? Forschungseinrichtung ? Probenahme ? Forstwirtschaft ? Belastungsanalyse ? Nebenniere ? Suberin ? Cervus-elaphus ? Corticoid ? Konzentrationsmessung ? Ausscheidung [Stoffwechsel] ?
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1999-10-01 - 2002-10-01
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