Description: Das Projekt "Belastung und Beanspruchung der Bevölkerung durch Aromatische Amine - Acrylamid - Quellen und Gesundheitsrisiko" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Medizinische Fakultät - Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin durchgeführt. Aromatische Amine, wie z.B. Anilin, Toluidine, Naphtylamine, etc und deren Abkömmlinge finden überall in unserer Umwelt Verwendung. So werden sie u.a. als Ausgangsprodukte zur Herstellung von Arzneistoffen, Kunststoffen, Pflanzenschutzmitteln und Farbstoffen eingesetzt. Darüber hinaus werden aromatische Amine in nicht unerheblichen Mengen freigesetzt sowohl über den Hauptstromrauch als auch in noch größeren Mengen über den Nebenstromrauch von Zigaretten, Zigarren, etc.. Als mögliche Quellen für die Belastung mit Aminoaromaten kommen daher für die Allgemeinbevölkerung neben Tabakrauch insbesondere Chemikalien und Farbstoffe in Textilien und Lederwaren, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sowie Inhaltsstoffe von Kosmetika und Haarfärbemittel in Betracht. Viele dieser aromatischen Amine sind als krebserzeugend eingestuft. Beruflicher Kontakt mit aromatischen Aminen wird für die Entstehung von Harnblasenkrebs verantwortlich gemacht. An dieser Krebsart erkranken pro Jahr in Deutschland etwa 15.000 Personen neu. Wie kürzlich am Institut für Arbeitsmedizin in Erlangen (IPASUM) gezeigt werden konnte, nimmt auch die Allgemeinbevölkerung eine ganze Reihe dieser aromatischen Amine aus der Umwelt auf. Zu einem Teil werden diese mit dem Urin wieder ausgeschieden. Die Konzentrationen dieser Stoffe im Urin sind dabei ein Maß für die in den letzten Stunden bzw. Tagen aufgenommenen Menge (Dosismonitoring). Auch im Blut von Personen der Allgemeinbevölkerung konnten wir aromatische Amine in Form von Reaktionsprodukten mit dem roten Blutfarbstoff (Hämoglobin-Addukte) nachweisen. In Gestalt der Hämoglobinaddukte (Biochemisches Effektmonitoring) hat man einen sehr empfindlichen Parameter zur Verfügung, der die wirksame Belastung der letzten Monate widerspiegelt und gleichzeitig auch Rückschlüsse auf das Krebsrisiko zulässt. Aus unseren Ergebnissen war abzuleiten, dass die Exposition gegenüber Tabakrauch (aktiv und passiv) lediglich einen kleinen Anteil an der Belastung mit aromatischen Aminen darstellen kann. Andere Quellen tragen offenbar zu weit größerem Anteil zur Belastung der Allgemeinbevölkerung mit Aminoaromaten bei. Ziel der Untersuchungen ist es deshalb, die Belastung der Bevölkerung durch Aminoaromaten zu messen und das daraus resultierende Gesundheitsrisiko abzuschätzen. Dieses Risiko könnte abgesenkt werden, wenn wir durch diese Untersuchungen bessere Kenntnisse darüber erhalten, aus welchen Quellen die Aminoaromaten aufgenommen werden.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Anilin ? Aromatisches Amin ? Pflanzenschutzmittel ? Lebensmittelfarbstoff ? Bayern ? Acrylamid ? Genom ? Gesundheitsgefährdung ? Kanzerogenität ? Passivrauch ? DNA ? Farbstoff ? Urin ? Tabakrauch ? Urinprobe ? Blutprobe ? Kunststoffproduktion ? Emissionsquelle ? Fragebogen ? Kind ? Niere ? Pflanzenschutzmittelrückstand ? Stoffwechselprodukt ? Umweltmedizin ? Arzneistoff ? Wirkungsmonitoring ? Krebserkrankung ? Blut ? Chemikalien ? Harnweg ? Kosmetisches Mittel ? Krebsrisiko ? Mensch ? Geschlecht ? Dosis ? Risikoanalyse ? Risikominderung ? Schadstoffquelle ? Textilien ? Chemische Reaktion ? Bevölkerung ? Versuchsperson ? Hämoglobin ?
Region: Bayern
Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2003-01-01 - 2005-12-31
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