Description: Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie durchgeführt. In RiskAGuA sollten Technologien und Direktiven für den Umgang mit Abfallströmen in Agrarräumen zur Vermeidung der Belastung von aquatischen Systemen durch Veterinärpharmaka und pathogenen, multiresistenten Mikro-organismen entwickelt werden. Die beiden Arbeitsgruppen befassten sich dabei insbesondere mit dem chemischen Monitoring (ILL) und mikrobiologischen Analysen (IAM). Hauptziel war die Erfassung, Dokumentation und Bilanzierung der durch feste und wässrige Abfälle aus der Tierhaltung hervorgerufenen Belastungen durch Veterinärantibiotika, potentiell pathogener Bakterien sowie deren Antibiotika-Resistenzen und Resistenzgene in Biogasanlagen. In Biogasanlagen werden Substrate wie Gülle und Festmist, meist zusammen mit Maissilage, im Rahmen einer anaeroben Fermentation zu Biogas umgewandelt. Der nährstoffreiche Fermentationsrückstand wird in der Regel auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht. Die chemischen Untersuchungen, insbesondere mittels LC-MS/MS, zeigen, dass der Prozess in Biogasanlagen eine potentielle Senke für Antibiotika darstellt. Eine hohe Eliminationsrate zeigte v.a. Chlortetracyclin, eine deutlich schwächere Elimination wurde für Tetracyclin und Sulfonamide im kontinuierlichen Fermentationsprozess festgestellt. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, welchen Eliminationsprozessen (Sorption an der Matrix, (a)biotischer Abbau, Transformation) Antibiotika hierbei unterliegen. Die mikrobiologischen Untersuchungen zeigen deutlich, dass ESBL tragende E. coli und VRE sowie andere potentiell pathogene und antibiotikaresistenztragende Bakterien durch Biogasanlagen in den Gärrest transferiert werden und somit mit der Ausbringung des Gärrestes in die Umwelt eingetragen werden. Eine Reduktion der Abundanz dieser Bakterien konnte klar gezeigt werden, aber welches Risiko der Austrag der Bakterien in der Umwelt hat, konnte aufgrund der Datenlagen nicht exakt abgeschätzt werden. Im Rahmen der Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Quantifizierung von Indikatorbakterien mittels Kultivierung auf speziell für diese Zwecke angebotenen diagnostischen Standardmedien aus dem komplexen Probenmaterial kritisch zu betrachten ist. Für einen sicheren Nachweis der hier untersuchten Bakteriengruppen und ihren resistenztragenden Vertretern sind spezifische Voranreicherungsmethoden unumgänglich.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Nährstoffrückgewinnung ? Veterinärantibiotika ? Biogas ? Gülle ? Tetracyclin ? Festmist ? Antibiotikum ? Sulfonamid ? Gießen ? Biogassubstrat ? Intensivtierhaltung ? Tierarzneimittel ? Antibiotikaresistenz ? Lebensmittelchemie ? Abfallsammlung ? Tierhaltung ? Mikrobiologie ? Abfallverwertung ? Molekularbiologie ? Biogasanlage ? Chemische Analyse ? Fermentation ? Flüssigkeitschromatografie ? Grundwasserschutz ? Landwirtschaftliche Nutzung ? Massenspektrometrie ? Spurenstoff ? Stoffwechselprodukt ? Umweltbelastung ? Verfahrenskombination ? Bakterien ? Mikrobielle Vielfalt ? Mikrobiologische Untersuchung ? Gärrest ? Abfallart ? Hemmstoff ? Intensive Landwirtschaft ? Umweltgefährdung ? Dezentralisierung ? Düngung ? Mikroorganismen ? Gewässerschutz ? Agrarraum ? Modellierung ? Oberflächengewässer ? Biologische Untersuchung ? Populationsdichte ? Biologische Kontamination ? Biotechnologie ? Biologischer Abbau ? Sorption ? Energiegewinnung ? Bioindikator ? Krankheitserreger ? Gaserzeugung ? Landwirtschaftliche Fläche ? Persistenz ? Schadstoffminderung ? Schadstoffverhalten ? Schadstoffnachweis ? Isolierung ? Kulturtechnik ?
Region: Hessen
Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2011-11-01 - 2015-04-30
Webseite zum Förderprojekt
https://www.tib.eu/de/filter/?repno=02WRS1274B (Webseite)Accessed 1 times.