Description: Das Projekt "Studie über die Möglichkeiten fischereilicher Maßnahmen zur Unterstützung der Sanierung des Dümmer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Seit etwa 30 Jahren bewirken die Folgen der Nährstoffübersättigung des zu den großen Flachseen des norddeutschen Tieflandes zählenden Dümmers intensive Diskussionen zu den Möglichkeiten der Restaurierung des Gewässers und der Sanierung seines Einzugsgebietes. Vor diesem Hintergrund wurde das IfB mit der Erstellung einer Kurzstudie zu möglichen fischereilichen Maßnahmen zur Unterstützung der Sanierungsbemühungen am Dümmer beauftragt. Der Schwerpunkt sollte auf den Themenkomplex der Biomanipulation insbesondere bei Massenentwicklungen von Blaualgen gelegt werden. Material und Methoden: Die Studie basiert ausschließlich auf bereits vorliegenden Daten, Dokumenten und Veröffentlichungen zur Entwicklung der Situation am Dümmer, ergänzt um Literaturrecherchen zum Thema Biomanipulation. Ergebnisse: Die Fischartengemeinschaft des seit mehreren Jahrzehnten mit hohen Nährstofffrachten belasteten und in jüngerer Zeit durch Massenentwicklungen von Blaualgen gekennzeichneten Dümmers ist durch erhebliche Jahrgangsausfälle bei den Hauptarten und eine gemessen an den Erwartungen sehr geringe Bestandsbiomasse gekennzeichnet. Lediglich Brassen mit Körperlängen über 40 cm scheinen einen umfangreicheren Bestand zu bilden. Maßgebliche Ursache dafür ist mit hoher Sicherheit der sehr starke Fischfraß durch Kormorane insbesondere im Spätherbst/Winter, der speziell beim Zander seit längerer Zeit zu einer weitgehenden Auslöschung des jeweiligen Nachwuchsjahrgangs führt. Eine ordnungsgemäße und auf Nachhaltigkeit gerichtete fischereiliche Bewirtschaftung des Gewässers gemäß fischereirechtlicher Regelungen ist unter diesen Bedingungen nicht möglich, weshalb die von den fischereilichen Bewirtschaftern geäußerten Gedanken zur Stabilisierung des Fischbestandes, z. B. durch Anlage von geschützten Rückzugsbereichen für Fische, unterstützt werden sollten. So lange der Fraßdruck durch Kormorane in der derzeitigen Höhe anhält, sind die Erfolgsaussichten aller Bemühungen zur Unterstützung der Fischbestände allerdings sehr begrenzt. In Folge der durch den externen Faktor Kormoran in einen Extremzustand versetzten Fischartengemeinschaft sind derzeit kaum Optionen für fischereiliche Maßnahmen zur Unterstützung der wasserwirtschaftlichen Restaurierungsziele für den Dümmer gegeben. Lediglich die gezielte Entnahme großer und damit für Kormorane und Raubfische nicht zu erbeutende Brassen wird empfohlen, um die Aufwirbelung des Sediments und damit verbundene Folgen wie Beeinträchtigung des Makrophytenwachstums und Rücklösung von Nährstoffen zu verringern. Der Dümmer hat in den vergangenen Jahren praktisch ungewollt und ungesteuert ein Biomanipulations-Szenario durchlaufen. Der Bestand kleiner zooplanktivorer Cypriniden wurde durch den starken Fischfraß der Kormorane sehr stark und bis unter die in der Literatur genannten Zielwerte für Biomanipulationen hinaus reduziert. (Text gekürzt)
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Karpfen ? Kormoran ? Populationsdynamik ? Fisch ? Nährstoffgehalt ? Cyanobakterien ? Fischbestand ? Nährstoff ? Prädator ? Szenario ? Winter ? Norddeutsches Tiefland ? Brasse ? Fischartenzusammensetzung ? Fortpflanzung ? Einzugsgebiet ? Gewässersanierung ? Gewässerzustand ? Hydrobiologie ? Literaturauswertung ? Binnenfischerei ? Flachwasser ? Schutzmaßnahme ? Studie ? Sediment ? Gewässerbewirtschaftung ? Datenerhebung ? Biomasse ? Fischerei ? Wasserwirtschaft ? Sanierung ? Zielwert ? See [Binnengewässer] ? Eutrophie ?
Region: Brandenburg
Bounding box: 13.01582° .. 13.01582° x 52.45905° .. 52.45905°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2012-01-01 - 2012-12-31
Accessed 1 times.