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Populationsbiologische Untersuchungen an Laufkäfern in einer Höhle in Kärnten

Description: Das Projekt "Populationsbiologische Untersuchungen an Laufkäfern in einer Höhle in Kärnten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. Langlebigkeit der Adulten - ein Faktor, der die Populationsgröße stabilisieren kann. Ergebnisse einer Langzeituntersuchung am Laufkäfer Laemostenus schreibersi (Coleoptera, Carabidae) in einer Höhle in Kärnten. Im Rahmen einer Langzeituntersuchung (insgesamt 20 Jahre) am Höhlenlaufkäfer Laemostenus schreibersi (Coleoptera, Carabidae) wurden Aspekte der Populationsdynamik und Evolutionsbiologie untersucht. In der Zeitspanne von 1985-2005 (während 25 Fangperioden) wurde diese microphthalme Art (= mit rückgebildeten Augen) in einer Höhle in Kärnten bei Warmbad Villach beobachtet. Die Tiere wurden in beköderten Bodenfallen gefangen und individuell markiert. Anhand der Fangraten mit Hilfe der Fang- und Wiederfangmethode konnte die Populationsgröße geschätzt und die Bewegungsmuster innerhalb der Höhle genau erfasst werden. Andere unersuchte Parameter der Populationsökologie betreffen: das jahreszeitliche und räumliche Vorkommen der Tiere in der Höhle, die Verteilung der Wiederfänge über den Untersuchungszeitraum, Jahresperiodizität und Entwicklung, Geschlechterverhältnis, Altersstruktur der Population und die Austauschrate mit anderen Populationen des Spaltensystems. Die Größe der in der Höhle lebenden Population dieses Laufkäfers erweist sich als relativ klein, aber konstant (50-110 Tiere). Anhand der vielen Wiederfänge konnten genaue Aussagen über das Alter und die Lebenserwartung der Tiere gemacht werden. Manche Individuen erreichen das bemerkenswerte Alter von über 8 Jahre. Langlebigkeit wurde auch schon bei anderen Laufkäferarten nachgewiesen, aber eine so extreme Überlebensdauer wie bei Laemostenus schreibersi wurde bei Carabiden bisher noch nicht beobachtet. Langlebigkeit der Adulten, bzw. ihre niedrige Mortalitätsrate scheint einer der Faktoren zu sein, welcher die Populationsgröße in der Höhle und im Karstmassiv stabilisiert (die Zuwanderungen aus dem Spaltensystem scheinen weniger bedeutend zu sein). Die Existenz von lokalen, individuenarmen Populationen, deren Stabilität unter natürlichen Bedingungen durch die Langlebigkeit der Adulten garantiert wird, kann extrem gefährdet werden, wenn die Mortalität der Adulten infolge anthropogener Eingriffe ansteigt.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Käfer ? Freiburg ? Populationsdynamik ? Villach ? Landespflege ? Populationsökologie ? Kärnten ? Österreich ? Erwachsener ? Evolution ? Jahreszeit ? Langzeituntersuchung ? Lebenserwartung ? Mortalität ? Tier ? Höhle ? Anthropogener Einfluss ? Kenngröße ? Population ? Altersabhängigkeit ? Überlebensfähigkeit ?

Region: Baden-Württemberg

Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1985-05-01 - 2005-10-31

Status

Quality score

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