Description: Das Projekt "Auswirkungen der oekologischen Steuerreform auf das Handwerk" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Seminar für Handwerkswesen durchgeführt. Der Grundgedanke der von der Bundesregierung geplanten oekologischen Steuerreform - hoehere Belastung des Faktors Umwelt bei gleichzeitiger Entlastung des Faktors Arbeit in aufkommensneutraler Weise - kann fuer das arbeitsintensive Handwerk durchaus reizvoll sein, da es besonders stark von den hohen Kosten des Faktors Arbeit betroffen ist, die wiederum zu einem erheblichen Teil durch Steuern und Sozialabgaben verursacht sind. So betrafen im Jahr 1997 knapp zwei Drittel aller Steuern und Abgaben den Faktor Arbeit, waehrend es 1970 erst 45 Prozent waren. Die Besteuerung des Faktors Umwelt ging demgegenueber in diesem Zeitraum von 12 Prozent auf 8 Prozent zurueck. Entsprechend ist es erklaertes Ziel der Regierungskoalition, durch eine oekologische Steuerreform vor allem die besonders arbeitsintensiven kleinen und mittleren Unternehmen von Kosten des Faktors Arbeit zu entlasten. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass das Handwerk eindeutig zu den Verlierern der 1. Stufe der oekologischen Steuerreform in der jetzt vorliegenden Form gehoert. Insgesamt wird der Wirtschaftsbereich Handwerk nach den Berechnungen des SfH netto um rund 170 Millionen DM zusaetzlich belastet, waehrend ein Grossteil der besonders viel energieverbrauchenden Industrie entweder ganz von den Oekosteuern befreit ist oder in den Genuss von Steuerermaessigungen kommt. Auf diese Weise 'subventioniert' faktisch der kleinbetriebliche Handwerkssektor einen Teil der Grossindustrie, da diese Vorteile aus der gleichzeitigen Senkung der Personalzusatzkosten zieht. Das bedeutet, dass die oekologische Steuerreform in ihrer derzeitigen Ausgestaltung zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Handwerks fuehrt und ueber dies die kleinen Betriebe diskriminiert, die aufgrund ihres relativ geringen Energieverbrauchs nicht in den Genuss der ermaessigten Oekosteuersaetze kommen. Dadurch konterkariert das vorliegende Oekosteuerkonzept geradezu die angestrebten umwelt- und beschaeftigungspolitischen Ziele, da es nicht nur die falschen Signale setzt, sondern auch noch die falschen belohnt.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Göttingen ? Ökologische Steuerreform ? Abgabenrecht ? Beschäftigungspolitik ? Bundesregierung ? Handwerk ? Kleine und mittlere Unternehmen ? Umweltschutzabgabe ? Wirtschaftspolitik ? Umweltorientierte Unternehmensführung ? Steuer ? Besteuerung ? Energieverbrauch ? Umweltbewusstes Verhalten ? Wettbewerbsverzerrung ? Ökologischer Faktor ? Umweltpolitik ? Großindustrie ? Personalkosten ?
Region: Lower Saxony
Bounding box: 9.16667° .. 9.16667° x 52.83333° .. 52.83333°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1998-10-01 - 1999-02-28
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