Description: Das Projekt "Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), Forschungsbereich 3: Marine Ökologie durchgeführt. Im Projekt 'Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern' sollten durch die Erfassung der Bestandsdynamik des Europäischen Aals in einem abgeschlossenen Modell-Gewässersystem letztlich Entscheidungsgrundlagen für die Umsetzung der Verordnung (EG) Nr. 1100/2007 des Rates zur Wiederauffüllung des Bestandes des Europäischen Aals erarbeitet werden. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren wurde die Gesamtzahl abwandernder Blankaale aus der Schwentine bestmöglich erfasst und deren Gesundheitszustand und Wanderverhalten untersucht. Zusätzlich wurden Daten zum Fischereiertrag und zu Besatzmengen für den Zeitraum seit 1993 erhoben und ausgewertet sowie eine Abschätzung der jährlichen Kormoran-Prädation seit 2000 durchgeführt. Der Vergleich von beobachteter und modellierter Blankaalabwanderung sollte Aufschluss über die Praxistauglichkeit des Deutschen Aalbestandsmodells (GEM II) liefern, auf dem zwar sieben der neun deutschen Aalbewirtschaftungspläne beruhen, dessen Validierung durch Feldversuche bisher aber nicht erfolgte. Die tatsächlich beobachtete jährliche Blankaalabwanderung pro Hektar lag signifikant unter den zu erwartenden Werten für die Flussgebietseinheit Schlei/Trave. Die jährliche dokumentierte Blankaalentnahme durch die Berufs- und Freizeitfischerei im Schwentine-System betrug ein Mehrfaches der Blankaalabwanderung. Es wurde außerdem beobachtet, dass 32,2Prozent aller abwandernden Blankaale am Fischabweiser des WKW Raisdorf 2 verendeten, obwohl eine Fischtreppe mit Aalabstiegsrohr installiert war. Dadurch wurde die Anzahl der Tiere, die das Gewässer potentiell erfolgreich verlassen könnten weiter reduziert. Ausmaß und Zeitpunkt der jährlichen Blankaalabwanderung variierte stark. Offenbar wurde der Beginn der herbstlichen Hauptabwanderung vor allem durch Schüttung und Temperatur beeinflusst. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein durchgängiges Monitoring dieser Umweltparameter dazu genutzt werden kann, Abwanderungsereignisse besser vorherzusagen und damit anthropogene Einflüsse während der Blankaalabwanderung zu minimieren. Die hier vorgelegten Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Verwendung des GEM II dazu geeignet ist, die Blankaalabwanderung aus einem Binnengewässer abzuschätzen. Allerdings sind für eine realitätsnahe Modellierung sorgfältig zu erhebende gewässerspezifische Eingangsparameter erforderlich. Die Modellierung verschiedener Management-Szenarien zeigt, dass insbesondere eine Reduktion der Fischerei eine substantielle Erhöhung der Aalabwanderung zur Folge hätte. Allerdings wäre eine Abwanderung von 40Prozent gemessen an pristinen Bedingungen und damit die Erfüllung der EU-Management-Vorgaben nur durch ein komplettes Fangverbot und eine massive Erhöhung der Besatzaktivitäten zu erreichen. usw.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Fischtreppe ? Europäischer Flussaal ? Aal ? Kormoran ? Holstein ? Populationsdynamik ? Tierverhalten ? Verhaltensmuster ? Fischbestand ? Meeresökologie ? Europäischer Rat ? Bundesrepublik Deutschland ? Binnengewässer ? Fischwanderung ? Meereskunde ? Prognose ? Prädator ? Langzeitbeobachtung ? Kausalzusammenhang ? Binnenfischerei ? Feldstudie ? Quantitative Analyse ? Freizeitfischerei ? Mortalität ? Flussgebiet ? Fischereiwirtschaft ? Fangertrag ? Modellierung ? Tiergesundheit ? Gewässerzustand ? Emigration ? Fischereiliche Sterblichkeit ? Anthropogener Einfluss ? Ökologischer Faktor ? Fischerei ? Fangbeschränkung ? Freilandversuch ? Gesundheit ? Deutsches Aalbestandsmodell (GEM II) ? Blankaal ? Modell-Gewässersystem ? Validierung ? Verordnung (EG) Nr. 1100/2007 ? Entscheidungshilfe ?
Region: Schleswig-Holstein
Bounding box: 9.75° .. 9.75° x 54.2° .. 54.2°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2008-09-01 - 2012-06-30
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