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Nahrung und saisonale Anpassungen bei Rothirschen

Description: Das Projekt "Nahrung und saisonale Anpassungen bei Rothirschen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie durchgeführt. Pflanzenfresser der nördlichen und gemäßigten Breiten, wie der Rothirsch (Cervus elaphus), sind erheblichen jahreszeitlichen Veränderung der abiotischen Umweltbedingungen und der Nahrungsverfügbarkeit ausgesetzt. Um mit diesen Bedingungen zurecht zu kommen, haben Huftiere dieser Lebensräume eine Reihe von Anpassungen entwickelt, wie etwa Saisonalität der Fortpflanzung, des Wachstums und der Fettspeicherung, oder ein gut isolierendes Winterfell. Es ist bekannt, dass diese Reaktionen von der Tageslänge kontrolliert werden, doch mehren sich die Hinweise, dass zusätzliche Signale, wie die Verfügbarkeit und Qualität der Nahrung für zeitliche Feinabstimmung und Flexibilität sorgen. Das Wissen über die Bedeutung verschiedener Umweltsignale und ihre integrierte Verarbeitung ist aber begrenzt. Hinzu kommt, dass nach wie vor kontrovers diskutiert wird, warum Huftiere nördlicher Breiten im Winter erheblich geringere Stoffwechselraten haben. Wir fanden in einer Vorstudie dass Rothirsche in der Lage sind ihre Stoffwechselrate substantiell durch Episoden nächtlicher peripherer Hypothermie in einem bisher unbekanntem Ausmaß zu senken. Unsere Ergebnisse legten aber auch nahe, dass die jährlichen Unterschiede in der Stoffwechselrate überwiegend durch saisonale Veränderungen der Qualität natürlicher Nahrung bedingt sind. Wir wollen daher experimentell untersuchen in welchem Ausmaß Protein- und Energiegehalt der Nahrung (1) als Zeitgeber für saisonale Anpassungen wirken, (2) sie saisonale Veränderungen der Stoffwechselrate beeinflussen und (3) sich auf das Auftreten von Episoden peripherer Hypothermie auswirken. Wir schlagen dazu eine dreijährige Studie an Rothirschen vor, die unter semi-natürlichen Bedingungen in einem großen Gatter gehalten werden. Zwei räumlich nicht getrennte Rothirschgruppen sollen über eine computergesteuerte Fütterungsstation zwei Sorten von pelletiertem Zusatzfutter ad lib. erhalten, dessen Protein- und Energiegehalt das saisonale Maximum und Minimum in der natürlicher Nahrung widerspiegelt. Die Hirsche werden mit speziell konstruierten Telemetriesendern für eine kontinuierliche und automatische Erfassung der Herzfrequenz als Maß der Stoffwechselaktivität, der Unterhauttemperatur und der Aktivität ausgestattet. Des Weiteren werden die Aufnahme natürlicher Pflanzen, Verdaulichkeit, Energieaufnahme und klimatische Bedingungen gemessen. Die Ergebnisse dieser Studie werden grundlegende Einsichten in die Mechanismen saisonaler Veränderungen von Stoffwechselraten erbringen und welche Signale in ihrer Regulation involviert sind. Darüber hinaus sind sie für das Wildtiermanagement von Relevanz, da frei lebende Rothirsche während des Winters üblicherweise gefüttert werden. Mögliche Störungen der Reduktion des Energiebedarfes im Winter durch ungeeignetes Zusatzfutter könnte erheblich dazu beitragen, dass Schäden an der Waldvegetation durch Rothirsche entstehen.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Hirsch ? Huftier ? Vegetation ? Wien ? Ökologie ? Zusatzstoff ? Futtermittel ? Phytophagen ? Schadensminderung ? Temperaturmessung ? Winter ? Wildtier ? Wildtiermanagement ? Energiebedarf ? Fortpflanzung ? Protein ? Studie ? Tierernährung ? Pflanze ? Gemäßigte Zone ? Biologische Untersuchung ? Ernährung ? Ernährungssicherheit ? Forschungseinrichtung ? Klima ? Standortbedingung ? Biologische Entwicklung ? Cervus-alaphus ? Fütterung ? Kontinuierliches Verfahren ? Stoffwechselaktivität ?

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2002-11-01 - 2004-11-01

Status

Quality score

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