Description: Das Projekt "Hormongehaltsänderungen in Nadelbäumen unter Immissionsbelastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Botanik und Botanischer Garten durchgeführt. Ergebnisse: Die Waldschadensforschung der letzten Jahre laesst erkennen, dass Erkrankung haeufig nicht nur eine bestimmte Immissionsart verantwortlich ist, sondern vielmehr verstaerkt mit synergistischen Wirkungen mehrerer Schadstoffe gerechnet werden muss, die gemeinsam eine hohe Wirksamkeit entfalten. Solche Schadfaktoren (einzeln oder in Kombination) als Ausloeser von Waldschaeden fuehren zu einer Veraenderung der Physiologie der Baeume. Als vorrangiges Ziel des Forschungsprojektes war die Frage zu klaeren, inwieweit Fernimmissionen (SO2. NO2, O3) gegenueber Reinluft die Hormongehalte der Versuchspflanzen beeinflussen koennen. Als Versuchsmaterial dienten Nadelproben von Fichten (Picea abies) am Standort 'Edelmannshof' und Tannen (Abies alba) am Standort 'Stoeckerkopf'. Die Wirkung verringerter Schadgaskonzentrationen wurde gezielt auf den Haushalt ausgewaehlter Phytohormone verfolgt: 1. Ethylen, gemessen wurden die biochemischen Vorstufen, 1-Aminocyclopropan-1-Carbonsaeure (ACC), N-Malonyl-ACC (MACC). 2. cis-Abscisinsaeure (AbA). 3. Indol-3-Essigsaeure (IAA). Aufgrund der nur ein Jahr umfassenden Untersuchungen liessen am Standort Edelmannshof starke individuelle Unterschiede zwischen den Versuchsfichten (kurzfristige Schwankungen, jahreszeitliche Schwankungen, Schwankungen im Wasserhaushalt) keine Entscheidung darueber zu, ob die Verringerung der Schadgaskonzentration langfristig positive Wirkungen auf den Hormonhaushalt ausuebt. Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass MACC kein akkumulierendes Stoffwechselendprodukt ist, das bereits eingetretene Belastungen aufsummiert, sondern dass sein Gehalt in Koniferennadeln einen charakteristischen Jahresverlauf aufweist. Die ACC-Gehalte machten dagegen kurzfristige Schwankungen durch, so dass eine Probeentnahme immer nur eine Momentaufnahme ergibt. Ein moeglicher 'Kammereffekt' bzw. ein Effekt der Reinigung der zugefuehrten Luft ueber Aktivkohlefilter liess sich aus dem bisherigen Material nicht ablesen. Die Gehalte der cis-Abscisinsaeure reagierten besonders empfindlich auf Veraenderungen des Wasserstatus. In Baeumen mit Waldschaeden konnten gegenueber gesunden Baeumen teilweise deutlich erhoehte c-AbA-Gehalte gefunden werden, die auf die unguenstigere Wasserbilanz geschaedigter Baeume zurueckzufuehren sind. Am Standort 'Stoeckerkopf' zeigten die Untersuchungen, dass die lAA-Gehalte in Nadeln auf Schwefelbelastung und auf neuartige Waldschaeden ausloesende Faktoren unterschiedlich reagieren. Ferner wurde eine Methode zur Bestimmung von IAA aus Tannen- und Fichtennadeln vorgestellt.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Nordschwarzwald ? Ethylen ? Schwarzwald ? Weißtanne ? Gemeine Fichte ? Essigsäure ? Fichte ? Ozon ? Ozonwert ? Tannen ? Nadelbaum ? Pflanzenphysiologie ? Physiologische Wirkung ? Schadstoffgehalt ? Aktivkohlefilter ? Langzeitwirkung ? Schadstoffbelastung ? Stickstoffdioxid ? Phytohormon ? Luftreinigung ? Schwefeldioxid ? Wasserbilanz ? Bestimmungsmethode ? Botanischer Garten ? Hormon ? Immission ? Kausalanalyse ? Testorganismus ? Standortbewertung ? Forschungsprojekt ? Wasserhaushalt ? Schadstoff ? Krankheit ? Abscisinsaeure ? Indol-3-essigsaeure ? ACC ? MACC ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1988-07-01 - 1989-12-31
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