Description: Das Projekt "Krebsrisiko von Mitarbeitern in der Titandioxidindustrie - Historische Kohortenstudie bei Beschäftigten in der titandioxidproduzierenden Industrie in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Arbeitsgruppe Epidemiologie und International Public Health durchgeführt. Titandioxid (TiO2) ist ein kommerziell genutztes Pigment, dass als Weißmacher in Farben, Lacken, Papier, Plastik, Gummi, Zahnpasta und Kosmetika dient. Zur Herstellung werden zwei verschiedene Prozesse angewendet, der Sulfatprozess und der Chloridprozess, welche beide in Deutschland in Betrieb sind. Tierversuche zur Untersuchung der Kanzerogenität von Titandioxid gelangten zu widersprüchlichen Ergebnissen. In einigen Experimenten zeigte sich ein vermehrtes Auftreten von Lungentumoren bei Ratten und Hamstern nach hoher Exposition mit Titandioxid. Die Daten von drei bisher durchgeführten epidemiologischen Studien bei Arbeitern in Nordamerika zeigten eine Reduktion der Lungenfunktion, Pleuraabnormalitäten sowie bei langer und hoher Exposition mit Titandioxid erhöhte Raten von Blasenkrebs. Weder eine Erhöhung der Gesamtmortalität noch der Lungenkrebsrate wurde bisher nachgewiesen. Ziel dieser multizentrischen historischen Kohortenstudie ist es, die Mortalität von Arbeiter in der titandioxidherstellenden Industrie in Europa im Hinblick auf die Exposition mit Titandioxid zu untersuchen und mit der Mortalität der entsprechenden Region und des Landes zu vergleichen. Die Studie wird in insgesamt 11 titandioxidproduzierenden Fabriken in sechs europäischen Ländern durchgeführt. Geplant sind eine gemeinsame gepoolte Analyse der gesamten erhobenen Daten für alle europäischen Zentren und eine separate Analyse der Studienergebnisse für Deutschland. In Deutschland wurden Arbeiter aus drei verschiedenen titandioxidproduzierenden Werken in die Studie aufgenommen. Für alle Studienteilnehmer wurden Daten zur Beschäftigungsgeschichte, zur Exposition mit Titandioxidstaub und anderen relevanten Substanzen, sowie zum Rauchverhalten erhoben. Es wurde geschätzt, dass in die europäische Kohortenstudie insgesamt mehr als 25000 Personen eingeschlossen werden können. Damit liegt die Kohortengrösse weit über der bisheriger Studien. Alleine in Deutschland wurden mehr als 8000 Personen in die Kohorte aufgenommen. Nach dem Ende des Follow-up und der Fertigstellung der Expositionszuordnung werden entsprechend einer typischen Kohortenstudienauswertung die beobachteten Todeszahlen mit den erwarteten verglichen und die standardisierten Mortalitätsraten (SMR) berechnet. Die Publikation der Ergebnisse ist für Anfang 2003 geplant.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Gummi ? Bielefeld ? Kunststoff ? Hamster ? Kanzerogenität ? Kunststoffindustrie ? Titandioxid ? Lack ? Pigment ? Tabakrauch ? Zusatzstoff ? Staub ? Bundesrepublik Deutschland ? Kohortenstudie ? Epidemiologische Studie ? Berufskrankheit ? Industrieemission ? Kanzerogenitätsprüfung ? Korrelationsanalyse ? Lungenerkrankung ? Papier ? Ratte ? Versuchstier ? Industrie ? Nordamerika ? Harnweg ? Atemwegserkrankung ? Statistische Analyse ? Mortalität ? Studie ? Epidemiologie ? Tierversuch ? Exposition ? Tumor ? Fallstudie ? Allgemeine Gesundheit ? Kosmetisches Mittel ? Industrieanlage ? Krebserkrankung ? Krebsrisiko ? Feldstudie ? Arbeitsplatz ? Lunge ? Berechnungsverfahren ? Europa ? Krankheit ? Datenerhebung ? Empirische Untersuchung ? Industrieland ?
Region: Nordrhein-Westfalen
Bounding box: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1999-01-01 - 2003-12-31
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