Description: Das Projekt "Teilprojekt C1: Krisenmanagement und Risikominimierung bei Hirtennomaden, Ackerbauern und (ehemaligen) Wildbeutern im südwestlichen Afrika" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Sonderforschungsbereich 389 Kultur und Landschaftswandel im ariden Afrika - Entwicklungsprozesse unter ökologischen Grenzbedingungen durchgeführt. Die Arbeiten des Teilprojektes C1 thematisieren die Strategien der Risikominimierung einer in vielerlei Hinsicht unsicheren Umwelt. Der Norden Namibias ist nicht nur durch häufige Dürren und teilweise massive Degradation gekennzeichnet, sondern war über Jahrzehnte hinweg Bürgerkriegsgebiet. Ganze Bevölkerungsgruppen wurden im staatlichen Auftrag zwangsumgesiedelt, um so der Raumplanung des Apartheidsstaates neue Möglichkeiten zu schaffen. Politische Instabilität und der weitreichende Rückzug des Staates kennzeichnen die unruhige Situation im Süden Angolas. In Teilprojekt C1 wird der Frage nachgegangen, welche Wege Menschen einschlagen um Gefahrenmomente zu minimieren oder ganz auszuschalten. Diese Frage wird anhand von vier Fallbeispielen verfolgt. Landbesitz und Haushaltsökonomie im Richtersveld, Republik Südafrika (Berzborn). Aufbauend auf 20monatiger Feldforschung werden Überlebensstrategien im Richtersveld (Nordwesten Südafrikas), einer ariden Region mit hoher Biodiversität, untersucht. Der dortige Nationalpark wird von der lokalen Bevölkerung und der Nationalparkbehörde gemeinsam verwaltet und darf für Viehwirtschaft genutzt werden. Die Richtersvelder - Nama und andere, während der Apartheid als 'Coloured' klassifizierte Gruppen - halten Ziegen und Schafe und betreiben Lohnarbeit in den regionalen Diamantenminen. Den vielfältigen Risiken - Dürre, unsichere Landrechte, Arbeitslosigkeit durch Minenschließungen, politische Umwälzungen - begegnen sie mit der Diversifizierung der Einkommensquellen auf Haushaltsebene, der Etablierung von sozialen Netzwerken und der Revitalisierung einer Nama-Identität, um als Gruppe Landrechte und politische Anerkennung zu erhalten. Prozesse sozialen Wandels vor dem Hintergrund staatlicher Eingriffe. Eine Fallstudie zu den Khwe in West Caprivi/Namibia (Boden, abgeschlossen). Die Khwe zählen zu den im südlichen Afrika 'San' oder 'Buschleute' genannten und als Jäger und Sammler klassifizierten Bevölkerungsgruppen. Insbesondere während der letzten vierzig Jahre haben sich ihre Lebensbedingungen durch staatliche Eingriffe entscheidend verändert. Das Projekt untersucht diese Vorgänge in vier zentralen Bereichen der Gesellschaft (Residenzgemeinschaften, Verwandtschaft, Gruppenzugehörigkeit/Identität und politische Repräsentation). Mit Hilfe einer historisch kontextualisierten und 'dichten' Beschreibung von Prozessen sozialen Wandels als Produkt des Ineinanderwirkens von lokalen und national/globalen Dynamiken einerseits und von sozialen Strukturen und individuellem Handeln andererseits sucht sie die polarisierenden Positionen Akkulturation/Untergang versus Elastizität/Entwicklungsresistenz in der Literatur über San-Gesellschaften zu überwinden. ...
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Schaf ? Köln ? Namibia ? Ackerbau ? Ziege ? Angola ? Republik Südafrika ? Raumplanung ? Bodendegradation ? Bodenrecht ? Diversifikation ? Dürre ? Landschaftswandel ? Südafrika ? Südliches Afrika ? Dorf ? Entwicklungsland ? Fallstudie ? Management ? Mensch ? Nationalpark ? Revitalisierung ? Risikominderung ? Viehwirtschaft ? Trockengebiet ? Afrika ? Arbeitslosigkeit ? Bevölkerungsstruktur ? Soziale Gruppe ? Nomade ? Globale Aspekte ? Biodiversität ? Gesellschaftliche Transformation ? Bevölkerung ? Sozialstruktur ? Ländlicher Raum ? Netz ? Lohnarbeit ? Grundbesitz ? Krisenmanagement ? Fallbeispiel ?
Region: Nordrhein-Westfalen
Bounding box: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1998-07-01 - 2004-12-31
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