Description: Das Projekt "InnovationsCentrum Biokatalyse ICBio - Enzymatische Altfettalkoholyse zur Herstellung von Wertstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Ökologische Chemie und Abfallanalytik durchgeführt. In der metallverarbeitenden Industrie werden Mineralölprodukte zum Kühlen und Schmieren der Werkzeuge und Werkstücke eingesetzt. Diese Kühlschmierstoffe (KSS) gelten nach ihrem Standzeitende in der Regel als besonders überwachungsbedürftige Abfälle. Trotz technologischer Vorteile finden biologisch abbaubare Esteröle wegen ihres hohen Preises kaum Verwendung als KSS. Ziel des Projektes war es, mit Hilfe biotechnologischer Verfahren und unter Einsatz von Altfetten preisgünstige Alternativen der Esterölherstellung und des Einsatzes als Kühlschmierstoff zu entwickeln. Die bekannte chemische Reaktion Fett + Alkohol Ester(öl) + Glycerol läuft bei hoher Temperatur um 250 Grad C, hohem Druck und/oder unter Verwendung von Katalysatoren ab. Mit Hilfe von Enzymen (Lipasen) war es der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) möglich, die Reaktion in einem einstufigen Prozess bei Temperaturen von 50 bis 70 Grad C mit hohen msatzraten durchzuführen. Durch die Kombination unterschiedlicher Modell- und Altfette mit verschiedenen Alkoholen wurden von der BAM über 40 Esteröle hergestellt und Eigenschaften wie Flammpunkte, Dichten, Viskositäten und Pour-Points bestimmt. Anhand dieser Kennzahlen, der Umsatzraten und der Alkoholpreise wurden drei Esteröle aus Altfett, Erdnussfett und Rindertalg ausgewählt und in größeren Mengen im 100 Liter-Reaktor hergestellt. Die Einsatztauglichkeit dieser drei Esteröle als Kühlschmierstoffe wurde durch Metallbearbeitungstests am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig (IWF) ermittelt. In einem nächsten Schritt wurden nach Optimierungsuntersuchungen über den Prozess der enzymatischen Alkoholyse in einem 3 t-Reaktor 3000 L Esteröl aus Altfett und 2-Ethyl-1-Hexanol hergestellt. Die Testung des Esteröls als Kühlschmierstoff erfolgte in der Serienfertigung von Pkw-Komponenten. Das Ergebnis der Untersuchungen ist, dass die enzymatisch hergestellten Esteröle hinsichtlich ihrer schleif- und kühlspezifischen Eigenschaften den Anforderungen prinzipiell gerecht werden. Technologische Probleme gab es dagegen mit der Filtrierung. Diese Unregelmäßigkeiten hatten ihre Ursache in der Reaktion des Ca-haltigen Filtermaterials mit im Esteröl enthaltenen freien Fettsäuren unter Bildung von Carboxylaten (Ca-Seifen). Parallel zu den technologischen Untersuchungen wurde der gesamte Lebensweg des Produkts Kühlschmierstoff ökobilanziert und es wurden Kostenrechnungen aufgestellt.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Braunschweig ? Altfett ? Öl ? Fett ? Fettsäure ? Schmierstoff ? Alkohol ? Katalysator ? Kühlschmierstoff ? Metallindustrie ? Ester ? Enzym ? Gefährlicher Abfall ? Kostenrechnung ? Kühlmittel ? Materialprüfung ? Verfahrensparameter ? Verfahrensoptimierung ? Wertstoff ? Industrie ? Werkzeugmaschine ? Erdölprodukt ? Ersatzstoff ? Produktionstechnik ? Verfahrenstechnik ? Biologische Abbaubarkeit ? Viskosität ? Werkstoffkunde ? Biotechnologie ? Abfallanalyse ? Chemische Reaktion ? Kenngröße ? Kennzahl ? Glycerol ? Lipase ? Überwachungsbedürftiger Reststoff ? Alkoholyse ? Werkzeug ? Filtermaterial ?
Region: Lower Saxony
Bounding box: 9.16667° .. 9.16667° x 52.83333° .. 52.83333°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2002-07-01 - 2004-09-30
Accessed 1 times.