Description: Das Projekt "Soil ciliates from Namibia (Southwest Africa) with special regard to the Etosha Pan: a contribution to tropical protozoan biodiversity" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Salzburg, Institut für Zoologie durchgeführt. Wir untersuchten die Biodiversität und geographische Verbreitung bodenlebender Wimpertiere (Protozoen, Ciliaten) in Namibia, Südwestafrika. 380 Taxa wurden identifiziert, von denen mehr als ein Drittel, nämlich 136, noch unbekannt waren. Dies zeigt, daß es wohl mehr als die von Finlay und Fenchel geschätzten 3000 Ciliaten-Arten gibt. Darüber hinaus haben viele dieser neuen Arten eine begrenzte geographische Verbreitung. Um die neuen Arten angemessen zu klassifizieren, wurden 1 Ordnung, 1 Unterordnung, 3 Familien, 26 Gattungen und 6 Untergattungen errichtet. Unsere Studie ist die detaillierteste und umfangreichste Untersuchung, die jemals über ein bestimmtes Biotop/Land durchgeführt wurde und ist damit von zentraler Bedeutung für zukünftige Biodiversitätsstudien. Eine Vielfalt terrestrischer Lebensräume wurde beprobt. Der Schwerpunkt lag auf der Namib Wüste und der Etoscha Pfanne, die einen steilen horizontalen und vertikalen Gradienten bezüglich Salzgehalt (0 bis 50 Prozent) und pH-Wert ( 7.0 bis 9.0) aufweist. Die 73 luftgetrockneten Proben wurden mit destilliertem Wasser befeuchtet. Die Bestimmung der sich entwickelnden Ciliaten erfolgte nach Lebendbeobachtungen, verschiedenen Silberimprägnationsmethoden (zur Darstellung des Wimpernmusters und der Zellkerne) und mittels Rasterelektronenmikroskopie. Es wurde ein konservatives Artkonzept angewandt, d.h. Arten wurden nur dann als neu klassifiziert, wenn sie sich in mindestens einem deutlichen, morphologischen Merkmal von verwandten Arten unterschieden. Die Organisation (Morphologie) von 225 Arten und die Zellteilung (Ontogenese) von 16 schwierig zu klassifizierenden Spezies wurden detailliert untersucht, beschrieben und anhand von etwa 3500 Zeichnungen und 2350 Fotos belegt. Die Faunenlisten lieferten darüber hinaus Informationen über die geographische Verbreitung vieler Arten. Einige Ergebnisse wurden bereits veröffentlicht, der Hauptteil der 225 Artbeschreibungen erscheint jedoch Ende des Jahres als Buch (1500 Seiten in englischer Sprache; 'Denisia'-Reihe des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz). Eine beträchtliche Biodiversität zeigten die salzigen Böden der Etoscha Pfanne, wo etwa ein Drittel der gefundenen Arten, das sind 51 Spezies, unbeschrieben war. Tendenziell nahm der Anteil neuer Arten mit dem Salzgehalt und pH-Wert, d.h. mit der Extremität des Lebensraums zu; die Wimpertiergemeinschaft wurde jedoch auch durch die Bodenmikrostruktur und die Vegetation beeinflußt. Die Namib Wüste wies im Vergleich zur Etoscha Pfanne nur 13 neue Arten auf, die allerdings wohl auf dieses Gebiet beschränkt sind. Die artenreichste Probe stammt aus Wegpfützen auf dem Gelände der Bambatsi Guest Farm in der Mopane-Savanne am Rand der Namib Wüste; hier wurden 141 Arten gefunden, von denen 34 unbeschrieben waren.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Linz ? Salzburg ? Vegetation ? Rasterelektronenmikroskopie ? Faunenliste ? Biotop ? Bodenbiologie ? Morphologie ? Wimpertierchen ? Zellkern ? Zoologie ? Biotopbewertung ? Geobotanik ? Namibia ? Bodenmikroorganismen ? Habitat ? Landwirtschaftlicher Betrieb ? Probenaufbereitung ? Protozoen ? Artenliste ? Salzgehalt ? Studie ? Fallstudie ? Wassernutzung ? Wüste ? Analyseverfahren ? Luftfeuchtigkeit ? Artenbestand ? Verbreitungsgebiet ? Bodenqualität ? Terrestrisches Ökosystem ? Ontogenese ? Artenvielfalt ? Afrika ? Destillation ? Taxonomie ? Trocknung ? Fauna ? Informationsgewinnung ? Probenahme ? Biodiversität ? Zellteilung ? Südwestafrika ?
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1998-01-01 - 2001-06-30
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