Description: Das Projekt "Methanotrophe Bakterien als Bioindikator für Methan in der Trinkwasseraufbereitung und methanbedingte Aufbereitungsprobleme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Wasserwirtschaft und Wasserversorgung durchgeführt. 83 Prozent der Grundwässer des Norddeutschen Flachlandes sind in unterschiedlichem Masse reduziert. Erst wenn kein gebundener Sauerstoff mehr im Wasser vorhanden ist, kommt es zur mikrobiellen Bildung von Methan aus organischen Wasserinhaltsstoffen. Methan ist unter anaeroben Bedingungen nicht weiter abbaubar und bleibt als Wasserinhaltsstoff im Grundwasser gelöst erhalten. Das Ergebnis einer Grundwasserklassifizierung ergab, dass in 52 Prozent der Grundwässer in Norddeutschland Bedingungen herrschen, unter denen Methan produziert werden kann. Für 9 Prozent dieser Wässer wurde Methan auch analytisch in Konzentrationen von 0,2 bis 36 mg/L (im Extremfall bis zu 70 mg/L) nachgewiesen. Der Anteil methanhaltiger Wässer liegt vermutlich noch viel höher, denn bislang ist nur ein kleiner Teil der Wässer auf Methan analysiert worden. Bei der Aufbereitung von methanhaltigem Grundwasser muss Methan durch z.B. intensive Belüftung entfernt werden. Ansonsten kommt es zum Wachstum methanotropher Bakterien, die Methan unter Sauerstoffverbrauch oxidieren und den Aufbereitungsprozess erheblich beeinträchtigen können. Methanbedingte Aufbereitungsprobleme sind z.B. die unvollständige mikrobielle Oxidation von Fe2+, NH4+ und Mn2+ aufgrund der hohen Sauerstoffzehrung bei der Methanoxidation oder eine Verstopfung der Filter aufgrund starker Biomasse- und Schleimproduktion der methanotrophen Bakterien. Hierdurch kann es auch zu einer Verschlechterung der hygienischen Qualität des produzierten Trinkwassers kommen. In der Praxis werden derartige Aufbereitungsprobleme häufig überhaupt nicht mit Methan als Ursache in Verbindung gebracht. Ziel des Projektes ist es, methanotrophe Bakterien als Bioindikator für die Anwesenheit von Methan im Grundwasser bzw. in der Aufbereitung zu verwenden. Da Kulturverfahren zur Quantifizierung von methanotrophen Bakterien ungeeignet sind, wird die kultivierungsunabhängige Methode der Fluoreszens in situ Hybridisierung (FISH) angewandt. Hierbei werden bislang beschriebene wie auch neu zu entwickelnde 'Gensonden' zum mikroskopischen Nachweis der methanotrophen Bakterien in den Originalproben (Biofilme, Rückspül-schlämme, Wasser) verschiedener Wasserwerke eingesetzt. Somit könnten methanbedingte Probleme in Anlagen der Wasseraufbereitung erkannt und zielorientiert beseitigt oder vorbeugend vermieden werden.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Gen ? Methangehalt ? Ammoniumverbindung ? Fisch ? Schadstoffgehalt ? Norddeutschland ? Methanotrophe Bakterien ? Anaerobe Bedingungen ? Sauerstoff ? Mikrobiologie ? Aufbereitungstechnik ? Biofilm ? Filter ? Grundwasserverunreinigung ? Methan ? Mikroskopie ? Schlamm ? Trinkwasseraufbereitung ? Wasserhygiene ? Bakterien ? Norddeutsches Tiefland ? Bioindikator ? Oxidation ? Organischer Schadstoff ? Trinkwasserqualität ? Wasseraufbereitung ? Wasserqualität ? Wasserinhaltsstoff ? Wasserversorgung ? Wasserversorgungsanlage ? Grundwasser ? Hybridisierung ? Abbaubarkeit ? Biomasse ? Wasserwirtschaft ? in situ ? Belüftung ? Sonde ? Wachstum [biologisch] ? Sauerstoffverbrauch ?
Region: Hamburg
Bounding box: 9.99302° .. 9.99302° x 53.55073° .. 53.55073°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1999-10-01 - 2001-09-30
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