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Entwicklung von Absorbentien auf Stärkebasis für die Abwasserbehandlung

Description: Das Projekt "Entwicklung von Absorbentien auf Stärkebasis für die Abwasserbehandlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. durchgeführt. Hintergrund der geplanten Arbeiten waren die Probleme bei der Entsorgung von Abwässern mit Reaktivfarbstoff-Hydrolysaten aus Textilfärbereien. Bei der Reaktivfärbung wird verfahrensbedingt nicht der gesamte Farbstoff auf der Faser gebunden, ein unvermeidlicher Rest bleibt als Hydrolysat im Abwasser. Wegen ihrer hohen Löslichkeit setzen sich diese Hydrolysate jedoch nicht im Schlamm von Aufbereitungsanlagen ab und verlassen daher als stark gefärbte Abwässer die Veredlungsbetriebe. Keine der bisher vorgeschlagenen oder praktizierten Wege brachte eine befriedigende Lösung. Prinzipiell hätte die Nutzung von Stärke zur Entfärbung von Reaktivfarbstoffhydrolysatabwässern verschiedene Vorteile. Ziel des Vorhabens war daher, das Potential von Stärke und deren Modifikationen bzw. Derivaten für die Entfärbung praxisnaher, definierter Hydrolysatabwässer zu untersuchen und die Möglichkeiten für ein industrielles Verfahren abzuklären. Das Ergebnis kann dazu beitragen, durch den Einsatz eines nachwachsenden Rohstoffs die Abwassersituation der Textilbetriebe zu verbessern. Native Stärken unterschiedlicher Herkunft weisen zwar ein gewisses Sorptionspotential auf, können aber den Vergleich mit Aktivkohle nicht bestehen. Dabei beeinflussen weder Temperatur noch Behandlungszeit oder der pH-Wert das Sorptionsergebnis positiv. Bei der Verwendung von modifizierten Stärken zeigten kationische Produkte die besten Entfärbungsleistungen. Bei diesen kationischen Kartoffelstärken handelt es sich um Stärkeether unterschiedlicher Substitutionsgrade (DS-Werte). Die benutzten Produkte weisen DS-Werte von 0,055 bzw. 0,088 auf. Diese kationischen Stärken können beträchtliche Mengen an Reaktivfarbstoff-Hydrolysat absorbieren, wobei die Sorption mit steigender Behandlungstemperatur sinkt. Der pH-Wert hat auch bei den modifizierten Stärken keinen signifikanten Einfluß auf das Sorptionsergebnis. Negativ wird die Entfärbung durch höhere Elektrolyt- und/oder Tensidkonzentrationen beeinflußt. Im Vergleich der Stärkeprodukte zur hochwirksamen Aktivkohle ist bei niedrigen Hydrolysat-Konzentrationen eine Überlegenheit der Aktivkohle gegenüber den Stärkeprodukten deutlich zu erkennen. Bei höheren Farbstoffkonzentrationen nähern sich die Entfärbungsleistungen von Aktivkohle und kationischer Stärke an. Die guten Ergebnisse bei der Anwendung der Stärkederivate in Bezug auf Reaktivfarbstoff-Hydrolsate konnten auch für Direktfarbstoffe bestätigt werden. In Abbautest wurde gezeigt, daß die biologische Abbaubarkeit der Sorptionsmittel nicht durch die Beladung beeinflußt wird. Allerdings bauen kationische Stärken mit höheren DS-Werten nicht so schnell ab wie die Ausgangsstärken. Erste grobe Abschätzungen zur Wirtschaftlichkeit von Stärkesorbentien wurden vorgenommen.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Aktivkohle ? Kartoffelstärke ? Abwasserschlamm ? Farbstoff ? Textilindustrie ? Stärke ? Absorption ? Abwasserbehandlung ? Abwasserbeseitigung ? Färberei ? Industrieabwasser ? Kationen ? Löslichkeit ? Nachwachsender Rohstoff ? Biologischer Abbau ? Aufbereitungsanlage ? Biologische Abbaubarkeit ? Bleichen ? Sorption ? Textilveredelung ? Verfahrenstechnik ? Abbaubarkeit ? Faser ? Industrielles Verfahren ?

Region: Thuringia

Bounding box: 11° .. 11° x 50.91667° .. 50.91667°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1997-01-01 - 1998-12-31

Status

Quality score

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