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Untersuchungen zur Phytophthora-Erkrankung der Schwarz- und Grauerle in Bayern: Verbreitung des Erlenpathogens in Baumschulen (F45)

Description: Das Projekt "Untersuchungen zur Phytophthora-Erkrankung der Schwarz- und Grauerle in Bayern: Verbreitung des Erlenpathogens in Baumschulen (F45)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchgeführt. Ziel ist die Überprüfung, ob an der Ausbreitung der Erlenerkrankung infiziertes Baumschulmaterial primär beteiligt ist. Die Untersuchung beinhaltet: - eine stichprobenartige bayernweite Erhebung, um die Zentren der Erlenerkrankung zu ermitteln und den Kreis der zu untersuchenden Baumschulen einzugrenzen; - die Entnahme von Boden- und Rindenproben in Beständen, die die Vermutung nahe legen, dass infiziertes Pflanzmaterial ausgebracht wurde (z.B. Erstaufforstungen); - die Untersuchung von Baumschulmaterial auf Phytophthora-Arten. Im März 1999 wurde ein Fragebogen an alle bayerischen Forstämter verschickt, um eine erste Bestandeserfassung von Absterbeerscheinungen an Erlen durchzuführen. Aus den von 24 Forstämtern gemeldeten 37 Beständen sowie 9 Beständen aus eigener Beobachtung wurden 38 Bestände (15 Aufforstungen weniger als 15 Jahre, 23 Altbestände mehr als 15 Jahre) zur näheren Untersuchung der Krankheitssymptome und für Isolierungsversuche aus Rindennekrosen ausgesucht. Die Erlen-Phytophthora konnte aus Rindennekrosen von 45 erkrankten Erlen in 6 der 9 Aufforstungen und 15 der 20 Altbestände mit Phytophthora-typischer Schadsymptom-Kombination isoliert werden. Dieser neu entstandene Hybrid ist somit auch in Bayern der Hauptverursacher des neuartigen Erlensterbens. In 1 Altbestand und in 1 Aufforstung wurde P. citricola und in 1 Aufforstung P. syringae aus Rindennekrosen isoliert. Die meisten Bestände mit nachgewiesener Phytophthora-Infektion bzw. Phytophthora-typischer Schadsymptom-Kombination lagen im Überflutungsbereich von Fließgewässern. Indirekte Hinweise, wie das Auftreten der Phytophthora-Erkrankung in flussfernen Erstaufforstungen und die Erkrankung und das Absterben von Alterlen flussabwärts von infizierten Erstaufforstungen im Überflutungsbereich sowie der Nachweis der Erlen-Phytophthora und von P. citricola in jeweils 2 von 3 untersuchten Baumschulen sprechen dafür, dass die Verbreitung dieser Pathogene mit infizierten Baumschulerlen einen maßgeblichen Anteil an der Ausbreitung der Erkrankung in Bayern haben könnte. Betrachtet man die rasche Ausbreitung und die epidemieartige Situation der Erkrankung in Großbritannien und Nordfrankreich sowie entlang der Flüsse Vils und Glonn, so ist zu befürchten, dass den bayerischen Erlenbeständen ebenfalls eine ernste Epidemie bevorsteht. Genetische Untersuchungen der gewonnenen Isolate (RFLP-Analyse der ITS-Region) ergaben, dass die bayerische Population der Erlen-Phytophthora die höchste genetische Variabilität aller europäischen Populationen aufweist. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Ursprung des Hybriden in Bayern liegt, oder dass Baumschulen oder Waldbesitzer infizierte Erlen aus verschiedenen Ländern eingeführt haben.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Rindennekrose ? Erlen ? Bayern ? Baumschule ? Fluss ? Großbritannien ? Fließgewässer ? Genetik ? Vereinigtes Königreich ? Epidemie ? Fragebogen ? Aufforstung ? Pflanzenkrankheit ? Schadorganismus ? Europa ? Datenerhebung ? Forstwirtschaft ? Infektion ? Informationsgewinnung ? Krankheit ? Krankheitserreger ? Pflanzenschutz ? Population ? Wald ? Probenahme ? Schädlingsbekämpfung ? Analytik ? Krankheitsbild ? Waldbesitzer ?

Region: Bayern

Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1999-04-01 - 2000-04-30

Status

Quality score

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