Description: Das Projekt "Koevolutorische Elemente des technischen Fortschritts und seine Bedeutung für die (ökologisch orientierte) Nachhaltigkeitsdiskussion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Fachbereich 7 Wirtschaftswissenschaften durchgeführt. Eine auf ökologisch-ökonomische Nachhaltigkeit abzielende Entwicklung muss sich mindestens aus zwei Gründen mit Innovationen und den Möglichkeiten ihrer Förderung und Beeinflussung auseinandersetzen: Zum ersten sind Innovationen eine zentrale Triebkraft der wirtschaftlichen Entwicklung und legen damit das erreichbare Wohlstandsniveau einer Gesellschaft fest. Zum zweiten werden in immer stärker werdendem Maße umweltunverträgliche Nebenwirkungen der herkömmlichen Entwicklungsdynamik offenkundig. Vielfach werden ökologische Krisen durch das gegenwärtige Fortschrittsmodell eher ver- als entschärft. Für eine nachhaltige Zukunftsentwicklung wird sich die Frage dementsprechend als zwangsläufig erweisen, ob und in welcher Weise wissenschaftliche Disziplinen in der Lage sind, adäquate und überzeugende Hypothesen über die zukünftige Qualität der Technologieentwicklung zu formulieren. Innerhalb der um Nachhaltigkeit bemühten wirtschaftwissenschaftlichen Fachdisziplin wird dabei die zentrale Rolle der technologischen Entwicklung nur sehr wenig diskutiert, dennoch lassen sich derzeit zwei Grundeinstellungen zum Thema konstatieren. Die neoklassische Ökonomik stellt überwiegend die Vorteile und Steuerbarkeit des Innovationsprozess heraus, während die fundamentalistische Ökologische-Ökonomik die Probleme und Nachteile technischer Entwicklungen hervorhebt. Beide Ansätze geben indessen ein unzureichendes Bild der Realität wieder. Im Rahmen der Zwei-Welten-Theorien ist weder die dynamische Komplexität, die sowohl technische als auch ökologische Entwicklungen prägt, zu erfassen, noch die Formulierung erweiterter Lösungsmöglichkeiten für ein in sich verträglicheres Mensch-Natur-Technik-Gefüge denkbar. Dagegen verspricht, neuerdings in der Wirtschaftswissenschaften diskutierte Ansatz der koevolutorisichen Entwicklung, ein realitätsnäheres Bild des technischen Forschritts zu zeichnen. Dieses Konzept soll das zentrale Moment des angestrebten Promotionsvorhabens zur Erörterung nachhaltiger Zukunftspotentiale darstellen. Der Innovationsprozeß innerhalb dieser Theorie vollzieht sich dabei meist innerhalb sog. technologischer Regime, die geprägt sind durch die Anfangsbedingungen und eine starke Selbstorganisationsstruktur und insofern zu stabilen dynamischen Strukturen (Pfadabhängigkeit) führen. Die dynamische Betrachtungsweise dieses Ansatzes führt aber auch zu einem spezifischen Zeitverhalten, das in Form komplexer Verzweigungen neue Handlungsoptionen und damit instabile Übergänge mit neuartigen Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Ein wesentliches Merkmal der zugrunde liegenden Theorie ist somit, dass sich der eigentliche Innovationsprozess nicht mit linear-kausal Methoden abbilden lässt, sondern geeigneter mit komplex-dynamischen, nichtlinearen sowie evolutionären Darstellungs- und Analyseformen beschreibbar ist. ...
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Kassel ? Nebenwirkung ? Umweltschaden ? Belastbarkeit ? Mensch-Natur-Beziehung ? Prognose ? Innovation ? Ökologische Tragfähigkeit ? Umwelttechnik ? Wirtschaftsentwicklung ? Forschung und Entwicklung ? Ökonomie ? Ökosystem ? Technischer Fortschritt ? Wissenschaftsintegration ? Nachhaltigkeitsprinzip ? Erkenntnistheorie ? Koevolution ?
Region: Hessen
Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2001-01-01 - 2004-08-30
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