Description: Das Projekt "Evaluation und Begleitung der Umsetzung der Energieeinsparverordnung 2002 in Baden-Württemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. Um die erheblichen CO2-Minderungspotenziale im Wohngebäudebereich umzusetzen wurde Anfang 2002 die Energieeinsparverordnung (EnEV) in Deutschland eingeführt. Diese brachte zum einen eine erweiterte integrierte Betrachtungsweise von Gebäude und Anlagentechnik mit sich. Dadurch ergaben sich erhöhte Anforderungen u.a. an Anlagenplaner und Architekten. Zum anderen wurde der Bauprozess weitgehend dereguliert. Für die Umsetzung der EnEV bedeutet dies, dass sich der Bauprozess vor allem zwischen den jeweiligen betroffenen Akteuren auf privater Basis regeln soll, da der Staat sich als Kontrollinstanz weitgehend zurückzieht. Es bestand daher Bedarf, die Umsetzung der EnEV-Einführung im Neu- und Altbau kritisch zu begleiten und deren Erfolg im Hinblick auf die Erreichung der Klimaschutzziele zu evaluieren. Die Evaluation des Vollzugs der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Baden-Württemberg hat gezeigt, dass eine weitgehende Deregulierung im Bauprozess stattgefunden hat. Auf be-hördliche Prüfungen der Nachweise und Energiebedarfsausweise sowie auf behördliche Kon-trolle der Bauausführung wird weitgehend verzichtet wird. Die umfangreichen Befragungen haben allerdings ergeben, dass die Verlagerung der Verantwortung auf die privatrechtliche Seite nicht als ausreichend für die Einhaltung der EnEV angesehen wird. Auf Grund der feh-lenden Kontrolle werden Fehlentwicklungen begünstigt, da Marktakteure, welche die Regeln nicht einhalten, kaum mit Konsequenzen zu rechnen haben. Die Einführung der EnEV hat zwar die integrierte Planung leicht verstärkt, die EnEV wird aber als zu komplex angesehen. Eindeutig sind die Anbieter auch der Meinung, dass der Hausbesitzer zu wenig über die Themen am Bau informiert ist. Die Befragungen haben aber auch gezeigt, dass es mit Einführung der EnEV zu einer erheblichen Anhebung der Dämm-stärken im Gebäudebestand kam. Allerdings werden auch heute noch bei einer Sanierung der Außenfassade der Gebäude der Grossteil ohne Einbringen einer Wärmedämmung vorgenom-men. Wird das theoretische Minderungspotenzial für den Wohngebäudebestand in Baden-Württemberg auf Basis der EnEV-Bauteilanforderung berechnet, ergeben sich etwa 575 GWh jährlich. Auf Grund verschiedener Restriktionen ergibt sich allerdings ein maximales realisti-sches Minderungspotenzial durch Dämmmaßnahmen in Baden-Württemberg von etwa 250 GWh jährlich. Insgesamt kommt es, je nach Güte des Vollzugs, im Wohngebäudebestand Ba-den-Württemberg in den nächsten Jahren durch nachträgliche Dämmmaßnahmen und EnEV-induzierte Maßnahmen im Bereich der Anlagentechnik zu einer CO2-Minderung im Gebäude-bestand Baden-Württembergs zwischen jährlich etwa 130.000 und 170.000 Tonnen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Heidelberg ? Baden-Württemberg ? Energiebedarfsausweis ? Wärmedämmung ? Wohngebäude ? Bundesrepublik Deutschland ? Behörde ? Deregulation ? Gebäude ? Gebäudetechnik ? CO2-Minderung ? Bewertung ? Umweltforschung ? Gebäudesanierung ? Klimaschutz ? Minderungspotenzial ? Befragung ? Energieeinsparverordnung ? Gebäudebestand ? Klimaziel ? Empirische Untersuchung ? Planung ? Sanierung ? Schutzziel ? Handlungsbeteiligter ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2003-09-01 - 2005-12-31
Webseite zum Förderprojekt
http://fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/40209/ZO3K23002SBer.pdf?command=downloadContent&filename=ZO3K23002SBer.pdf&FIS=203 (Webseite)Accessed 1 times.