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Ressourcenschutz und Substanzschonung am Beispiel der spätmittelalterlichen Feldsteinkirche in Zemmin (Mecklenburg-Vorpommern)

Description: Das Projekt "Ressourcenschutz und Substanzschonung am Beispiel der spätmittelalterlichen Feldsteinkirche in Zemmin (Mecklenburg-Vorpommern)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Evangelische Kirchengemeinde Jarmen,Tutow durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die Dorfkirche Zemmin ist eine Feldsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung (Grundwasserabsenkungen, Düngemittel aus der Luft) und den nahe gelegenen Mititärflugplatz sind starke Setzungsschäden an den Umfassungswänden und Korrosion an den Befestigungsmitteln der Schindeldeckung des Turmes aufgetreten. Mit den in der Vergangenheit ausgeführten Reparaturarbeiten wurden Schäden nur kaschiert und deren Ursachen nicht beseitigt. Mit den Arbeiten soll der Nachweis erbracht werden, dass bei einer konsequenten Beachtung der bautechnischen und bauphysikalischen Kenntnisse auf einen kompletten Ersatz der Holzbauteile verzichtet werden kann, Holzschutzmittel nur sehr begrenzt eingesetzt werden müssen und Kalkputze für die Fassadensanierung zur Anwendung gelangen können. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Die Sanierungsarbeiten an der Kirche Zemmin können im Wesentlichen in drei Abschnitte eingeteilt werden. Als Grundlage für eine nachhaltige Fassadensanierung wurden in einem ersten Bauabschnitt die Feldsteinfundamente freigelegt, zum Teil unterfangen, humose Bestandteile entfernt und Fehlstellen ausgemörtelt. Mit diesen Vorarbeiten und der Verlegung eines Traufpflasters wurde der unmittelbare Feuchtigkeitseintrag in die Umfassungswände wesentlich verringert. In einem zweiten Bauabschnitt wurden die Dächer des Kirchenschiffes und des Turmes erneuert. Eine besondere Herausforderung war die zimmermannsmäßige Instandsetzung des Dachstuhles und des Turmfachwerkes. Die Zimmerleute wurden angewiesen, geschädigte Holzbauteile jeweils nur um Längen von maximal 30 cm so lange einzukürzen, bis ein ausreichender Restquerschnitt erreicht ist. In den übrigen Bereiche wurden Schadstellen bebeilt bzw. ausgeklotzt. Im dritten Bauabschnitt wurden der vorhandene zementhaltige Außenputz und die Vertikalisolierung an der Innenseite der Wände abgebrochen. Der Außenputz wurde mit einem hydraulischen Kalkmörtel mit freskalem Anstrich in alter Tradition hergestellt. Der Innenwandputz wurde im unteren Wandbereich mit Bremer Muschelkalk, im oberen Wandbereich mit einem Kalkmörtel ausgeführt. Den Abschluss der Sanierung bildet ein in Sandbettung verlegtes Ziegelpflaster in der Kirche. Fazit: Mit den Arbeiten an der Kirche Zemmin konnten zwei wichtige Nachweise erbracht werden. Zum einen konnte durch die Sanierungsarbeiten am Fundament bereits nach kurzer Zeit eine messbare Verbesserung der Feuchtigkeit im Mauerwerk und im Raumklima erreicht und zum zweiten konnte ein großer Teil der vorhandenen Holzbauteile erhalten werden. Sanierungsarbeiten müssen so geplant und durchgeführt werden, dass immer die Ursache der Schäden beseitigt werden. Hilfskonstruktionen wie Dachrinnen, Dränagen und vertikale Sperrungen sollten an Kirchengebäuden nur in Ausnahmen Anwendung finden.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Holzschutzmittel ? Kalkmörtel ? Mecklenburg-Vorpommern ? Grundwasserabsenkung ? Sakralbau ? Düngemittel ? Landwirtschaftliche Nutzung ? Korrosion ? Holz ? Naturstein ? Mauerwerk ? Dränung ? Kirchengemeinde ? Raumklima ? Denkmal ? Denkmalschutz ? Ressourcenschutz ? Gestein ?

Region: Mecklenburg-Western Pomerania

Bounding box: 12.5° .. 12.5° x 53.83333° .. 53.83333°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2004-05-18 - 2005-05-18

Status

Quality score

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