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Beispielhafte Behandlung umweltgeschädigter extrem eingedunkelter mittelalterlicher Glasmalereibestände anhand der Chorfenster der Marienkirche in Salzwedel (Sachsen-Anhalt)

Description: Das Projekt "Beispielhafte Behandlung umweltgeschädigter extrem eingedunkelter mittelalterlicher Glasmalereibestände anhand der Chorfenster der Marienkirche in Salzwedel (Sachsen-Anhalt)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ev. Kirchengemeinde St. Marien durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die farbige Chorverglasung der Marienkirche ist durch die fast vollständige Verrottung des seit 40 Jahren nicht mehr berührten Halterungssystems der Doppelverglasung mit der drohenden Gefahr eines vollständigen Zusammenbruchs des eingebauten Bestandes hoch gefährdet. Der schwerwiegendste Schaden besteht in einer Ablagerung von Korrosionsschichten auf bestimmten Glasarten, die das Erscheinungsbild im Ganzen und die Lesbarkeit der Darstellungen im Einzelnen beeinträchtigen, indem Teile der farbigen Scheiben zunehmend lichtundurchlässig, z. T. vollständig intransparent werden. Diese und andere durch umweltrelevante Einwirkungen aufgetretenen Schäden sollen zukünftig vermieden und mit einer beispielhaften Restauration behoben und dokumentiert werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: 1. Naturwissenschaftlich-technische Untersuchungen für die Konservierung der Glasmalereifelder - Bestimmung der chemischen Zusammensetzung und morphologischen Beschaffenheit von Gläsern und Malschichten an 6-10 Proben aus unterschiedlichen Feldern (Lichtmikroskopie und Elektronenstrahlmikrosonde) - Untersuchungen des Korrosionsverhalten dieser Gläser an nachgeschmolzenen Modellproben in Klimaschränken - Durchführung von Korrosionsproduktabnahmen an den Originalproben, 1. mechanisch und 2. mit Ammoniumcarbonatlösung (Kompressen) - Elektronenmikroskopische Kontrolle von Reinigungsmaßnahmen. 2. Konservatorische und restauratorische Behandlung der Originalgläser - Entfernung der Korrosionsprodukte durch, 1. Mechanische Abnahme (Skalpell und Airbrasiv-Verfahren mit 'weichem' Granulat als Erprobung) und 2. Behandlung mit optimierten Ammoniumcarbonatlösung.). 3. Dokumentation und Publikation der Ergebnisse. Fazit: Die dem Projekt zugrunde liegenden und durchgeführten naturwissenschaftlich-technischen Untersuchungen für die Konservierung der Glasmalereifelder sowie die angewandten Methoden zur konservatorischen und restauratorischen Behandlung der Originalgläser erwiesen sich als exemplarische und beispielgebende Vorgehensweise zur Beseitigung von Umweltschäden an extrem eingedunkelten mittelalterlichen Glasmalereibeständen. Es konnte sowohl eine allgemeine Aufhellung des Originalbestandes erzielt werden, als auch die in einigen Bereichen vorhandene vollständige Intransparenz beseitigt werden.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Glas ? Denkmalpflege ? Sachsen-Anhalt ? Zweifachverglasung ? Sakralbau ? Granulat ? Umweltschaden ? Verrottung ? Lichtmikroskopie ? Chemische Analyse ? Chemische Zusammensetzung ? Materialprüfung ? Mikroskopie ? Korrosion ? Konservierung ? Baudenkmal ? Verfahrenstechnik ? Werkstoffkunde ? Kirchengemeinde ? Denkmal ? Denkmalschutz ? Ökologischer Faktor ? Technische Aspekte ? Ablagerung ? Restauration ?

Region: Saxony-Anhalt

Bounding box: 11.7333° .. 11.7333° x 52° .. 52°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2000-04-26 - 2001-11-01

Status

Quality score

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