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Methanemissionen von Stauseen

Description: Das Projekt "Methanemissionen von Stauseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eawag, Swiss Federal Institute of Aquatic Science and Technology durchgeführt. Schweizer Fluss-Stauhaltungen produzieren beachtliche Mengen klimawirksames Methangas, vor allem im Sommer bei warmen Temperaturen. Das haben Forschende der Eawag am Wohlensee bei Bern nachgewiesen. Pro Quadratmeter Seefläche steigen im Mittel täglich über 150 Milligramm Methan (CH4) aus dem Wohlensee in den Himmel. Das ist für Seen in mittleren Breiten die mit Abstand höchste bisher bekannte Ausgasungsrate. Bei einer Wassertemperatur von 17 beträgt die Rate das Doppelte und ist damit vergleichbar mit den Werten von Stauseen in den Tropen. Hochgerechnet auf die gesamte Fläche produziert der Aare-Stausee jährlich 150 Tonnen Methan. Das ist etwa so viel wie rund 2000 Kühe pro Jahr an die Atmosphäre abgeben oder entspricht bezüglich Klimawirksamkeit dem CO2-Ausstoss von 25 Millionen gefahrenen Autokilometern. Methan ist rund 25 Mal stärker am Treibhauseffekt beteiligt als Kohlendioxid. Die Methanemissionen aus dem Stau in CO2-Äquivalente umgerechnet werden dem Aarekraftwerk angelastet, ein Kohlekraftwerk stösst bei gleicher Stromproduktion rund 40 mal mehr Kohlendioxid aus. Die Emissionen des Wohlensees zeigen jedoch, dass Fluss-Stauhaltungen auch in mittleren Breiten bedeutende Methan-Quellen sein können. Das Methan im Wohlensee bildet sich, weil die Aare organisches Material mitführt, unter anderem bereits aus dem Thunersee. Im Stau setzt sich das Material rasch ab und wird im Sediment von Bakterien vergärt. Das Methangas wird vor allem im Sommer bei warmen Temperaturen produziert. Im Winter sind die Methanemissionen temperaturbedingt minimal. Das erklärt laut Bernhard Wehrli, weshalb das Augenmerk der Klimaforscher bisher vor allem auf den riesigen Stauseen in tropischen Regionen lag: Dort ist es immer warm und geflutete Waldstücke liefern viel Nahrung für Mikroben. Die tiefen Wassertemperaturen und der geringe Nährstoffeintrag sind auch der Grund, dass die grossen Speicherseen in den Alpen bezüglich Methanemissionen kaum relevant sind. Als nächstes wollen die Forscher an anderen Flusskraftwerken im Mittelland klären, ob der Wohlensee ein Sonderfall ist oder eine Korrektur der gesamtschweizerischen Methanbilanzen angebracht ist.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: CO2-Emission ? Nährstoffgehalt ? Stausee ? Seen ? Methanemission ? Fließgewässer ? Gärung ? Staudamm ? Temperaturabhängigkeit ? Wassertemperatur ? Schweiz ? Thunersee ? Laufwasserkraftwerk ? Stromerzeugung ? Kohlekraftwerk ? Kohlendioxid ? Methan ? Organisches Material ? Bakterien ? Nährstoffeintrag ? Tropengebiet ? Mikroorganismen ? Sediment ? Luftschadstoff ? Treibhauspotenzial ? Alpen ? CO2-Äquivalent ? Atmosphäre ? Treibhauseffekt ? Schadstoff ? Treibhausgas ? See [Binnengewässer] ?

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2009-01-01 - 2010-10-31

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