Description: Das Projekt "Einführung eines Verfahrens zur umweltfreundlichen Beschichtung von Aluminiumfelgen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BBS Kraftfahrzeugtechnik AG durchgeführt. Die BBS Kraftfahrzeugtechnik AG beabsichtigt in Herbolzheim ein neues Werk zur Beschichtung von Aluminiumfelgen zu errichten. Aluminiumfelgen bedürfen aufgrund ihrer starken mechanischen und korrosiven Beanspruchung einer speziellen Oberflächenbehandlung. Soll über den Korrosionsschutz hinaus noch ein dekorativer Effekt (Silberglanz) erzielt werden, ist eine Mehrfachlackierung üblicher Standard. Die klassische Beschichtung von Aluminiumfelgen umfasst die Gelbchromatierung der Aluminiumoberfläche unter Verwendung von Chrom VI-Verbindungen, gefolgt von einem dreistufigen Lackauftrag bestehend aus Basislack, Metallicschicht und Klarlack. Dieses Beschichtungsverfahren ist wegen der Verwendung der toxischen Chrom VI-Verbindungen und des Einsatzes von lösemittelhaltigen Lacken sehr umweltbelastend. Ziel der BBS Kraftfahrzeugtechnik AG ist es, diese Beschichtungstechnik durch eine umweltverträglichere Technik zu ersetzen bei gleichzeitiger Steigerung der Beschichtungsqualität. Bei dem neu entwickelten Beschichtungsverfahren wird die Gelbchromatierung durch ein chromfreies Verfahren ersetzt und die Aufbringung der Lackschichten erfolgt weitgehend ohne organische Lösemittel. Basislack und Klarlack werden als Pulverlack appliziert, eine Technik, die vollkommen lösemittelfrei arbeitet und durch die Möglichkeit der Rückführung des fehlaufgetragenen Pulvers auch weitgehend abfallfrei gestaltet werden kann. Zum Auftragen der Metallicschicht wird ein Wasserlack eingesetzt, der nur einen geringen Anteil an organischen Lösemitteln enthält. Gegenüber der konventionellen Beschichtung nach dem Stand der Technik wird durch die Einführung des chromfreien Beschichtungssystems ca. 150 t/a chromhaltiger Sonderabfall vermieden. Anstelle des chromhaltigen Sonderabfalls fällt beim neuartigen Beschichtungskonzept ein überwachungsbedürftiger chromfreier Filterkuchen aus der Abwasserbehandlung an, wobei diese Menge mit ca. 70 t/a nur noch etwa halb so hoch im Vergleich zu dem chromhaltigen Sonderabfall aus der konventionellen Technik ist. Durch den Einsatz der Pulverlacktechnik kann eine signifikante Verringerung der VOC-Emissionen von ca. 150 t/a auf 20 t/a erreicht und der anfallende Lackschlamm von ca. 170 t/a auf 85 t/a reduziert werden. Neben den aufgezeigten Umweltentlastungen führt das neue Verfahren auch zu einer Verbesserung der Produktqualität. Die in Laborversuchen hergestellten Testprodukte weisen gegenüber konventionell beschichteten Produkten eine bessere Oberflächenresistenz gegen mechanische und chemische Beeinflussungen auf. Das Vorhaben dokumentiert in vorbildlicher Weise, dass es möglich ist, alte umweltbelastende Produktionsverfahren durch moderne umweltfreundliche Verfahren zu ersetzen. Die neu entwickelte Beschichtungstechnik ist prinzipiell auf alle zu beschichtenden Aluminiumoberflächen übertragbar. Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung des Aluminiums in der Leichtbauweise ergibt sich hier ein großes Potential an Umweltentlastung.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Wasserlack ? Pulverlack ? Aluminium ? Chrom ? Lack ? Organisches Lösungsmittel ? Lösungsmittel ? Korrosionsschutzmittel ? VOC-Emission ? Abfallreduzierung ? Abwasserbehandlung ? Abwasserminderung ? Gefährlicher Abfall ? Luftverschmutzung ? Beschichtung ? Leichtbau ? Emissionsminderung ? Filterrückstand ? Fahrzeugtechnik ? Lackiererei ? Produktionstechnik ? Stand der Technik ? Verfahrenstechnik ? Oberflächenbehandlung ? Laborversuch ? Umweltentlastung ? Umweltinnovationsprogramm ? Umweltfreundliche Technologie ? Oberflächenveredelnde Industrie ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2000-08-30 - 2001-12-31
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