Description: Das Projekt "Einfluss des Klimawandels auf die Höhlenkonkurrenz zwischen Vögeln, Kleinsäugern und Insekten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ökologische Forschungstation Schlüchtern e.V. durchgeführt. Im Rahmen einer seit Anfang der 1970er Jahre an der Ökologischen Forschungsstation Schlüchtern e. V, ehemals Ökologische Außenstelle der Goethe-Universität Frankfurt am Main, durchgeführten Langzeitstudie an höhlenbrütenden Singvögeln wurden brutbiologisch relevante Daten an Nutzern von Nistkästen erhoben. Für die vorliegende Studie liegen Datenreihen aus fünf bewaldeten Untersuchungsgebieten mit einer Gesamtzahl von rund 500 Nistkästen über insgesamt 38 Untersuchungsjahre im Zeitraum von 1970 bzw. 1971 bis 2008 nahe der Städte Schlüchtern und Steinau a. d. Straße vor. Die Daten werden auf dem Hintergrund der Temperaturentwicklung in Bezug auf Bestandsentwicklungen unterschiedlicher baumhöhlennutzender Tiergruppen bzw. -arten und Beginn der Nistkastennutzung bzw. Beginn der Eiablage unter Berücksichtigung der Niederschläge sowie phänologischer Daten ausgewertet, um daraus Rückschlüsse auf mögliche Konkurrenzphänomene zwischen den Nutzern zu ziehen. Im Fokus stehen die höhlenbrütenden Singvogelarten Kohlmeise (Parus major), Blaumeise (Cyanistes caeruleus, Syn. Parus caeruleus), Kleiber (Sitta europea) und Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca). Weitere einbezogene Nistkastennutzer sind Siebenschläfer (Glis glis) , Haselmaus (Muscardinus avellanarius) sowie Mäuse der Gattung Apodemus (Gelbhalsmaus A. flavicollis bzw. Waldmaus A. sylvaticus), Fledermäuse (soweit bestimmt Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii und Braunes Langohr Plecotus auritus), Wespen (überwiegend Sächsische Wespe Dolichovespula saxonica) und Hornisse (Vespa crabro). Es können für den Kleiber und für die Blaumeise signifikante Zu-, für den Trauerschnäpper signifikante Abnahmen der Brutvogelbestände beobachtet werden, während Kohlmeisenbestände sich über die Jahre nicht signifikant ändern. Im Falle der weiteren Nistkastennutzer können signifikante Bestandszunahmen beobachtet werden. Ebenso zeigen sich Verfrühungen sowohl im Legebeginn als auch im Beginn der Nistkastennutzung. Bestandszunahmen und Verfrühungen zeigen Zusammenhänge mit der Temperaturentwicklung. Für die Verfrühungen von 'Nicht-Vögeln' können außerdem Zusammenhänge mit den Niederschlägen festgestellt werden. Die verfrühte Eiablage führt zudem je nach Vogelart zu einer unterschiedlichen Synchronisation mit als Nestlingsnahrung genutzten Raupen auf Stieleiche (Quercus robur) und Rotbuche (Fagus sylvatica). Bestandserhöhungen, Verfrühungen und eine daraus resultierende größere Überschneidungszeit bedingen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens verschiedener Nutzer in den Nistkästen sowie eine Verschärfung der Konkurrenz.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Hornisse ? Meise ? Kleiber ? Siebenschläfer ? Buche ? Fledermaus ? Singvogel ? Stadtstraße ? Insekt ? Frankfurt am Main ? Larve ? Vogel ? Main ? Temperaturentwicklung ? Maus ? Temperatur ? Langzeituntersuchung ? Studie ? Forschungseinrichtung ? Klimawandel ? Niederschlag ? Vogelart ? Wald ? Eiablage ? Wespe ? Zeitverlauf ?
Region: Hessen
Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2009-09-10 - 2011-10-15
Accessed 1 times.