Description: Das Projekt "Histologische und histochemische Untersuchungen zur Nährstoffdynamik in Waldböden im Hinblick auf die 'Neuartigen Waldschäden - Teil I und II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Biologie I durchgeführt. Die 'neuartigen Waldschaeden' sind, insbesondere in den hoeheren Lagen der Mittelgebirge, regelmaessig durch mangelnde Versorgung der Baeume mit bestimmten Mineralstoffen (Mg und Ca auf sauren und K auf basischen Standorten) gekennzeichnet. Fuer das ploetzliche weitverbreitete Auftreten dieser Mangelerscheinungen werden in erster Linie kumulative Einwirkungen von Luftschadstoffen auf die Waldoekosysteme verantwortlich gemacht. Eine der wesentlichen offenen Fragen bleibt jedoch, welche relativen Beitraege von den folgenden Faktoren beim Zustandekommen dieser Mineralstoff-Ungleichgewichte geleistet werden: - Veraenderungen des Bodenchemismus durch langfristig verstaerkte Saeure- und/oder Stickstoffeintraege, - Schaedigungen des Feinwurzelsystems und der Mykorrhiza, - direkte verstaerkte Auswaschungen von Mineralstoffen aus den Blaettern und Nadeln durch sauren Regen bzw. Nebel ('leaching'). Ziel der Untersuchungen war es, ueber eine exakte Lokalisierung (moeglichst zusammen mit einer gleichzeitigen Quantifizierung) des Vorkommens der einzelnen Mineralstoffe in den verschiedenen Organellen, Zellen und Geweben zum Verstaendnis der Naehrstoffdynamik beizutragen. Daraus koennten dann Rueckschluesse auf die Art der Beeinflussung der Mineralstoffverteilung in den einzelnen Kompartimenten unter dem Einfluss von sauren Depositionen, Luftschadstoffen oder geringerer Nachlieferung aus dem Boden gezogen werden. In einem ersten Versuchsansatz wurde die Verteilung von Ca, Mg und K mit licht- und elektronenmikroskopischen Methoden in Schnitten von Fichtennadeln untersucht, wobei die Nadelproben ueberwiegend von dem PEF-Freilandstandort Freudenstadt bzw. von den Open-Top-Kammern am Edelmannshof stammten. Daneben wurden aber auch Nadeln von experimentell behandelten Baeumen, von ungeschaedigten Baeumen auf Kalkstandorten und von vergilbten Fichten mit K-Mangel in die Untersuchungen einbezogen. Die eindeutigsten Ergebnisse wurden im Hinblick auf die Lokalisierung des Calciums gewonnen. Dabei zeigten sich folgende Schwerpunkte des Vorkommens im Nadelquerschnitt: - Das Phloem ist relativ reich an Ca, das hier ueberwiegend in den Waenden der Siebzellen angereichert ist. Dies haengt mit dem hohen Pektingehalt dieser Waende zusammen, so dass hier eine Bindung in Ca-pektinat vorliegt. Aus dieser Rolle des Calciums fuer die Stabilisierung der Waende der Siebzellen wird auch verstaendlich, warum es bei Ca-Mangel zu einem vorzeitigen Kollaps des Phloems kommt. - Die Leitbuendelscheide weist als einziges Gewebe eine deutliche Konzentration von Calcium in den Zellen auf, in erster Linie in den Vakuolen. - In den Mesophyllzellen tritt Ca in den pectinreichen Mittellamellen und in Form eines Niederschlags von unloeslichen Caoxalat-Kristallen auf den Aussenseiten der Zellen gegen die Interzellularen hin auf. Auffaellig sind besonders die Haeufungen von sehr kleinen Ca-oxalat-Kristallen in den Aussenwaenden der Epidermiszellen unterhalb der Cuticula.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Südschwarzwald ? Tübingen ? Schwarzwald ? Fichte ? Fluoreszenz ? Magnesium ? Nadelbaum ? Waldbaum ? Waldschaden ? Calcium ? Mineralstoff ? Mykorrhiza ? Physiologie ? Blattanalyse ? Kutikula ? Nährstoffbilanz ? Nebel ? Saurer Regen ? Waldboden ? Zelle ? Pflanzenernährung ? Organisches Gewebe ? Nährstoffmangel ? Luftschadstoff ? Mittelgebirge ? Standortbewertung ? Biologische Probe ? Nährstoffkreislauf ? Auslaugung ? Ernährung ? Wasserhaushalt ? Wald ? Niederschlag ? Freudenstadt ? Histologie ? Laub ? Speziation [Chemie] ? Edelmannshof ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1987-06-01 - 1991-12-31
Accessed 1 times.