Description: Das Projekt "Jungvogelmanagement - eine Sofortmaßnahme zur Unterstützung der bedrohten Population des Schreiadlers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Wildtier Stiftung durchgeführt. Ziel des DBU-geförderten Projektes 'Jungvogelmanagement - eine Sofortmaßnahme zur Unterstützung der bedrohten Population des Schreiadlers' war, den Bruterfolg der Schreiadler in Brandenburg durch Manipulation der Anzahl ausgebrüteter Jungvögel kurzfristig zu erhöhen, bis mittelfristig andere Schutzbemühungen zum Erfolg führen. Darüber hinaus sollte mit Hilfe der Telemetrie der Erfolg der Jungvogelaufzucht überprüft und dokumentiert werden. Dazu wurde das zweitgeborene Schreiadlerküken ('Abel') dem Horst entnommen und getrennt mittels 'Fostering' (2007/ 2008) und 'Hacking' (2009-2011) aufgezogen. Um die Anzahl 'gemanagter' Jungvögel zu erhöhen, wurden 'Abels' auch in Lettland aus den Horsten entnommen und nach einer ersten Aufzuchtphase nach Deutschland verfrachtet. In den Jahren 2007 bis einschließlich 2011 sind in Brandenburg insgesamt 57 Jungadler auf natürliche Weise ausgeflogen. Hinzu kamen 64 Jungadler im Rahmen des Projektes, 50 von ihnen stammten aus lettischen Brutgebieten. Damit konnte die natürliche Reproduktionsrate in diesen Jahren um 112% gesteigert werden. Darüber hinaus wurden 49 Jungvögel mit Sendern ausgestattet. Alle besenderten Jungadler zogen zu einem normalen Zeitpunkt aus den Brutgebieten ab. Wie erwartet war die Sterblichkeit während des ersten Zuges jedoch sehr hoch. Die häufigste nachvollziehbare Todesursache der gemanagten Jungvögeln war Ertrinken. Damit einher geht eine nicht signifikante Beobachtung, dass gemanagte Jungadler im Vergleich zu ungemanagten eher in südliche statt in süd-östliche Richtung abzogen. Keinen Unterschied gab es bei der Abzugsrichtung zwischen den Vergleichsgruppen der deutschen und der aus Lettland verfrachteten Jungadler. Von den sechs im Rahmen des Projektes besenderten Altadlern sind drei nach der ersten Überwinterung in ihr ehemaliges Brutgebiet zurückgekehrt und hatten zum Teil auch Bruterfolg. Die Ergebnisse des Projektes haben gezeigt, dass mit Hilfe von Jungvogelmanagement beim Schreiadler eine erhebliche Steigerung der Reproduktionsrate von lokalen Populationen möglich ist. Durch die Methode des 'Hacking' konnten weit mehr Jungvögel aufgezogen werden als es durch das 'Fostering' möglich gewesen wäre. Die Beobachtungen zur Abzugsstreuung gemanagter und ungemanagter Jungadler sollte Inhalt zukünftiger Forschung sein.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Adler ? Populationsdynamik ? Brandenburg ? Verhaltensmuster ? Brandenburg ? Vogelmonitoring ? Auswilderung ? Gefährdete Tierart ? Telemetrie ? Bundesrepublik Deutschland ? Lettland ? Vogelschutz ? Vogelzug ? Wildtier ? Erwachsener ? Vogelzucht ? Brutgebiet ? Fortpflanzung ? Internationale Zusammenarbeit ? Populationsdichte ? Schutzmaßnahme ? Mortalität ? Vergleichsanalyse ? Wirkungsanalyse ? Lebensalter ? Tierbeobachtung ? Überwinterung ? Naturschutz ? Population ? Todesursache ? Aufzucht ? Schreiadler ? Juvenile ? Artenschutz [Tier] ?
Region: Hamburg
Bounding box: 9.99302° .. 9.99302° x 53.55073° .. 53.55073°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2007-01-01 - 2011-12-31
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