Description: Das Projekt "Untersuchungen zur Funktion des Tracheobronchialsystems anhand der Schleimsekretion und -zusammensetzung der gesunden sowie der durch inhalative Umweltnoxen geschädigten Rattentrachea" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Medizinische Poliklinik durchgeführt. Obwohl es klinischer Erfahrung entspricht, dass viele tracheopulmonale Erkrankungen mit einer veraenderten Schleimsektretion und -zusammensetzung einhergehen, ist es erstaunlich, wie wenig bis dato ueber die Steuerungsvorgaenge der Schleimproduktion und -sekretion bekannt ist. In der vorliegenden Studie sollte die Frage geklaert werden, ob eine Exposition mit den Umweltnoxen Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid, die wichtige Bestandteile der atmosphaerischen Umweltverschmutzung der Industriestaaten darstellen, erfassbare Veraenderungen der trachealen Schleimsekretion bewirkt. Zur Frage einer moeglichen Wirkung der Noxen wurden in mehreren Versuchsserien Ratten einer kontinuierlichen inhalativen Schadstoffbelastung mit 5 bzw 10 ppm SO2 fuer 3 bzw fuer 25 Tage ausgesetzt. Die Exposition der Ratten mit NO2 erfolgte analog zu den Parametern des SO2. Mucin-Sekretionsstudien mit der Ussing-Kammer-Technik ergaben, dass die NO2-Gruppe nach 3 Tagen eine signifikant erniedrigte Basalsekretion, die SO2-Gruppe eine signifikant erhoehte Basalsekretion im Vergleich zur Kontrolle aufwies. Diese Unterschiede konnten sowohl nach der 3- als auch nach der 25-taegigen Exposition beobachtet werden. Untersuchungen zu schadgasinduzierten Veraenderungen des Lungenparenchyms ergaben, dass eine 3-taegige SO2-Exposition keine Auswirkungen hatte, dagegen aber die laenger andauernde Einwirkung der Noxe bei den Ratten zu morphologischen Veraenderungen fuehrte. Bei Inkubation der Ratten mit NO2 ergab bereits die 3-taegige Exposition mit beiden NO2-Dosen Hinweise auf die Entstehung von Lungenoedemen mit entzuendlichen Vorgaengen im bronchiolo-alveolaeren Bereich. Weiterhin wurde die regenerative Aktivitaet des Epithels im Bereich der Hauptbronchien und der Bronchioli in Abhaengigkeit von Expositionszeit und Expositionsdauer bestimmt. Das Epithel wies eine signifikant erhoehte regenerative Aktivitaet nach Schadgasexposition auf, was seinerseits als Hinweis auf pathologische Veraenderungen ausgelegt werden kann. Die Wertung der Ergebnisse legt nahe, dass eine kurzzeitige SO2-Einwirkung auch in niedrigen Konzentrationen die zentralen Atemwege alteriert, im Lungengewebe aber offenbar noch keine morphologisch erkennbaren Veraenderungen bewirkt, waehrend eine laengerfristige Exposition gegenueber gleichen Konzentrationen herdfoermige Entzuendungen im Lungenparenchym verursacht. Demgegenueber schaedigt NO2 schon nach kurzzeitiger Exposition gegenueber niedrigen Konzentrationen besonders die kleinsten Atemwege und Alveolarregionen ausgepraegt entzuendlich. Zudem verursacht es in diesen Konzentrationen auch an der Trachea, wie anhand der Sekretionsstudien nachgewiesen, funktionelle Veraenderungen. Die erzielten Ergebnisse stellen eine Ergaenzung bzw eine Bestaetigung der in Projekt L88003 gemachten Untersuchungen zu NO2 dar, aufgrund derer schlussgefolgert werden konnte, dass das Schadgas die Zielzellen in den Alveoli, die Alveolarmakrophagen, in ihrer immunologischen ...
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Marburg ? Inhalation ? Stickstoffdioxid-Belastung ? Alveolarmakrophagen ? Schadstoffbelastung ? Stickstoffdioxid ? Alveole ? Atemtrakt ? Bronchien ? Expositionsdauer ? Ratte ? Schadstoffexposition ? Schwefeldioxid ? Umweltbelastung ? Atemwegserkrankung ? Exposition ? Organisches Gewebe ? Lunge ? Studie ? Tierversuch ? Umweltverschmutzung ? Industrieland ? Kenngröße ? Krankheit ? Schadstoff ? Krankheitsursache ? Epithel ? Kontinuierliches Verfahren ?
Region: Hessen
Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1990-01-01 - 1992-05-31
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