Description: Das Projekt "Meereis-Klima-Gletscher Modell für Nordisland" wird/wurde gefördert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Innsbruck, Institut für Geographie.Knapp südlich des Polarkreises gelegen bildet Island die größte Landmasse im nördlichen Nordatlantik und damit auch die wichtigste Quelle terrestrischer Proxydatenreihen für klimatische Veränderungen in diesem Raum. Wichtige atmosphärische und ozeanische Grenzen wie die Polarfront oder die südliche Verbreitungsgrenze des Treibeises im Nordatlantik schwanken in ihrer Lage um Island. Island nimmt damit eine Schlüsselposition für das Verständnis des nordatlantischen Zirkulationssystems ein, das das Klima weiter Teile Europas maßgeblich steuert. Die etwa 250 kleinen Kar- und Talgletscher auf den Halbinseln Tröllaskagi und Flateyjarskagi in Nordisland reagieren sehr rasch auf Änderungen der Temperatur- und Niederschlagsbedingungen und liefern somit hochauflösende klimatische Proxydaten. In den letzten Jahren wurde eine detaillierte holozäne Gletschergeschichte für diesen Raum erarbeitet. Für quantitative paläoklimatische Rekonstruktionen auf Grundlage dieser Daten fehlt jedoch bisher die Eichung der Klima - Gletscher Beziehung. Die gletscherrelevanten Klimaparameter in Nordisland weisen eine starke Abhängigkeit von der Meereisverbreitung um Island auf. Letztere ist daher eine wichtiges Element für die Kalibrierung der Klima - Gletscher Beziehung in diesem Raum und liefert zudem die Verknüpfung zu den übergeordneten Prozessen der nordatlantischen atmosphärischen und ozeanischen Zirkulation. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Eichung eines Modells zur Beziehung zwischen der Meereisverbreitung, den Temperatur- und Niederschlagsbedingungen sowie der Gletscherausdehnung in Nordisland für den Zeitraum seit dem Beginn kontinuierlicher und homogener meteorologischer Meßreihen in Island Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach den bisherigen aus Nordisland vorliegenden gletscher- und vegetationsgeschichtlichen Befunden zeigt dieser Zeitraum klimatische Extrema, die den holozänen Pessima und Optima entsprechen oder zumindest nahekommen. Die Kalibrierung der Meereis - Klima - Gletscher Beziehung seit Mitte des 19. Jahrhunderts liefert somit die Grundlage für quantitative paläoklimatische Rekonstruktionen für frühere Abschnitte des Holozäns. Ein Temperatur-Niederschlags-Modell wird gewählt, um zu gewährleisten, daß die aufgrund der gletschergeschichtlichen Befunde rekonstruierten Klimaparameter unmittelbar mit den Ergebnissen anderer holozäner klimatischer Proxydatenreihen in Nordisland, insbesondere der Vegetationsgeschichte, vergleichbar sind. Ein zusätzliches Ergebnis der Kalibrierung der Klima - Gletscher Beziehung ist die Erstellung eines GIS-gestützten nordisländischen Gletscherkatasters nach den Anforderungen des World Glacier Inventory der UNESCO.
SupportProgram
Origins: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Innsbruck ? Kalibrierung ? Klimatologie ? Meerwasser ? Temperaturverteilung ? Island ? Eis ? Geografisches Informationssystem ? Glaziologie ? Gletscher ? Kataster ? Halbinsel ? Vegetationsgeschichte ? Ozeanzirkulation ? Meereis ? Forschungsprojekt ? Datenverarbeitung ? Kausalzusammenhang ? Klimamodell ? Umweltgeschichte ? Meeresgewässer ? Polargebiet ? Modellierung ? Europa ? Nordatlantik ? Landfläche ? Atmosphärische Zirkulation ? Atlantischer Ozean ? Ozeanographie ? Klimaelement ? Klimaentwicklung ? Forschung ? Klima ? Klimazone ? Klimawandel ? Niederschlag ? Nordisland ? Klima-Gletscher-Beziehung ?
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2000-04-01 - 2003-04-01
Accessed 1 times.