Description: Das Projekt "Wandel der Kulturlandschaft im Raum Peitz infolge des mehrhundertjährigen Betriebes des dortigen Hüttenwerkes(Mitte 16. bis 19. Jh.)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus, Lehrstuhl Technikgeschichte durchgeführt. Die Niederlausitz im Allgemeinen, aber auch der Raum Cottbus, zu dem Peitz zählt, bietet sich als 'Reallabor' zur Erforschung von Kulturlandschaften nachgerade an. Kaum eine andere Region im deutschsprachigen Raum spiegelt den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt deutlicher wider. Die Umgestaltung der alten Braunkohlereviere in Bergbaufolgelandschaften und die damit einhergehende Schaffung neuer Möglichkeiten. Für Erholung und Tourismus und die immer deutlichere Profilierung der Lausitz als 'Energieregion', sowohl in Hinsicht einer fortgeführten Braunkohlenutzung, als auch in Hinsicht einer Führungsstellung im Ausbau regenerativer Energien, stellen heute und in Zukunft mehr denn je Herausforderungen dar. Um dieser hoch artifiziell geformten Region gerecht werden zu können und um die Identität ihrer Bevölkerung zu wahren, bedarf es einer dezidierten Auseinandersetzung mit ihrer Entstehungsgeschichte. Es gilt aber auch deutlich zu machen, dass der Einflussfaktor Mensch bereits vor der Industrialisierung und der Gewinnung der Braunkohle das Erscheinungsbild der Niederlausitz stark beeinflusst hat. Auch vormoderne Wandelprozesse bleiben für die Ausgestaltung der Region in der Zukunft relevant, möchte man alle Facetten der Region zum Ausdruck bringen. Die Arbeit will in Kooperation mit der Archäologie und der Geographie versuchen diese vormodernen Wandelprozesse anhand der Nutzungsgeschichte des Peitzer Hüttenwerkes exemplarisch nachzuzeichnen, um so ihren Teil zur Erschließung einer Regionalgeschichte der Niederlausitz beizutragen, welche in Tradition zu den Bemühungen Prof. Günter Bayerls am Lehrstuhl für Technikgeschichte der BTU Cottbus steht. Das Ziel der Arbeit ist es in erster Linie die Dimension des Holzverbrauches des Werkes in verschiedenen Zeitschnitten zu erschließen, um Rückschlüsse auf die Zustandsveränderungen und Wandelprozesse der Nutzungsgeschichte der Peitzer Amtsheiden ziehen zu können. Dabei sollen auch die Transportwege der Rohstoffzufuhr für das Hüttenwerk rekonstruiert werden um Standorte der Holzkohlenproduktion genauer lokalisieren zu können. Der Hintergrund für diese Fragestellung stellen die Funde von mittlerweile über 700 durch die Archäologie ausgegrabenen Holzkohlemeilern im Vorfeld des Braunkohlebergbaus Jänschwalde dar. Es wird vermutet, dass die dort produzierte Holzkohle im Peitzer Werk verbraucht wurde, was über die Werksgeschichte noch zu erweisen ist. Ferner interessieren ebenfalls die Versorgung mit Raseneisensteins und anderer Ressourcen, wie etwa Kalk oder Wasserkraft. Dabei muss der durch das Werk verursachte Landschaftswandel von anderen Nutzungsformen in der Region getrennt werden. Letztendlich soll es darum gehen, den Einfluss des Hüttenwerkes auf die Landschaft in vorindustrieller Zeit in Hinblick auf den durch den Braunkohlebergbau induzierten Landschaftswandel in der Niederlausitz im Laufe der Industrialisierung zu analysieren und in Bezug zu setzen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Kalk ? Cottbus ? Niederlausitz ? Lausitz ? Holzkohle ? Hüttenindustrie ? Braunkohle ? Braunkohlenbergbau ? Braunkohlerevier ? Verkehrsweg ? Wasserkraft ? Holzverbrauch ? Kohleverstromung ? Erneuerbare Energie ? Industrialisierung ? Landschaftswandel ? Archäologie ? Energienutzung ? Geographie ? Kulturlandschaft ? Umweltgeschichte ? Bergbaufolgelandschaft ? Bevölkerung ? Erholung ? Tourismus ? Ökologischer Faktor ? Landschaft ? Reallabor ? Kapital ?
Region: Brandenburg
Bounding box: 13.01582° .. 13.01582° x 52.45905° .. 52.45905°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2010-11-19 - 2012-12-31
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